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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Paula, ich bin ganz aufgeregt, ich war noch nie im Stadion.«
    »Du fährst auch nicht ins Stadion, sondern in die Sporthalle. Gehört dieses Zelt deinem Vater?«
    Stolz sieht sie an sich hinunter. »Das ist das offizielle Trikot. Hat Julius mir geliehen, er ist ja eigentlich für Kiel.«
    Schade, ich ja auch, das darf ich mir dann nicht anmerken lassen.
    »Ach so. Gehen wir los oder warten wir noch auf Marie?«
    »Marie ist schon früher gegangen, sie holt Kathi ab, wir warten noch auf   … da ist er schon.«
    Was habe ich verbrochen? Womit habe ich es verdient, dass dieser Angeber sich ständig in meinem |129| Dunstkreis bewegt? Wieso habe ich jetzt Herzklopfen? Nur wegen diesem kranken Traum. Es ist so peinlich!
    »Hallo Landei, sag mal, war dein Dorf nicht in der Nähe von Kiel?«
    »Mein Dorf ist eine Kleinstadt. Ja, kurz vor Kiel.«
    »Dann bist du doch bestimmt auch TH W-Fan , oder?«
    Paula, stell dich doof!
    »THW?«
    »Mensch, THW Kiel, deutscher Meister der Bundesliga.«
    »Handball oder was?«
    Julius verdreht die Augen und guckt seine Schwester kopfschüttelnd an. »Ich denke, Paula macht mit in eurer Handball-AG.   Sie hat ja überhaupt keine Ahnung.«
    »Lass sie in Ruhe, Julius. Wir haben alle erst mit Handball angefangen, wir können ja noch nicht alles wissen.«
    Ich konzentriere mich auf meine Füße, um nicht zu grinsen, die rothaarige Nervensäge setzt nach. »Aber du weißt schon, dass wir uns heute ein Handball-Bundesligaspiel angucken?«
    »Wirklich? Das ist aber nett, dass du mir das sagst. Ich hätte mich sonst die ganze Zeit gefragt, was die da unten nur machen. Ich habe nur nicht gewusst, dass Herr Hoffmann euch Knalltüten überhaupt mitnimmt. Das wundert mich.«
    »Von uns Knalltüten kam der Vorschlag. Und wir hatten nichts dagegen, dass ihr Anfänger mitkommt.«
    |130| Ich schlucke jeden weiteren Kommentar runter, es lohnt sich nicht, außerdem können wir schon den Bus sehen. Vor dem Bus stehen Florian Hoffmann und die Zwillinge neben einem Mann, der mir bekannt vorkommt. Beim Näherkommen erkenne ich ihn. Es ist der schwimmende Vater von Mela und Lucie, heute wirkt das Verhältnis entspannter als neulich im Schwimmbad. Mela winkt uns ran, Julius stellt sich gleich wichtig neben Herrn Hoffmann, der sich zu uns umdreht und sagt: »Die Handball-AGs tauschen sich ja bereits aus, sehr gut.«
    »
Er
ist
ihr
Bruder.« Mein Daumen weist erst auf Julius, dann auf Johanna, ich will hier keine Missverständnisse. Schon gar nicht mit rothaarigen Wichtigtuern. »Ich tausche hier gar nichts aus.«
    Der Vater von Mela und Lucie grinst. »Oh, ist das Konkurrenz?«
    Julius winkt ab. »Blutige Anfänger. Paula übt gerade einfaches Fangen, ihr Weg ist noch weit. So, ich steig schon mal ein. Hey, Thorben, halt mir einen Platz frei.«
    Unbemerkt von den anderen zwinkert Florian Hoffmann mir zu. Mir, Paula Hansen! Ja! Weil wir ein Geheimnis haben. Während ich noch schwebe, bekomme ich mit, dass er sich vom Vater der Zwillinge verabschiedet. »Also, Dirk, hat mich gefreut, lass uns nächste Woche mal ein Bier trinken gehen.«
    »Das machen wir. Also, Mela und Lucie, viel Spaß beim HSV, ihr meldet euch, ja?«
    |131| Die beiden steigen vor mir in den Bus ein und gehen zu einer Zweierbank, Johanna und ich setzen uns gegenüber. Ich lege sofort los. »Das war doch euer Vater, oder?«
    »Ja.« Mela sieht ihm hinterher, als er sich umdreht, winkt sie. »Stimmt, wir haben uns ja mal beim Schwimmen getroffen.«
    »Und er kennt Florian Hoffmann?«
    »Sie haben zusammen Sport studiert. Das wussten wir auch nicht. Und neulich, als wir Vaterwochenende hatten, hat Lucie erzählt, dass wir jetzt Handball spielen, in der Schule, und einen neuen Sportlehrer haben. Dann kam das so raus. Mein Vater hat uns auch die Karten besorgt, er kommt über die Firma billiger dran. Jedenfalls ist er total begeistert, dass wir jetzt doch sportliche Ansätze haben.«
    Lucie deutet auf Julius. »Wir trainieren sogar freiwillig, das macht echt Spaß. Und mein Vater versucht alles, damit wir weitermachen. Sogar zwanzig Eintrittskarten hat er organisiert, das ist doch super, oder? Und wir haben mit ihm viel weniger Stress als früher. Da kommt Jette.«
    Johanna dreht sich um und sieht Jette entgegen. Die Bankreihe neben uns ist auch noch frei, Jette lässt sich auf den Sitz fallen und nickt uns knapp zu. »Da fehlt doch noch die Hälfte. Ich denke, wir wollen um 16   Uhr fahren.«
    Wieso sieht sie eigentlich immer so gelangweilt aus?

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