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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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warten. Auf dem Weg nach draußen traue ich mich |46| doch. Mit leiser Stimme und nach einem Räuspern frage ich: »Sagt mal, ich habe das Gefühl, die meisten haben Angst vor Kathi.«
    Friedas Gesichtsausdruck ist verblüfft. »Angst? Vor Kathi? Wer hat dir das denn erzählt?«
    »Niemand, ich hatte nur so ein Gefühl.«
    »Sie ist Klassensprecherin.« Johanna öffnet ihre Brotdose und reicht sie Frieda. »Und sie ist die Beste in Sport, sie spielt Basketball in der Schulmannschaft. Die löst sich jetzt nur leider auf, sie sind zu wenig Spieler. Kathi ist die beste Freundin von Marie. Sie ist nett.«
    Nett? Ich nehme mir vor, weniger Detektivgeschichten zu lesen. Es macht mich unsicher. Während Frieda auch noch mein Brot isst, kommen Marie und Kathi auf uns zu. Marie setzt sich und deutet auf Kathi. »Ihr habt noch gar nicht miteinander geredet, hat sie gesagt.«
    Ich verscheuche meine restlichen Fantasien und bemühe mich, Kathi harmlos anzulächeln.
    »Stimmt.«
    Kathi hat wirklich eine sehr tiefe Stimme. »Du spielst wohl nicht zufällig Basketball?«
    »Äh, nein.«
    Die Wahrheit ist, dass alle Handballer Basketball doof finden. Der Ball ist groß und aus Plastik, der Korb klein und hoch und Körperkontakt verboten. Kein noch so kleines Foul ist erlaubt. Langweilig eben. Das kann ich natürlich nicht sagen, erstens muss ich nett |47| sein, wegen Malente, und zweitens finde ich Kathi trotz alledem irgendwie Furcht einflößend.
    Sie mustert mich und wirkt enttäuscht. »Schade. Na ja, du bist auch nicht besonders groß. Du siehst eher aus wie eine Schwimmerin.«
    »Ich bin   …«
    »Leute, habt ihr den neuen Sportlehrer gesehen? Das ist ja der Hammer!« Plötzlich steht Mela vor uns, ganz allein, ohne ihren Zwilling und ohne Miss Blondie. Sie atmet schwer und ist richtig aufgeregt. »Ein irrer Typ, Kathi, du musst unbedingt eine Sport-AG vorschlagen, für Mädchen, nicht dass der nur Fußball mit den Jungs spielt, vielleicht Jazzdance oder Chearleader oder so.«
    »Lass mich raten«, Marie zieht spöttisch ihre Augenbrauen hoch und sieht Mela an. »Das hat Jette vorgeschlagen, dafür hat sie bestimmt die richtigen Röckchen im Schrank. So kleine Miniteilchen, damit sie ordentlich auftrumpfen kann, oder?«
    »Marie«, Kathi winkt in ihre Richtung, »lass doch mal. Wenn sich die Basketball-AG auflöst, müssen wir sowieso was anderes machen. Wir können ihn doch fragen, wir haben doch morgen Sport. Aber sag Jette, dass man beim Jazzdance auch schwitzt.«
    Marie kichert und ich bemerke Friedas frustrierten Blick. Sie stellt sich bestimmt Jette in einem knallengen Einteiler vor und sieht ihre Drei in Sport und ihren Geigenunterricht in weite Ferne rutschen. Ich rücke näher an sie ran. »Kein vernünftiger Sportlehrer |48| macht so ein Hüpfzeug mit seinen Schülern, zumindest nicht dauernd. Warte erst mal ab, wie der ist, vielleicht wird das ganz gut.«
    Frieda seufzt, wischt sich ihre Finger an einem Taschentuch ab und steht ächzend auf. »Wie soll er schon sein? Sportlich vermutlich.«
    »Der sieht super aus.« Mela steht immer noch bei uns und kann sich gar nicht beruhigen. »Los, Kathi, du bist Klassensprecherin, vielleicht können wir ihn überreden, dass er statt in die Halle mit uns in die Eisdiele geht.«
    Frieda nickt. »Das ist doch mal eine gute Idee.«
    Marie schüttelt den Kopf. »Frieda Meyer, du faules Huhn. So wird das nie was mit deiner Drei. Und Mela, wieso schickt dich Jette vor, wenn sie was will?«
    »Jette hat mich nicht vorgeschickt.«
    Kathi grinst. »Natürlich hat sie das. Sie will in die Eisdiele, weil sie sich da mehr aufbrezeln kann als in der Turnhalle. Soll sie ihn doch fragen. Ich will Sport machen.«
    Frieda verdreht die Augen und zeigt auf die große Uhr am Eingang. »Wir müssen rein. Ich hasse Sportlehrer, mir ist Frau Martens in Physik viel lieber.«
    Wir stehen langsam auf und folgen ihr, plötzlich stößt Johanna mich in die Seite. »Da ist er wieder. Marie, Kathi, guckt mal, da läuft er.«
    Kathi bleibt stehen und sieht ihm nach. »Wenigstens sieht er sportlich aus.«
    Johanna ist schon wieder rot geworden, Marie guckt |49| skeptisch. »Und was ist an dem jetzt so toll? Der rote Trainingsanzug?«
    In dem Moment dreht er sich in unsere Richtung um und lächelt. Mela stöhnt leise, Johanna guckt auf den Boden und ich kriege fast einen Herzinfarkt. Das ist nicht wahr, ich weiß jetzt, an wen er mich erinnert, aber das kann ja nicht sein. Nie im Leben, es ist wohl nur eine

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