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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Kripo West-Kap. Vor kurzem war er zu den Valke versetzt worden.
    Das bot ganz neue Perspektiven.
    Er schlug im Telefonbuch für die Kap-Halbinsel nach und notierte sich die in Frage kommenden Telefonnummern.
    Dann ging er seinen Zeitplan durch und erinnerte sich daran, dass seine Handyanrufe geortet werden konnten. Er fuhr mit dem Audi in die Stadt und hielt auf dem weitläufigen Parkplatz des Waterfront-Einkaufszentrums. Dort holte er tief Luft, schob Stift und Papier auf dem Schoß zurecht und rief bei der zentralen Leitstelle der SAPD an. Eine Frau mit Farbigen-Akzent meldete sich.
    »Wer ist denn am Apparat?«, fragte er mit ärgerlichem Tonfall.
    »Sersant April.«
    »Hier spricht Kolonel Botha, Morddezernat.« Er wählte bewusst einen hohen Rang, um sie einzuschüchtern. Gereizt und vorwurfsvoll fuhr er fort: »Haben Sie uns die richtige Adresse von Bennie Griessel durchgegeben? Die Post an ihn kommt ständig zurück.«
    »Kolonel, Sie wissen doch, dass ich sie Ihnen am Telefon nicht sagen darf.«
    »Was soll ich machen, Sersant? Wenn ich seine richtige Adresse nicht habe, erhält der Kaptein Ende des Monats seinen Sold nicht. Wollen Sie das?«
    »Nein, Kolonel.«
    »Und Sie sind schuld! Am liebsten würde ich John Afrika anrufen, das kann so nicht weitergehen.«
    »Können Sie den Kaptein nicht selbst fragen?«, wehrte sich die Frau.
    »Wie heißen Sie mit Vornamen?«
    »Veronica.« Sie klang eingeschüchtert.
    »Bennie arbeitet am Sloet-Fall, Veronica. Wollen Sie wirklich, dass ich ihn mit solchem Kleinkram belästige?«
    »Nein, Kolonel.«
    »Ich nenne Ihnen jetzt die Adresse, die ich habe, und Sie sagen mir einfach, ob sie stimmt oder nicht.«
    Er hielt den Atem an, weil er sich nicht sicher war, ob sein Trick funktionieren würde. Die Zeit drängte, er durfte nicht zu lange telefonieren. Die Frau zögerte, und er versuchte einen anderen Ansatz.
    »Ich weiß ja, dass es nicht Ihre Schuld ist, Sersant. Aber bitte helfen Sie mir – Sie können sich doch vorstellen, wie es ist, wenn man Ende des Monats kein Geld bekommt.«
    Endlich seufzte sie und fragte ergeben: »Seine Dienstnummer?«
    Sein Verstand setzte aus, und er verfluchte sich dafür, dass er nicht sorgfältiger nachgedacht hatte. Dann sagte er, einer Eingebung folgend: »Die haben wir auch nicht hier.«
    »Bennie Griessel?«
    »Richtig.«
    »Einen Moment«, entschuldigte sie sich.
    Er hörte, wie sie auf einer Tastatur klapperte. Dann sagte sie: »Es gibt hier nur einen Bennie Griessel. Nelsons’s Mansions 128, Vriendestraat, Tuine?«
    »Aha, bei uns steht etwas anderes.« Rasch schrieb er die Adresse auf, voller Genugtuung über den Erfolg seiner kleinen Betrugsaktion. Dann beging er erneut einen Fehler. »Und seine E-Mail-Adresse?«
    »Inzwischen hat er mit Sicherheit eine DMPO-Adresse.«
    Er suchte nach einer Antwort. »Wir müssen die alte löschen.«
    »Ach so.«
    Erleichterung. Aber er musste an die E-Mail-Adresse kommen!
    Doch wie?
    Dann kam ihm eine Idee. Erst zögerte er, doch die Versuchungwar zu groß. Angenommen, er sprach mit Griessel selbst? Forderte seinen Jäger heraus?
    »Ist das hier die richtige Handynummer?« Er gab der Frau eine falsche.
    »Nein«, erwiderte sie und las ihm die richtige langsam vor.
    Er beendete den Anruf, schaltete das Handy aus und startete voller Euphorie über seinen Erfolg in Richtung Seepunt, das in entgegengesetzter Richtung lag. Auf dem Parkplatz hinter dem Schwimmbad hielt er an und blickte über die glatte, kaum vom Wind gekräuselte Sommersee. Er hatte den Ermittler angerufen. Als Griessel sich meldete, kam ihm das irgendwie unwirklich vor, und er befürchtete, seine Stimme nicht im Griff zu haben.
    Doch sie zitterte nicht.
    Der Ermittler, Bennie Griessel, den er auf Nachrichtenfotos gesehen hatte, klang verwirrt. Geistesabwesend. Auch das verschaffte ihm Genugtuung, denn das lag nur an dem Druck, den er ausgeübt hatte, an seinen Aktionen, seinem Feldzug. Er schrieb die Mailadresse auf, schaltete das Handy ab und holte die Batterie heraus. Er legte alles ins Handschuhfach und fuhr nach Hause, bevor ihn der Berufsverkehr aufzuhalten drohte. Zu Hause wollte er die E-Mail schreiben. Er wusste, dass die Ruhe, die er nun gefunden hatte, anhalten würde.
    Heute Abend in der Dunkelheit würde er die Umgebung der Vriendestraat und der Nelsions Mansions erkunden, sowohl mit dem Audi als auch zu Fuß.
    Denn in dieser Gegend plante er seinen nächsten Anschlag.

38
    Sie saßen alle rund um den großen Tisch in

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