Sieben Wind
ich bin.
Denn einst war ich Darin, ein stolzer Montin, der viel Wert auf Würde und Gerechtigkeit legte. Mein kleines Volk liebte und bewunderte mich, so wie ich mein Volk liebte und bewunderte. Doch eines Tages waren wir gezwungen, unsere Heimat zu verlassen. Es waren die Drachen, die letzte Schlacht in Qooks vor über 2.000 Jahren, die uns ins Exil trieb. Doch dort vertrugen wir die Luft und das Leben nicht. Der Süden ist anders als der schöne Norden hier. Ich musste zusehen, wie mein geliebtes Volk starb. Doch da wir bis dahin in Frieden lebten und noch nie ein anderes Wesen getötet hatten, konnten wir nicht zurück.
Da ich fürchtete, dass die Drachen uns alle töten würden, war ich wegen meiner Feigheit mitverantwortlich für das Sterben meines Volkes.
Ich fragte JaAs um Rat.
Und er meinte, dass es an unserer Verwurzelung mit unserer Heimat läge, dass wir sterben würden. Die Erde im immergrünen Wald ist für uns zum Leben notwendig wie die Luft zum Atmen.
Und da ich mein Volk nicht weiter leiden sehen wollte, tat ich zum ersten Mal das, was noch nie zuvor ein Montin tat. Ich schloss mich der Allianz gegen die Drachen an, leider zu spät. Mein Zögern ließ mein Volk sterben. In einem langen Kampf konnten wir die Drachen besiegen. Von da an war kein Drache mehr zu sehen. Und die Drachen, die mit uns kämpften, mussten ins Exil, so wollte es der Rat. Nach dem Sieg eilte ich zurück zu meinem Volk, um ihnen die gute Nachricht zu erzählen, dass sie wieder in ihre Heimat zurück konnten. Doch zu meinem Entsetzten kam ich zu spät. Sie waren tot. Alle!
Ich wünschte, man hätte mein Leben statt ihres genommen. Das Letzte, was ich tun konnte, war sie zurück in die Heimat zu bringen, um sie dort zu beerdigen.
Und seit diesem Zeitpunkt begann ich, die Einsamkeit zu suchen. Alle Bemühungen JaAs ließ ich an mir abprallen. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden. Und so entstanden die unterschiedlichsten Geschichten, Mythen und Sagen über mich. Ich wurde zum Teil als Bestie dargestellt. Doch mir war das egal, solange man mich und meinen Wald mied.
Ich zog mich zurück und ging selten nach draußen.
Und dann begegnete ich euch.
Ich weiß noch genau, wie mein Herz wieder begann zu leben, als ich die Stimme Lucy’s hörte. Es war, als hätte jemand mich aus einem langen Schlaf geweckt.
Ich wollte, dass sie bei mir bleibt.
Und dafür war mir jede List recht. Doch sie öffnete mir die Augen.
Ich ließ sie gehen, damit ich wieder meine Würde zurückerlangen konnte und folgte euch, um sicherzugehen, dass euch nichts passiert, solange ihr in meinem Wald seid. Das ist die wahre Geschichte Darins. Ich weiß nicht, ob du mir glaubst, verzeihen oder vertrauen magst. Ich erwarte es auch nicht. Viel zu groß ist meine Scham über den Schmerz, den ich dir zufügte, indem ich dir das wegnehmen wollte, was dir am liebsten ist. Es tut mir unendlich leid.
Ich hoffe, ich kann dir zeigen, dass ich es ernst meine. Gestatte mir, dir zu helfen, Lucy zu befreien. Ich schulde es ihr und mir, dem Montin, der ich einst war. »
Eine kurze Stille trat ein und Lu sah, dass Darin weinte. Er wollte seinen Augen nicht trauen, ein so großes Geschöpf konnte tatsächlich Tränen der Reue und des Schmerzes vergießen.
Er bekam Mitleid mit ihm. Es lag viel Wahrheit in seinen Worten. Doch wollte er diese Situation nicht unausgenutzt lassen. Darin kannte JaAs.
« Darin, ich mag dir vielleicht glauben. Doch dann sei ehrlich zu mir und beantwortete mir eine Frage», sagte er.
« Jede Frage, auf die ich antworten kann, werde ich antworten.»
« Gut, du nanntest JaAs, den Bongoliden. Wer genau ist das? Und hast du ihn vor Kurzem gesehen?»
« JaAs ist all das, was ich mir wünsche zu werden. Es gibt kein weiseres Geschöpf als ihn im Universum. Seine mentale Kraft ist schier überwältigend.
Er war es, der damals die Überlebenden nach Qooks führte. Er mit ein paar anderen Tapferen stellte sich dem dunklen König in den Weg und vernichtete ihn. Und auch ihm hat es Qooks zu verdanken, dass die rebellierenden Drachen vernichtet wurden. Nachdem Krieg zog er sich zurück. Er lebt in der Einsamkeit, doch nicht wie ich aus Verbitterung, sondern aus Sorge. Dort meditiert er und schaut auf Qooks. Er ist der Wächter des Friedens.
Eigentlich macht er sich nur mit seinem Geist auf Reisen. Daher war ich überrascht, dass er mich vor einigen Tagen persönlich aufsuchte. Ich war verwundert, dass er mich finden konnte. Denn in den letzten 2000
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