Sieben Wind
ungefähr so klang:
«... so begaben sie sich hin,
n eue Abenteuer im Sinn.
Kein Weg ihnen zu weit ,
i mmer im Kampfe gegen die Zeit.
Denn ein Stein es sein sollte ,
d a ein Knabe dies gerne wollte.
Und so wanderten sie im Herzen froh,
i hr Mut nicht aus Stroh.
Ein junger Kobold und sein Kumpane
La, la, la, la, la ...»
Fröhlich, dachte sich Lu, würde die Arbeit leichter fallen, und für einen Moment vergaß er seine Sorgen.
Nach drei Stunden steilen Aufstiegs beschlossen sie, ein Zwischenlager aufzuschlagen, um etwas zu essen. Während Gio das Feuer machte, sammelte Lu einige Wurzeln.
« Was ist das?»
« Das sind Bergwurzeln. Die gibt’s nur hier beim Podo. Sie eignen sich sehr gut als Heilmittel für kleinere Wunden oder als Delikatesse beim Rösten über dem Feuer. Sie werden dir schmecken.»
« Schade, kein Hase. Aber gut, ich wollte sowieso eine Diät machen.»
« Verzeih, aber wir Kobolde essen kein Fleisch.»
« Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Ich wünschte, ich könnte das auch sagen. Aber jetzt hab ich richtig Hunger. Dann zeig mal, wie wir das hier essen.»
Lu zeigte Gio wie man die Wurzeln schälte. Dann wurden die Wurzeln direkt ins Feuer gelegt. Nach kurzer Zeit verspeisten sie die Wurzeln und man merkte, wie gut es ihnen schmeckte.
Eine Wurzel band Lu um einen großen Stock, den er sich von einem Ast nahm, und ließ ihn nur ganz leicht über dem Feuer anbrennen.
« Also die Wurzeln waren wirklich sehr lecker. Aber ich kann nicht mehr.»
« Nein, das ist nicht für uns. Diese Wurzel lass ich nur ganz kurz anbrennen, damit ihr Geruch intensiver wird. Das wird nämlich unser Köder für den Lungus. So kriegen wir ihn aus seinem Versteck oben auf dem Gipfel. Er wird es riechen und uns entgegenkommen, und wir brauchen nicht bis zur Spitze steigen. Und jetzt lass uns aufbrechen.»
Mit diesen Worten gingen sie los. Nach einer kurzen Weile konnte Lu auch schon einen Lungus sehen, der anscheinend dem Duft der Bergwurzel gefolgt war.
« So, jetzt kommt der schwierigste Teil. Während ich den Lungus mit dieser Wurzel an meinem Stock ablenke, wirst du ihm am Schwanz mit diesem Podoschneider den Podo abnehmen. Solange er frisst, ist er fast handzahm. Aber sollte er dich sehen oder riechen, sieh zu, dass er dich nicht erwischt.»
Lu gab Gio den Schneider.
« Wie funktioniert denn dieser Schneider ? »
« Ganz einfach, schau, er sieht einem Nussknacker ähnlich, nur dass an der Öffnung ein Sack ist, in den der Podo fällt, wenn du ihn anheftest. Du brauchst den Schneider nur an den Podo halten und durch die Energie, die der Podo freisetzt, öffnet sich dieser Sack und haftet an dem Podo und der fällt ab, da der Sack eine Säure enthält, die ihn löst. Und dann kommt der schwierigste Teil. Das Abfallen wird der Lungus bemerken, da es schmerzlich ist. Du darfst dann nicht vor Schreck den Podoschneider fallen lassen. Denn dann wäre alle Mühe umsonst gewesen. Also, sobald du merkst, dass der Podo sich löst, nimm deine Füße und lauf. Wir treffen uns dann am Zwischenlager. Soweit runter traut sich kein Lungus. Zumal er nach dieser Entnahme schnell müde wird und in eine Art Kurzschlaf verfällt. Hast du alles verstanden, Gio?»
« Ich glaube schon. Schnipp schnapp, kommt der Podo ab.»
Gio begab sich in das von Lu für ihn vorgesehene Versteck.
Während Lu sich hinter einem Busch verbarg und den Holzstab mit der Bergwurzel herausstreckte, erschien auch schon der Lungus und beschnupperte die Wurzel.
Man konnte sehen, wie der Lungus mit der Zunge schnalzte, trotzdem aber noch leicht misstrauisch schien. Doch der gute Geruch und der Hunger ließen den Lungus jeden Zweifel, dass es sich vielleicht um eine Falle handeln könnte , schnell vergessen.
Und so leckte er erst mal an der Wurzel.
Dann biss er zu. So geräuschlos wie möglich verließ Gio sein Versteck und näherte sich dem Lungus. Dieser war gemächlich am Fressen und schien Gio nicht zu bemerken. In aller Ruhe nahm er den Podoschneider.
Er holte nochmal tief Luft und setzte den Podoschneider an das Schwanzende des Lungus, an dem der Podo hing.
Der Podoschneider war schon recht alt und Lu hatte anscheinend vergessen, ihn ordentlich zu warten.
Es dauerte nämlich eine ganz Zeit bis sich der Sack öffnete, um den Podo zu umschlingen. Diese kurze Zeit, die Gio wie eine Ewigkeit vorkam, war lang genug, dass der Lungus dies bemerkte.
Gerade als dieser den zu drohenden Verlust sah, hatte der Sack den Podo
Weitere Kostenlose Bücher