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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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sitzt und sich Notizen macht. Sie dreht sich um, als sie mich kommen hört, und drückt auf einen Knopf der Fernbedienung. »Oh, Paula, da bist du ja schon, ich habe nicht auf die Zeit geachtet.«
    »Was machst du da? Guckst du Handball?«
    Sie sieht mich mit ihren klaren Augen an und nickt ernst. »Ja. Ich habe mir die Handball-Weltmeisterschaft als DVD geliehen, die meisten Spiele habe ich schon gesehen.«
    »Und was schreibst du da auf?« Ich versuche, die |93| dicht beschriebenen Blätter zu entziffern, aber wie alle Genies hat Frieda eine Sauklaue.
    »Ich schreibe mir die Ausdrücke auf, die ich nicht verstehe, und schlage sie dann nach.«
    Sie tippt auf ein Buch, das auf ihrem Schreibtisch liegt. »Handball-Trainingslehre«.
    Ich bin sprachlos.
    »Weißt du, Paula, ich bin bestimmt nicht die Sportlichste, aber vermutlich die Erste, die die Regeln lernt und die Fachausdrücke kennt. Na ja, zumindest die meisten. Vielleicht kommt der Rest ja dann von selbst. Also, für eine Drei wenigstens.«
    Mir fällt immer noch nichts ein.
    »Jetzt guck doch nicht so entsetzt. Wenn ich eine Sache nicht verstehe, muss ich mir das langsam beibringen. Und je mehr ich darüber weiß, umso interessanter finde ich das. Dann ist es auch nicht mehr so anstrengend.«
    »Du guckst dir die Spiele im Fernsehen an und glaubst, dass du das dann kannst?« Ich fasse es nicht.
    »Nein, natürlich nicht«, sagt Frieda verlegen. »Aber ich wollte wissen, warum Herr Hoffmann Handball so toll findet.«
    »Und, weißt du es jetzt?«
    Frieda sieht mich zufrieden an. »Es ist ein ganz spannender Sport. Die Regeln sind logisch, zwei Mannschaften, die abwechselnd verteidigen und angreifen, jeder Spieler hat eine feste Position, man braucht zwei schnelle Leute außen, zwei gute Werfer rechts und |94| links, dann mindestens einen, der von der Mitte aus das Spiel dirigiert, und vielleicht einen, der die gegnerische Verteidigung durcheinanderbringt und dabei selbst Tore werfen kann. Das ist ein Kreisläufer. Ach ja, und einen Torwart, der muss gute Reflexe haben.«
    Ich glaube es nicht, ich lasse mir von der dicken Frieda Handballspielen erklären. Und wie einfach sie das macht.
    »Und was bedeuten die Linien im Spielfeld?«
    »Wichtig sind die Halbkreise um das Tor, im Abstand von sechs Metern, in den Kreis darf man nicht rein, also, nur der Torwart. Dann gibt es einen Siebenmeter-Punkt, von da werden die Strafwürfe ausgeführt. Und einen Neunmeterkreis, von da gibt es Freiwürfe, die heißen so, weil man sie bekommt, wenn man vom Gegner gefoult wurde. Oder wenn er gegen die Regeln verstößt.«
    Sie hat es verstanden. Ich bin beeindruckt und nicke. »Wenn du mir genauso gut Mathe erklären kannst, rettest du mich.«
    Ihre Augen glänzen. »Mathe ist kein Problem. Beim Handball bin ich mir noch nicht sicher, ob ich dir das richtig erklärt habe, ich glaube nur, dass es so geht.«
    »Doch, Frieda, das war alles richtig.«
    Sie winkt ab. »Ich weiß nicht, ob du das beurteilen kannst.«
    Ich hole tief Luft. Sie ist wirklich nett. »Frieda, ich muss dir was erzählen, du musst mir aber versprechen, dass es unter uns bleibt.«
     
    |95| Zwei Stunden später klappen wir die Mathebücher zu. Ich verstehe jetzt, was Damenbart-Schröder von mir will, Frieda weiß jetzt, was eine Zweiminutenstrafe ist (ein Spieler muss nach einem groben Foul oder wegen Meckerns für zwei Minuten auf die Auswechselbank, seine Mannschaft muss zu fünft weiterspielen), und wir haben beschlossen, uns am Samstag auf dem Schulsportplatz zu treffen. Da steht ein Handballtor, ich habe zu Hause einen Handball, außer uns ist niemand am Wochenende da, also können wir heimlich und in Ruhe fangen, werfen, Ballführung und Torwürfe üben.
    An der Haustür drehe ich mich noch einmal um. »Frieda, das Motto ist: Jeder eine Drei!«
    Sie grinst, wird ein bisschen rot und antwortet: »Mein Vater flippt aus. Ja, versprochen!«
     
    Der Weg von Frieda zu uns ist wirklich einfach, immer nur geradeaus und an der Tankstelle links rein. Ich denke darüber nach, ob Frieda sich wegen der Geige oder wegen Florian Hoffmann so reinhängt. In unserem Gespräch habe ich ihr erzählt, dass er Bundesligaspieler war und sogar einmal zum Handballer des Jahres gewählt wurde. Da ist sie fast ausgeflippt. Na ja, so wie sie eben ausflippt: Sie ist rot und aufgeregt geworden und ihre Stimme hat gezittert, als sie ehrfürchtig »Echt?« gesagt hat. Ich glaube, sie ist ein bisschen in ihn verknallt.
    Kurz vor der

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