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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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ich kaue auf meiner Unterlippe, eine Woche Intensivtraining mit Florian Hoffmann, mit Johanna, Kathi, Marie und Frieda, mit Jette im Tor, mit den Zwillingen, die eigentlich ganz nett sind, das wäre schon irre.
    Mein Sportlehrer steht auf, greift sich den übrig gebliebenen Ball, holt aus und knallt ihn von der Außenlinie in die obere rechte Torecke. Wahnsinn!
    »So, Paula, jetzt kommen gleich die Jungs, wir reden dann   …«
    Die Tür fliegt auf und die ersten Jungen in Trainingsanzügen poltern in die Halle. Mittendrin sehe ich |125| schon wieder Julius. Vielleicht habe ich auch schon Wahnvorstellungen.
    Er hat Sportklamotten an, zwinkert mir albern zu und sagt: »Hast du kein Zuhause? Oder willst du mit uns Sport machen?«
    »Ich hatte was vergessen. Tschüss, Herr Hoffmann.«
    »Ja, Paula, bis dann. Julius, holst du mal die Bälle?«
    Verblüfft bleibe ich stehen und sehe Julius das Ballnetz aufknüpfen. Die spielen hier auch Handball. Dass es die AG auch für Jungen gibt, ist mir in meinem Durcheinander gar nicht aufgefallen. Im Flur stoße ich fast mit Thorben zusammen.
    »Hallo Paula, hast du dich in der Zeit vertan?«
    »Nein, ich hatte nur was liegen gelassen. Sag mal, spielt ihr auch mit Herrn Hoffmann Handball?«
    »Ja. Das heißt, die meisten fangen gerade damit an, so wie ihr. Aber es geht. Julius haut es raus.«
    »Wieso? Was macht er denn?«
    »Julius? Das ist unser Starspieler. Ich bin ja nur Torwart, aber Julius spielt nicht nur bei uns im Verein, sondern auch noch in der Norddeutschen Landesauswahl. Aber das weißt du bestimmt.«
    Mir wird schlecht und ich suche den kürzesten Weg aus der Halle.

|126| Blutige Anfänger
    Ich liege mit geschlossenen Augen auf meinem Handtuch direkt neben dem Schwimmbecken. Ab und zu trifft mich ein Tropfen Wasser, das ist schön. Mir ist furchtbar warm. Mein Lieblingslied klingt aus den Lautsprechern, beim letzten Mal ist mir gar nicht aufgefallen, dass hier Musik läuft, leise summe ich mit. Dann höre ich die Stimme, die ich so toll finde.
    »Nein, ich bin mit meiner Freundin hier. Da vorn, auf dem roten Handtuch, die schöne Dunkelhaarige. Das ist Paula.«
    Ich muss lächeln, endlich kommt er zurück. Vorsichtig blinzele ich mit einem Auge. Das rote Haar kräuselt sich im Nacken, an den Wimpern hängen Wassertropfen, wie Tränen, seine Haut glänzt in der Sonne. Ich muss ihn sofort umarmen, drehe mich langsam zu ihm um   … und wache auf, während ich auf den Fußboden krache. Genau aufs Kreuz.
    Eine Sekunde später geht die Tür auf. Meine Mutter ist auch wach.
    »Was war das denn? Paula, was machst du? Sag bloß, du bist aus dem Bett gefallen!«
    Stöhnend setze ich mich auf, mein Herz rast.
    |127| »Kind, du bist ja ganz verschwitzt. Komm hoch, du hattest einen Albtraum. Hier, zieh ein frisches Hemd an und schlaf weiter. Es ist erst zwei.«
    Ein Albtraum. Das war es. Ich habe von Julius geträumt! Das ist ja grauenhaft. Ich werde irre, ich drehe jetzt total durch. Alles nur, weil ich keinen richtigen Sport mehr mache. Das muss sich ändern.
     
    Hey Paula,
    stell dir vor, Vanessa Purschke ist jetzt mit Hannes Bruhn zusammen. Hat sie mir erzählt. Max hat am Samstag bei uns zugeguckt, wir haben gegen Blumenau gespielt, 9: 11 verloren, Jana hat drei Siebenmeter verworfen, du hast uns voll gefehlt. Willst du nicht doch wieder in einen Verein? Die C-Jugend vom HTV, das ist bei euch im Stadtteil, hat sich zu unserem Weihnachtsturnier angemeldet.
    Das ist dieses Jahr am 21.   Dezember, wenn du da jetzt eintrittst, könntest du mitspielen.
    Ich gehe heute Nachmittag mit Max ein Eis essen, er hat mich gefragt   …
    Bis bald hoffentlich, MISS U; deine Ellen
     
    Hi Ellen,
    Florian Hoffmann weiß jetzt, dass ich Handball spielen kann, und der bescheuerte Julius, du weißt schon, große Klappe, rote Haare, der aus der Band |128| (das einzig Nette an ihm ist seine Schwester!), jedenfalls, der Idiot ist angeblich der ganz große Handballer. Spielt nicht nur beim HTV (noch ein Grund, nicht einzutreten), sondern auch noch in der Norddeutschen Landesauswahl. Ich hätte fast einen Anfall gekriegt. Der Affe! Ich hasse ihn.
    Ich muss Schluss machen, Florian Hoffmann hat einen Bus gemietet, wir treffen uns an der Schule und fahren alle zusammen in die Color Line Arena, da spielt der HSV gegen den THW Kiel, super, nich? Alles Weitere später, Kussi, deine Paula
     
    Das Erste, was mir an Johanna auffällt, ist ein überdimensionales HS V-Trikot , das sie trägt.
    »Hallo

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