Sieben
jedem Angriffsversuch (»Down«) weiterhin sämtliche
Zweizentnermänner ungebremst aufeinanderknallen, müssen sich seither beim Anpfiff jeweils sieben Spieler hinter einer unsichtbaren
Linie namens »scrimmage line« aufhalten.
Aus der Muttersportart des American Football – Rugby – entwickelte sich inzwischen sogar eine eigene, siebenbezogene Variante: das »7er Rugby«. So genannt, weil hier zwei
Mannschaften mit je sieben (statt 15) Spielern zwei Mal sieben Minuten lang (in Endspielen dauern beide Halbzeiten je zehn
Minuten) darum kämpfen, den ellipsenförmigen Ball möglichst oft hinter die gegnerische Mal-Linie zu befördern. 2016 in Rio
de Janeiro wird das 7er Rugby ebenso olympisch, wie es der Siebenkampf der Frauenleichtathletik seit 1984 bereits ist.
In der mehr als 13 0-jährigen Geschichte des Snooker ist es wohl kaum je zu nennenswerten Verletzungen gekommen,doch auch in dieser Königsdisziplin des Billardsports spielt die Sieben bei jedem neuen »Frame« (entspricht etwa dem »Satz«
beim Tennis) mit: sowohl bei der Zahl der Spielkugelfarben (schwarz, pink, blau, braun, grün, gelb und rot) als auch bei der
pro Stoß erzielbaren Höchstpunktzahl.
»Diese Wertung war ein siebenfacher, pelzvermummter Hohn!«, wetterte Deutschlands meistverkauftes Boulevardblatt im Februar
1960 in fetten Lettern. Man ahnt, worum es ging: um Eiskunstlauf; genauer: um die unmittelbar vor den Olympischen Spielen
in Squaw Valley stattfindende Eiskunstlauf-Europameisterschaft; noch genauer: um die allgemein als Fehlurteil empfundene Bewertung
des deutschen Paars Margret Göbl/Franz Ningel durch die sieben internationalen Punktrichter, wodurch die Publikumslieblinge
hinter das russische Paar Nina & Stanislaus Schuk sogar auf Platz drei rutschten. Europameister wurden nach 1959
zum zweiten Mal die seit 1957 gemeinsam laufenden Marika Kilius (knapp 17 Jahre) und Hans Jürgen Bäumler (18). Das Paar errang in der Folge vier weitere Europameistertitel, zwei Weltmeistertitel und
zwei Olympische Silbermedaillen.
Beim Billard ebenso wie bei manchen Gesellschaftsspielen entscheidet sich die Frage: »Sport oder Zeitvertreib?« meist durch
den Rahmen, in dem solche Spiele stattfinden. Dabei steht außer Frage, dass es beim Wettbewerbs-Skat ebenso wie beim Bridge
einer guten körperlichen und geistigen Verfassung bedarf, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Gleichwohl mischt bei beiden Kartenspielarten
die Sieben ebenfalls kräftig mit – beim »Skat« durch die sieben Kartenwerte der Trumpffarben (neben den vier Buben) und beim
»Bridge« in Gestalt der sieben Stiche, die zum Gewinn eines Spiels mindestens erforderlich sind. Den Sieben-Appeal gibt es
auch beim »Scrabble«, wo jeder der zwei bis vier Mitspieler danach trachtet, mit jeweils sieben Buchstabensteinen möglichst
punkteträchtige Begriffe zu puzzeln. Wer lieber allein spielt,mag seine Kombinationsfähigkeit auch an »Tangram« trainieren, jenem chinesischen Legespiel aus Rauten, Dreiecken und Quadraten,
deren Gesamtzahl – wie zu sehen – gleichfalls sieben beträgt.
Als der Bäcker William Russel Frisbie 1871 in Bridgeport im nordöstlichen U S-Staat Connecticut eine Bäckerei gründete, konnte er mitnichten ahnen, dass sein Name dereinst für eine der beliebtesten Strandsportarten
herhalten würde. Die Spezialität der Frisbie Pie Company waren Torten. Dass Letztere besonders bei den Kindern Bridgeports
beliebt waren, lag indes nicht nur an den leckeren Zutaten, sondern an den mitgelieferten kreisrunden Kuchenblechen (Pie Tins),
die sich die Kinder mit Vorliebe gegenseitig zuwarfen. Dennoch sollten Jahrzehnte vergehen, bis sich Walter Frederick Morrison,
Exmitarbeiter der Frisbie Pie Company, daranmachte, die eher bescheidenen Flugeigenschaften der Kuchenbleche aerodynamisch
zu verbessern, bis sich daraus nach und nach das heute bekannte Sport- und Spielgerät entwickelte. Allein die Bezeichnung
»Frisbee« deutet noch auf den unfreiwilligen Urheber.
Die sieben Tangramsteine und zwei der unzähligen Bildmöglichkeiten: Katze und Mönch
Dass die Sieben bei »Mah Jongg«, einem nicht nur in China populären Brettspiel, eher eine Nebenrolle spielt, hinderte Videospiel-Produzenten
indes nicht daran, eine digitale Variante namens »MahJongg Master 7« ins Leben zu rufen.
Nicht sieben Punkte und auch nicht sieben Kreuze schreiben den Nimbus der Sieben im staatlichen Zahlenlotto Spaniens, Kanadas,
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