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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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was für ein festgeschweißter Freundeskreis sie waren. Und er war froh, dass in der Stunde der Not Verlass auf seine Freunde sein würde. So wie auch auf ihn Verlass wäre, wenn einer ihn in der Not rufen würde.
    Er wollte Sieben Wind erstmal nichts von den Vorkommnissen erzählen. Noch wollte er ein paar schöne Tage mit ihm, Lucy und Lu verbringen.
    Dies konnte ihm keiner nehmen. Wenigstens eine schöne Woche sollte es noch geben. Eine Woche, die so sein sollte, wie all die Jahre zuvor, bevor die Ungewissheit in den Alltag Einzug nehmen sollte.
    Und wer weiß, vielleicht würde dieser Albtraum viel schneller verschwinden, als befürchtet. Doch er konnte nicht ahnen, dass ihm diese Woche verwehrt wurde. Die Geschichte nahm seinen Lauf.
     
     
     

V
     
     
    Sieben Wind , der an diesem Abend schlecht geschlafen hatte, wachte erst auf, als er von draußen ihm bekannte Worte hörte. Es waren die von Can, seinem besten, seinem einzigen Freund.
    « Sag bloß, er schläft noch? Ist doch spät am Mittag, Tante Lucy!», sagte Can. «Dieser alte Faulpelz.»
    « Ich schau mal, ob er inzwischen wach geworden ist», antwortete Lucy, doch in diesem Moment kam Sieben Wind auch schon heraus.
    « Von wegen schlafen! Ich bin schon längst wach. Habe nur ein bisschen Pause gemacht.»
    « Pause? Wovon denn?», fragte Can ironisch und fügte hinzu: «Vom Schlafen will ich wetten, ha, ha.» Und dann fing er an, herzlich zu lachen. Und wenn er mal richtig lachte, dann konnte ihn so schnell nichts stoppen.
    Einmal war so ein Lachanfall derart heftig gewesen, dass er sich nicht mehr kontrollieren konnte und einen Feuerstrahl ausspie. Das war zwar schon etwas länger her, aber dieses schmerzliche Erlebnis würde er wohl sein Leben lang nicht vergessen.
    Das war vor ungefähr 5 Jahren. Da waren Can und Sieben mit dem Boot auf dem See, der in naher Entfernung lag. Die Kobolde nennen diesen den Wischgun. Ein See voller Mythen, doch für die jetzt lebenden Kobolde eher als Hirngespinste abgetan, da er mehr den Ruf eines Familiensees genoss.
    Viele Kobolde trafen sich hier in den warmen Monaten zum Feiern und Spielen.
    Jedenfalls waren Can und Sieben am Fischen. Can war damals noch recht klein gewesen, und war es eigentlich immer noch für einen Drachen in seinem Alter. Er maß gerade mal etwas über 1,50 Meter.
    Wie sie denn so beim Fischen waren, machte Sieben einen Witz und Can fing so laut an zu lachen, dass er sich nicht mehr halten konnte. Sieben freute sich, dass seine Witze bei Can so gut ankamen. Jedoch nach einigen Minuten wurde Sieben unwohl, da er Can nicht beruhigen konnte.
    Und dann, keiner wusste wie, passierte es. Can sprühte Feuer. Sieben sprang wie von Sinnen in den See. Can war geschockt und in Panik alleine auf dem Boot. Sieben rief zu ihm, dass er ins Wasser springen solle, aber Can traute sich nicht, da er nicht schwimmen konnte.
    Sieben wusste nicht, wie er seinen besten Freund aus dem brennenden Boot herauskriegen sollte. Um an Land zu schwimmen und Hilfe zu holen, war es zu spät. Auch war niemand da, der ihnen hätte helfen können. Es war einer dieser Tage, wo man lieber zu Hause blieb, allein des Wetters wegen.
    So kam Sieben nur eine List in Betracht. Er tauchte und schaukelte kräftig am Boot, sodass es umkippte, in der Hoffnung der See würde das Feuer löschen. Gerade, als er wieder hochkam, sah er, dass Can wild um sich schlug und zu versinken drohte. Sieben Wind konnte ihn gerade noch am Schwanz packen und schwamm mit ihm ans Ufer.
    Nach einer kurzen Zeit kam dann Can wieder zu sich.
    «Alles in Ordnung?», fragte Sieben.
    « Ja, ich glaube schon.»
    « Ein Drache, der nicht fliegen und schwimmen kann», spottete Sieben sichtlich erleichtert.
    « Was das Fliegen anbelangt, hoffe ich, dass ich es eines Tages hinkriege, aber was das Schwimmen betrifft, sei sicher, ich werde nie wieder einen See betreten, in dem ich nicht sicher auf meinen Beinen stehen kann.»
    « Seit wann kannst du denn Feuer speien?», fragte Sieben.
    « Ich weiß es nicht. Wohl seit heute.»
    « Versuch es nochmal.»
    Can versuchte es den ganzen Rückweg über immer wieder, doch es kam kein Feuer. Und Sieben, der seinen Freund gerne neckte , nutze dies, um auf Kosten Cans Scherze zu machen.
    Als Sieben am Abend Isak alles erzählte, war dieser darüber nicht so erfreut. Es schien als hoffte er noch immer, dass Can kein Drache wäre.
    Doch an diesem Mittag blieb es glücklicherweise nur bei diesem Lachen.
    « Lucy, ich gehe mit Can ein

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