Sieben
und dessen Kontrahenten Romano Prodi ebenso trotzig
wie zutreffend entgegenhielt: »Kein [italienischer] Präsident wurde nach sieben Jahren wiedergewählt.«
Obwohl die bekannten Kinderprodukte (zum Beispiel »Kinder-Schokolade«) in vielen Ländern der Erde mit dem deutschsprachigen
Logo verkauft werden, handelt es sich dabei um eine Marke des im italienischen Piemont beheimateten Süßwarenkonzerns Ferrero
(Mon Chéri, Raffaello, Hanuta). Als eines der erfolgreichsten Kinderprodukte gilt das »Kinder-Überraschungsei«, auch bekannt
als »Kinder-Surprise« (je nachdem englisch oder französisch ausgesprochen), in dem sich besagte Überraschung – ein Gimmick
oder Plastikspielzeug – ursprünglich nur in jedem siebten Ei versteckte. Dies ergibt für den Konzern einen zusätzlichen Vorteil,
muss er doch in vielen Ländern statt des vollen Mehrwertsteuersatzes für Non-Food-Artikel nur den reduzierten Mehrwertsteueranteil
für Lebensmittel abführen.
Beliebig oft wiedergewählt werden können hingegen die Mitglieder des U S-Repräsentantenhauses , sofern sie als Voraussetzung für den erstmaligen Einzug in eines der beiden höchsten U S-Parlamente die mindestens siebenjährige U S-Staatsangehörigkeit nachweisen können.
Während Regierungschefs oder Staatsoberhäupter in der Regel wenigstens einmal wiedergewählt werden können, sind Richter an
nationalen oder internationalen Höchstgerichten oft nur für eine Amtsperiode bestellt. Diese kann wie bei den US-amerikanischen
Bundesrichtern mitunter sogar lebenslangbedeuten, oft ist die Amtszeit aber – wie am Berufungsgericht der Vereinten Nationen in New York – auf sieben Jahre angelegt.
Zu Beginn seines Justiz-Thrillers ›The Pelican Brief‹ (deutscher Titel: ›Die Akte‹) lässt Bestsellerautor John Grisham zwei
Mitglieder des Supreme Court – des obersten US-amerikanischen Bundesgerichts – ermorden und reduziert auf diese fiktionale
Weise die Zahl der obersten Richter in den USA von neun auf sieben. Sowenig der Welterfolg des Grisham-Titels dieser Fiktion
geschuldet ist, sosehr hängt in vielen realen Jurys oder Höchstgerichten die Urteilsfindung von der Richterzahl Sieben ab.
So oblag es etwa bei den Präsidentschaftswahlen 2006 in Mexiko einem Gremium von sieben Richtern, darüber zu entscheiden,
welcher Kandidat beim Kopf-an-Kopf-Rennen die Nase vorn hatte.
Selbst wenn man an dieser Stelle unzählige weitere siebenbezogene Justiz- oder Verwaltungsstrukturen auflistete – allen voran
die auf den ›Siete Partidas‹ (= Sieben Teile) der auf Justinian zurückgehenden südamerikanischen Gesetzgebung –, stellt sich die Frage, warum sich all jene Institutionen nicht in drei, fünf, sechs, acht oder 13 Teile gliedern. Viel spricht dafür, dass man sich bei der Schaffung siebenköpfiger Gremien hier und dort am römischen »Septemviratus«
(= Siebenmännergremium) orientierte, dem man offenbar bei der Wahrheitssuche bessere Ergebnisse zutraute als zahlenmäßig anderen
Zusammensetzungen. Dass bei der siebenköpfigen Warren-Kommission ähnliche Beweggründe im Spiel waren, die ab Ende 1963 die
Hintergründe des Kennedy-Mordes untersuchte, darf allerdings bezweifelt werden. Nachdem sie zehn Monate lang 600 Zeugen befragt und 3000 Beweisstücke gesichtet hatte, legte besagte Kommission einen 85 0-seitigen Bericht vor, der heute in allen entscheidenden Belangen angezweifelt wird.
Dass die magische Sieben in Justiz und Administration in der Schweiz eine besondere Rolle spielt, mag manchen erstaunen. Immerhin
ist die Schweizer Regierungsmacht in sieben Departements samt sieben Bundesräten unterteilt, was wiederum nichts mit den jeweils
sieben Fakultäten der Universitäten Basel, Zürich, Genf und Lausanne und dem Umstand, dass in Schweizer Zivilangelegenheiten
und minderen Straffällen je sieben Bezirksrichter entscheiden, zu tun hat.
Auch auf den westlich vor Afrika liegenden Kapverdischen Inseln vertraut man auf ein siebenköpfiges Höchstgericht. Ähnliches
gilt für das oberste Gericht von Puerto Rico wie auch für den tschechischen Verwaltungsgerichtshof, dessensieben Richter überdies in politischen Fragen, in Wahl- oder Parteienstreitigkeiten entscheiden. Aus sieben Richtern gebildete
Kammern finden sich ebenso am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg.
Zur Bildung von Vereinen und Genossenschaften sind in vielen Ländern sieben Gründungsmitglieder erforderlich,
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