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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Ich darf in der Halle bleiben und Julius noch beim Training zuschauen. Während ich auf der Tribüne sitze, bekomme ich |187| jedes Mal weiche Knie, wenn Julius zu mir hochguckt. Er ist der beste Spieler und ich muss mich beherrschen, um nicht mit dem Finger auf ihn zu zeigen und zu brüllen: »Guckt alle mal, der irre Typ da unten ist MEIN FREUND!!!«
    Aber ich beherrsche mich, Jungs sind ja doch anders und wahrscheinlich würde er es peinlich finden. Wäre es wohl auch.
    Trotzdem wirft er mir unauffällig eine Kusshand zu, bevor er nach dem Training in der Umkleidekabine verschwindet. Ich platze fast vor Stolz.
     
    Ich warte unten auf ihn und stehe plötzlich vor der Pinnwand. Der Zettel, auf dem stand, dass die Mädchenmannschaft noch Nachwuchsspieler sucht, ist verschwunden. Klar, Mela ist ja eingetreten und hat auch noch Lucie überredet. Jetzt spielen beide im Verein und ich kann den Gedanken daran einfach mal vergessen.
     
    »Was überlegst du gerade? Falls du doch in den HTV eintreten willst, halte ich das für eine super Idee.« Julius steht plötzlich neben mir.
    »Das wird wohl nichts. Mir reicht der Zickenkrieg schon in der Handball-AG, den muss ich nicht auch noch im Verein haben.«
    »Was für ein Zickenkrieg?«
    Wieso merken Jungs nichts?
    »Mela, Lucie und Jette hassen mich. Wegen Mackelstedt, |188| deinetwegen, weil ich neu bin, weil ich das mit dem Handball nicht erzählt habe, weil, ach, es ist alles so kompliziert.«
    Jetzt habe ich auch noch so eine weinerliche Stimme, es ist grauenhaft. Julius beugt sich zu mir und schiebt meine Haare aus dem Gesicht. »Jette hat mir gesagt, dass
du
sie nicht leiden kannst. Ich habe ihr vorgeschlagen, mit dir noch extra Torwarttraining zu machen, sie hat gesagt, du würdest noch nicht mal mit ihr Eis essen gehen.«
    Ach du Schande.
    »Das war ganz anders. Von Torwarttraining weiß ich gar nichts.«
    Julius schiebt mich raus und schließt sein Fahrrad auf.
    »Wie auch immer, ich finde, ihr macht da einen ganz schönen Stress. Wie im Kindergarten.«
    Wir gehen schweigend nach Hause. Auch wenn Julius meine Hand hält.
     
    Als ich ins Wohnzimmer komme, sieht meine Mutter kurz von ihrem Buch hoch und sagt: »Frieda hat angerufen, du sollst unbedingt heute noch zurückrufen.«
    Sie ist sofort am Telefon.
    »Ich bin es, Paula.«
    »Hör mal, wir treffen uns morgen Nachmittag bei Jette.«
    »Warum?«
    |189| »Weil ich Mannschaftskapitän bin und es so will.«
    Sie sagt es so freundlich, dass mir kein Gegenargument einfällt.
    »O. k.«
    »Um 14   Uhr. Bis morgen. Tschüss.«
     
    Weil ich mir nicht sicher bin, dass ich Jettes Adresse sofort finde, hat meine Mutter mich hingefahren. Und weil es mir peinlich ist, gebracht zu werden, hat sie mich an der Ecke rausgelassen. Deshalb bin ich eine halbe Stunde zu früh. Dass Jettes Eltern Kohle haben, ist mir schon klar, dass sie
so
wohnen, nicht. Eine Riesenvilla mit Riesengarten und Riesenautos davor. Meine Güte. Ich starre zu den Fenstern hoch und falle fast tot um, als plötzlich die Gardine zurückgezogen wird und Jette dahinter winkt. Peinlich, ich glotze wie ein Idiot in fremde Häuser.
    Die Haustür öffnet sich, ich muss jetzt hingehen. Jette lehnt an der Tür und wartet, bis ich vor ihr stehe. »Du bist zu früh, wir wollten uns um halb drei treffen.«
    »Um zwei.«
    »Nein, egal, komm rein.«
    Natürlich hat sie kein normales Zimmer, sondern bewohnt einen Raum, der größer ist als unser Wohnzimmer. Von meinem Zimmer will ich gar nicht sprechen. Ich lasse mich auf ein Wahnsinnssofa fallen und sehe mich um. »Nett.«
    Jette sieht mich unsicher an.
    |190| »Nein, wirklich. Nicht schlecht. Wieso guckst du so komisch?«
    Sie hat eine normale Jeans und ein schwarzes T-Shirt an, die Haare offen, keine Schminke.
    »Du sagst das so abfällig.«
    »Nein, ich   …« Irgendwie wird das immer komplizierter. Ich bin so angestrengt vom dauernden Coolsein, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wie man sich normal unterhält. »Das ist schön. Dein Zimmer, meine ich.«
    Jette lässt sich auf einen Sessel sinken und streckt ihre Beine aus. »Du kannst mich nicht leiden, oder?«
    Was sage ich denn jetzt? »Wie?«
    »Du guckst mich immer so von oben herab an.«
    »Ich? Dich?«
    Das glaube ich ja wohl nicht. Und ich muss dringend zur Toilette. Klar, mitten in so einem Gespräch. Aber es geht keine drei Minuten mehr gut.
    »Wo ist denn euer Klo?«
    »Hier raus, im Flur, zweite Tür links.«
     
    Es sieht aus wie in einer

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