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Sieben Wind

Sieben Wind

Titel: Sieben Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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entfernt waren, blieb Darin stehen und lief zurück.
    « Ha, ha, ein Feigling. Den kriegen wir», antwortete einer der dreißig.
    « Die 1.000 Münzen sind mein», schrie ein anderer.
    « Noch nicht», meinte wiederum ein Dritter.
    Siegessicher rannten sie hinter ihm her in den Wald.
    Lu war schon ganz nahe an der Mauer. Er suchte eine undichte Stelle und fand auch gleich eine.
    « Nicht gerade gute Handwerker», sagte er zu sich selbst, womit er Recht hatte. Das Fort war recht provisorisch aufgebaut und hatte überall Löcher wegen der unregelmäßig geschlagenen Hölzer. Anscheinend war es den Granidianer nicht wichtig, dass die Mauer dicht war. Dieses Fort errichteten sie nur, weil Poll der Ansicht war, zu einem Herrscher gehöre auch ein Fort.
    Vorsichtig kroch er durch den Ritz in der Mauer.
    Das also ist die Höhle des Löwen, dachte Lu.
    Zu seinem Glück waren kaum Wachen draußen.
    Die wenigen befanden sich am Eingangstor und vereinzelt auf der Mauer.
    Zwei weitere konnte er vor einem Eingang eines großen Zeltes sehen, welches wohl der Sitz von Poll war. Rechts hinten in der Ecke von ihm aus gesehen, entdeckte er eine alte Holzhütte, die wie ein Pferdestall wirkte, doch die Wache davor machte ihn stutzig.
    Sicher werden sie dort Lucy und Isak gefangen halten, dachte er.
    Ganz langsam und so vorsichtig wie möglich schlich er sich an der Mauer entlang. Er wagte noch nicht einmal zu atmen, aus Angst, man könnte ihn hören.
    Er war bis auf fünf Meter an den Stall herangekommen und überlegt, wie er die Wache ablenken könnte.
    Doch zu seinem Glück war der Stall noch schlechter gebaut als die Mauer.
    «Solche Bauherren würde ich nicht einstellen», sagte er zu sich.
    Langsam schlich er sich an den Stall und trat von hinten ein, ohne dass die Wache, die am Eingang stand, etwas davon mitbekam.
    Da bist du so tapfer und keiner sieht’s, dachte sich Lu und musste wieder an Gio denken, der sicher ein Lied darüber geschrieben hätte.
    Im Stall brauchte er nicht lange zu suchen. In einer dunklen Ecke auf Stroh und gefesselt lag Lucy, die recht mitgenommen wirkte.
    Er schlich zu ihr. Sie war bewusstlos. Ganz sanft streichelte er ihre Haare. Sie erwachte und erkannte Lu.
    Bevor sie was sagen konnte, hielt Lu ihr den Mund zu und flüsterte.
    « Psst Lucy. Ich und Darin werde euch befreien. Komm mit mir. Wo ist Isak?»
    Lucy, die glücklich war Lu zu sehen, flüsterte zurück.
    « Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht gesehen. Sie haben mich gleich hierher gebracht.»
    « Nun, gut ... lass uns erst mal verschwinden, dann sehen wir weiter», sagte Lu und nahm Lucy bei der Hand.
    Zusammen verließen sie das Fort genauso unauffällig, wie Lu es betreten hatte.
    « Lucy, gehe in den Wald. Ich schaue, ob ich Isak finden kann.»
    « Ich komme mit, Lu.»
    « Nein, Lucy. Falls mir was passiert, dann musst du mich mit Darin befreien. Du musst hier bleiben.»
    « Darin? Ich verstehe nicht.»
    « Ich erkläre dir alles später. Nur so viel: Ich bin jetzt auch der Meinung, dass er gut ist und er hilft uns. Geh in den Wald und warte dort auf uns.»
    « Wenn du weißt, wo er ist und wenn es gefährlich wird, mach keinen Unsinn und komm zurück. Versprochen?»
    « Versprochen», sagte Lu und machte sich auf den Weg, das Fort ein weiteres Mal zu betreten. Lucy ging in den Wald, um dort auf ihn zu warten.
    Lu kam sich schon wie ein kleiner Held vor. Diesmal, als er wieder den gleichen Weg nahm, hatte er keine schweißnassen Hände und auch kein rasendes Herz. Man konnte fast das Gefühl haben, dass er übermutig werden könnte und die Sache ihm anfing zu gefallen.
    Anscheinend unbemerkt konnte er sich das ganze Fort ansehen, doch von Isak fand er keine Spur.
    Währenddessen lief Darin ein Stück in den Wald und blieb stehen. Jetzt waren sie in seinem Reich. Jetzt konnte das Katz- und Maus-Spiel beginnen. Perfekt tarnte er sich und passte sich der Waldumgebung an. Er war für die Barbaren nicht mehr sichtbar.
    « Wo ist er hin, dieser Feigling?», fragte einer der Barbaren seinen Kumpanen, der neben ihm hinter einem Baum stand.
    « Keine Ahnung, so ein Monster kann sich doch nicht in Luft ...», antwortete er, doch bevor er aussprechen konnte, machte sich Darin sichtbar und stand mit all seiner Größe genau hinter ihnen.
    « Hier», sagte Darin und versetzte beiden einen Schlag, der sie sofort tötete.
    Und dieses Spiel trieb er mit der ganzen Horde. Einmal riss er einem der Granidianer die ganzen Innereien heraus. Ein andermal

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