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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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nicht zu dir hingehen, weil der Hund doch im Weg stand.« Jetzt hat Anton Tränen in den Augen. »Und dann habe ich Julius gefragt, ob er mit mir in die Eisdiele geht und mit mir auf dich wartet. Und dann hat er Ja gesagt.«
    Jetzt werde ich wieder sauer. »Aber du musst doch Bescheid sagen. Und du kannst doch nicht einfach meinen Bruder mitnehmen.«
    »Anton hat mir gesagt, du weißt Bescheid. Und ich habe dich nicht gesehen.«
    »Ich war an der Kasse. Und ich wusste nicht, wo er ist.«
    »Aber ich hab das geschrieben.« Anton zieht jetzt an der Tüte, die ich immer noch an mich presse. »Da!«
    In seinen ungelenken Buchstaben steht da ein Satz:
Hund da bin bei Eis komm
    Deswegen hat er das Buch auf der Tüte liegen gelassen! Langsam fühle ich mich wieder normal und merke, dass Julius mich anguckt, als wäre ich nicht ganz dicht. Und mir fällt ein, wen wir da eigentlich in |150| unserer Mitte haben. Jetzt werde ich auch noch rot. Aber anscheinend findet der liebe Gott, dass ich heute schon genug gelitten habe, denn in diesem Moment klingelt mein Handy. »Mama ruft an.«
    »Hallo Mama.«
    »Hör mal, Paula, Mr Bean kriegt jetzt eine kleine Betäubung, wir können ihn erst in einer Stunde mitnehmen, ich muss hier aber nicht warten. Pass auf, gegenüber der Buchhandlung ist eine Eisdiele, setzt euch da rein, ich komme hin. Ja? In zehn Minuten, bis gleich.«
    Ich stecke das Handy wieder weg und sage: »Wir sollen wieder in die Eisdiele gehen, unsere Mutter kommt da hin. Also dann, tschüss.«
    »Wie?« Julius guckt mich verblüfft an. »Du willst mich doch wohl nicht hier stehen lassen? Nix, ich komme mit. Sonst verlierst du Anton vielleicht noch mal.«
    »Du   …«
    »Sag es nicht. Dein kleiner Bruder hört mit und wiederholt sonst das böse Wort. Komm, jetzt sei nicht gleich wieder zickig, gerade eben warst du doch auch schon mal ganz nett. Jetzt werde nicht gleich wieder arrogant.«
    Sprachlos bleibe ich stehen, während der Typ, der mir die meiste Zeit auf die Nerven geht, schon wieder mit meinem kleinen Bruder auf dem Weg zum Eisessen ist. Wäre ich bloß im Wartezimmer geblieben. Mr Bean ist zwar beleidigt, aber er hätte mich nicht halb so angestrengt |151| wie ein einfacher Schnürsenkelkauf. Dabei fällt mir ein, dass ich immer noch keine habe.
     
    Weil meine Mutter bereits nach acht Minuten da ist, fällt es gar nicht auf, dass ich schweigsam bin. Julius erzählt ihr, dass wir uns im Sportgeschäft getroffen haben und er mit Anton draußen gewartet hat, es klingt alles sehr harmlos, man muss nur die richtigen Details weglassen. Wobei mir einfällt, dass ich mal ein ernstes Wort mit Anton reden muss. Er kann doch nicht mit jedem mitgehen, dem er nur einmal im Schwimmbad einen Frisbee ins Kreuz geschmissen hat.
    Nach einer Viertelstunde steht Julius-ich-bin-so-ein-netter-Typ auf und geht endlich los. Meine Mutter sieht ihm nach und sagt dann: »Wirklich ein netter Junge.«
    Ich habe es gewusst.
    »Und er spielt ja auch Handball.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Die trainieren auch mittwochs, ich sehe ihn immer, wenn ich Anton vom Fußball abhole. Ich bin doch vor ein paar Wochen zu spät gekommen, als dieser blöde Nachbar mich so zugeparkt hat. Da hat sich Julius ganz nett um Anton gekümmert, er durfte sogar mit in die Halle, nicht, Anton?«
    »Ja.« Mein kleiner Bruder kratzt mit einem Höllenlärm seinen Eisbecher aus. »Julius ist jetzt mein Kumpel. Hat er gesagt. Der kann fast besser Handball spielen als Paula. Hab ich ihm auch gesagt.«
    |152| »Was hast du ihm gesagt?«
    »Dass er fast besser spielen kann als du.« Anton guckt treuherzig. »Aber nur fast.«
    Ich nehme mir vor, mir mal anzugucken, wie dieser Supertyp spielt. Wahrscheinlich ist die Hälfte wieder nur Angeberei. Das kann ich mir so richtig vorstellen. Schließlich ist er nicht Florian Hoffmann. Noch nicht mal annähernd. Nie!
     
    Mr Beans Betäubung wirkt noch, als wir ihn abholen, deshalb lässt er sich ganz leicht in den Transportkorb legen. Er hat jetzt eine Narbe am Bein, der Tierarzt sagt, dass das Fell wieder drüberwächst, er wäre bald wieder wie neu. Im Auto streichele ich seine Nase durch das Gitter des Korbs und überlege, warum mich nach Jette auch Julius arrogant findet.
     
    Ich bin gerade mit der letzten Reihe der Vokabeln fertig, als meine Mutter in mein Zimmer kommt. Sie setzt sich aufs Bett und sagt: »Anton hat mir erzählt, dass du ihn angebrüllt hast. Und irgendwas mit einer Tüte? Was war denn da los?«
    Sie

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