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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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hat einen Ton drauf, der mir sagt, dass sie nicht eher mein Zimmer verlässt, bevor ich die Fragen beantwortet habe. Ich bin zu müde für Widerstand, also drehe ich meinen Schreibtischstuhl in ihre Richtung und erzähle ihr meinen Stress beim Schnürbänderkaufen.
    Als ich fertig bin, sieht sie mich nachdenklich an |153| und meint: »Das war ja dann Glück, dass Julius gerade aufgekreuzt ist.«
    »Quatsch, Glück. Wenn er sich nicht eingemischt hätte, wäre Anton gar nicht abgehauen.«
    »Was heißt eingemischt, er hat ihm doch nur geholfen.«
    »Na ja.«
    »Paula, ich finde, du nimmst das ein bisschen leicht. Mir ist überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, was da alles hätte passieren können. Anton ist manchmal auch zu freundlich. Und dass du ihn einfach aus den Augen verlierst, enttäuscht mich schon.«
    »Ich habe ihn nicht richtig aus den Augen verloren.«
    Sie guckt mich sehr skeptisch an. »Na egal, ich werde mich noch mal bei Julius bedanken. Das ist ja nicht selbstverständlich, dass er sich um einen Achtjährigen kümmert, während dessen Schwester vor einem Fernseher steht.«
    Ich hätte auch die Details weglassen sollen. Und von wegen, ich habe es leichtgenommen. Ich wäre fast kollabiert. Aber dafür haben wir ja den rothaarigen Retter. Super. Und ich habe die Schuld.
     
    Hi Paula,
    hier ist so viel passiert, das kann ich alles gar nicht schreiben, wir müssen uns also unbedingt mal wiedersehen. Und jetzt kommt’s, das tun wir auch! Ich habe eine ganz irre Überraschung. Ich habe zu meiner Mum gesagt, dass ich überhaupt keinen |154| Bock habe, meinen Geburtstag zu feiern. Willst du mit 13 noch Kaffee trinken und Pommes essen? Also ich nicht. Und jetzt haben sie die Megaidee gehabt: Wir haben Karten für die Handball-Bundesliga! Nächste Woche, genau an meinem Geburtstag, spielt nämlich Flensburg gegen Hamburg, und zwar in HAMBURG.   Ich darf vier Leute einladen, mein Vater fährt mit uns hin und anschließend gehen wir noch was essen. Du bist natürlich eingeladen, und dann kommen noch Jana, Ann-Kathrin und Max mit. Ist das nicht cool?
    Vielleicht wunderst du dich über Max, ich weiß auch gar nicht genau, wie ich dir das erzählen soll, am besten direkt: WIR SIND ZUSAMMEN!
    Das ist so toll, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Wir waren doch letzte Woche im Kino und hinterher hat er mich nach Hause gebracht, und dann hat er gesagt, dass er schon länger in mich verknallt ist. STELL DIR DAS VOR! Und als wir bei uns angekommen sind, hat er meine Hand genommen und sich zu mir runtergebeugt. Er wollte mich küssen! Und genau in dem Moment kommt meine Mutter raus und rollt die Mülleimer an die Straße. Das war ihr selbst peinlich, glaube ich. Und mir erst   …
    Ich hoffe, es geht Mr Bean besser! Bis ganz bald, Herzklopfengrüße von deiner Ellen.
     
    PS: Habe gerade gehört, dass dein Vater die Karten über seine Bank besorgt hat. Aber vielleicht war es für |155| dich trotzdem eine Überraschung, er sollte dir nichts sagen. Sagt meine Mutter. MISSU
     
    Hallo Ellen!
    Cool! Ich meine, ich finde das toll, dass du an deinem Geburtstag in Hamburg bist und wir in die Color Line Arena gehen. Das mit Max ist auch super, das freut mich echt für dich, weil ich schon die ganze Zeit gewusst habe, dass du in ihn verliebt bist. Wenn man Coloradotüten zusammen leer kriegt, ahnt man so was. Dass mein Vater die Karten besorgt hat, hat er mir vorhin erzählt. Aber weißt du, wieso? Halte dich fest, oder mich, je nachdem. Er hat eine Karte zusätzlich gekauft, die will meine Mutter nämlich JULIUS schenken, für die große Anton-Rettung. Ich dachte, ich höre nicht richtig!!! Der spielt sich auf wie sonst was, bringt alles durcheinander, treibt mich fast in den Wahnsinn, und wir sollen den dafür mit in die Halle nehmen? An deinem Geburtstag? Ich habe nichts, aber auch gar nichts dazu gesagt. Ich habe mich nur geweigert, ihm die Karte selbst zu geben, das soll doch der gerettete Anton machen, oder meine Mutter beim Brötchenholen, ich jedenfalls nicht. So. Ich gehe jetzt ins Bett, genervte Grüße,
    Paula
     
    |156| Paula, Paula, du regst dich viel zu doll über J. auf. Mein Coloradotütenorakel hat da eine ganz andere Erklärung. Ich gucke mir den noch mal in Ruhe an, der erste Eindruck war nämlich gar nicht schlecht. Ich weiß echt nicht, was du gegen ihn hast. Denk mal drüber nach. Gute Nacht. E.
     
    Ellen! Dein Hirn ist anscheinend total aufgeweicht. Du spinnst! Er ist ein Idiot, er bleibt ein Idiot.

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