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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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nichts geschnallt, beugt sich trotzdem vor und sagt: »Wieso wirst du rot, Landei, macht das unsere Musik?«
    Ellen hat mich anscheinend nicht gehört, sie sitzt immer noch unverändert da, mittlerweile hat Thorben sie aber irgendetwas gefragt, was ich wiederum nicht verstanden habe. Sie stecken die Köpfe zusammen und reden, der rothaarige Affe guckt mich immer noch an, und als ich mich wieder umdrehe, ist Florian Hoffmann weg.
    Wirklich ein Glückstag.
    Ich atme ganz ruhig aus und gucke dem Großstadtaffen widerwillig ins Gesicht. »Nein, das macht die Sonne. Ist eure Pause nicht bald vorbei?«
    Er grinst blöde. »Los, Thorben, die Fans wollen mehr hören, es geht weiter. Bis später dann.«
    Wie kann man nur so dämlich sein? Und keine Spur mehr von FH!
    Ellen sieht ihnen nach. »Paula, der Typ ist ja total super.«
    »Wer? Thorben?«
    Sie kneift mich in den Oberschenkel. »Nein, der ist ja ganz nett, aber ich meine Julius. Der sieht ja richtig cool aus. Und ich glaube, der findet dich auch toll.«
    »Ellen! Du hast gerade Florian Hoffmann verpasst, der stand da vorne.«
    »Echt? Blöd. Na ja. Aber noch mal zu Julius, wie   …«
    Und jetzt bin ich dankbar, dass die Musik in brüllender Lautstärke wieder einsetzt. Unauffällig werfe ich |85| einen Blick zum Gitarristen. So unauffällig, dass ich von der Bank rutsche, weil Ellen neben mir plötzlich aufspringt. Und während ich auf allen vieren wie ein nasser Sack unter dem Tisch hänge, spüre ich grüne Augen, die mich mustern.
    »Was machst du da unten?« Ellen brüllt so laut, dass mich alle Umstehenden ansehen.
    »Nichts.« In Rekordzeit bin ich wieder oben und schaffe einen ganz normalen Gesichtsausdruck. »Wollte nur mal gucken.«
    »Du bist ja ganz rot.«
    »Quatsch!«
    Julius grinst mich tatsächlich an. Ich würde jetzt gern tot umfallen.

|86| Sechs Spieler und ein Torwart
    Die Handball-AG beginnt um 15   Uhr. Ich habe Johanna viel zu früh abgeholt, trotzdem ist sie schon fertig gewesen. Jetzt sind wir die Ersten, die Halle ist noch zu. Wir setzen uns auf das Geländer neben dem Eingang. Johanna ist ganz zappelig.
    »Hoffentlich stelle ich mich nicht so doof an. Du hast doch schon mal gespielt, ich habe doch die Fotos an deiner Pinnwand gesehen. Das war ein richtiges Mannschaftsbild. In einem Verein. Sag mal ehrlich.«
    Ich fühle mich überrumpelt und überlege, wie ich das erklären soll, ohne sie anzulügen. Das geht gar nicht. Zum Glück kommen Kathi und Marie in diesem Moment auf Fahrrädern um die Ecke geschossen. »Hallo. Ist noch zu?«
    Wir nicken und ich vermeide es, Johanna anzugucken.
    Ein Auto fährt langsam auf den Parkplatz und hält. Die Beifahrertür öffnet sich und Frieda steigt aus, winkt dem Fahrer und kommt langsam auf uns zu.
    »Hallo. Mein Vater wollte mir nicht glauben, dass ich zur Sporthalle will. Deshalb hat er mich gebracht.«
    |87| Marie winkt dem Wagen hinterher und grinst. »Der wird sich wundern, wenn du die Drei schaffst.«
    Frieda lehnt sich neben mich an das Geländer. »Ich auch. Guckt mal, das Trio macht Begleitschutz.«
    Florian Hoffmann kommt auf uns zu, diesmal im schwarzen Trainingsanzug, umringt von Jette, Mela und Lucie, die ihn alle drei anhimmeln. Widerlich!
    Er läuft mit langen Schritten die Stufen zu uns hoch und lächelt in die Runde. »Und alle superpünktlich! Hallo zusammen.«
    Während er die Hallentür aufschließt, bohren sich sämtliche Augenpaare in seinen Rücken, selbst Frieda sieht anders aus als sonst.
     
    Zehn Minuten später sitzen wir auf zwei schmalen Bänken neben dem Spielfeld. Aus der Parallelklasse sind noch vier Mädchen dazugekommen. Tina, Ulli, Bianca und Anne, ihre Namen stehen ebenfalls auf den weißen Lätzchen. Florian Hoffmann sieht uns der Reihe nach an, dann fragt er: »Wer von euch hat hier schon Handball gespielt?«
    Hier nicht, ich lasse meine Hand unten, genauso wie alle anderen.
    »Wer kann mir sagen, um was es im Handball geht? Kathi?«
    »Tore werfen.«
    »Genau. Wie viele Spieler gehören zu einer Mannschaft? Ja? Lucie?«
    »Sechs Spieler und ein Torwart.«
    |88| »Richtig. Nachgelesen?«
    »Sportschau gesehen.« Lucie lächelt verlegen.
    FH nickt. »Sehr gut. Was muss man unbedingt können? Wieder Kathi?«
    Sie streckt sich und erntet einen eifersüchtigen Blick von Jette. »Fangen, werfen und den Ball prellen.«
    »Und schnell rennen.« Jette ist aufgestanden. Sie hat wieder knallenge Leggins und ein zu kurzes Hemdchen an. Ihre Haarspangen sind heute gold.

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