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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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sich herunter, »eigentlich wollte ich nur schneller laufen können, aber jetzt sieht das auch noch besser aus.«
    Jette nickt anerkennend. »Viel besser. Was wollen wir denn heute bereden?«
    »Euren Zickenkrieg. Florian Hoffmann hat gesagt, dass er das Gefühl hat, in der Mannschaft gäbe es zu viel Streit. Er hat gemerkt, dass ihr nicht mit Paula klarkommt, und mich gebeten zu schlichten.«
    Jette und ich antworten im Chor: »Aber wir   …«
    Frieda hebt die Hand. »Ihr müsst nicht gleich antworten. Das Problem ist, dass Mela nichts mit Paula zu tun haben will. Lucie als Schwester und du, Jette, ihr schlagt euch immer auf Melas Seite und dann gibt es zwei Gruppen. Ihr gegen Paula, Johanna, Kathi und Marie. Ich hänge mit den anderen Ersatzspielern dazwischen, das ist doch blöd. Also, was machen wir?«
    »Ich kann ja mal mit Mela reden.« Schon während ich das sage, hoffe ich, dass mein Vorschlag abgelehnt wird.
    |195| »Das bringt gar nichts.«
    Danke, Frieda.
    »Sie wollte noch nicht mal mitkommen. Sie hat gesagt, du wärst ihr total egal, solange sie dich nicht sieht.«
    »Mela ist der Meinung, dass Paula ihr Julius ausgespannt hat.« Jette wickelt eine Haarsträhne um den Finger und sieht mich an. »Sie hat gesagt, dass du gewusst hast, dass sie mit ihm zusammen ist, ihr hättet euch mal im Schwimmbad getroffen. Und dass du ihn trotzdem angebaggert hast.«
    »So ein Quatsch! Ich fand ihn am Anfang total bescheuert. Und sie waren doch gar nicht richtig zusammen. Sagt Julius. Aber es ist jetzt ja auch egal. Was soll ich denn jetzt tun? In der AG aufhören?«
    »Sei doch nicht gleich eingeschnappt. Jette, du musst mit Mela reden, auf dich hört sie.«
    »Kann ich machen. Mela will aber auch nicht aufhören.« Jette schaut ratlos in die Runde.
    Schwer ausatmend antwortet Frieda: »Es soll überhaupt niemand aufhören. Jette, du kannst doch mal versuchen, Mela und Lucie in den Griff zu kriegen. Sie sollen ja nicht mit Paula in die Ferien fahren, aber sie können sich doch zusammenreißen. Und du, Paula, du auch. Sei ein bisschen sanfter und starre Mela nicht gleich so böse an, wenn sie mal was sagt.«
    »Ich starre doch gar nicht   …«
    »Siehst du.« Jette klapst auf meine Schulter. »Habe ich doch gesagt. Das merkst du gar nicht.«
    |196| Was die bloß alle mit meinen Blicken haben?
    Vor der Tür kracht irgendetwas auf den Boden. Dann eine schrille Stimme: »Jette, verdammt, was hast du mit meinen Kosmetiktüchern gemacht?«
    Jette guckt irritiert zur Tür und ich versuche, sanft zu gucken.
    »Du, Jette, ich muss dir was sagen.«

|197| Schlusspfiff
    Der Parkplatz vor der Alsterdorfer Sporthalle ist brechend voll, mein Vater muss fast zehn Minuten Runden fahren, um das Auto abzustellen.
    »Habt ihr gewusst, dass es in Hamburg so viele Schulhandball-Mannschaften gibt? Wie oft müsst ihr denn spielen?« Mein Vater sieht mich im Rückspiegel an.
    Ich beobachte einige Mädchen, die in gelben Trainingsanzügen aus einem Bus klettern. Das könnten schon unsere Gegner sein, das Alter kommt hin, die sehen aber richtig professionell aus. Allein diese Anzüge, jetzt kann ich die Aufschrift entziffern: Wandsbek, ja, das sind unsere Gegner. Und die sind so groß!
    »Paula!« Meine Mutter dreht sich zu mir um. »Papa hat gefragt, wie oft ihr spielen müsst.«
    »Wie? Ach so. Wir haben drei Vorrundenspiele; wenn wir weiterkommen, noch ein Spiel, und wenn wir das auch noch gewinnen, dann noch das Finale.«
    »Also fünf.«
    »Ich glaube eher drei. Wir kommen bestimmt nicht weiter, wir spielen ja erst fünf Monate zusammen.«
    Mein Vater schließt den Wagen ab und dreht sich zu |198| mir um. »Auf Turnieren gibt es immer Überraschungen, warte ab. Also dann, toi, toi, toi.«
    »Danke.« Ich schultere meine Sporttasche und mache mich auf den Weg zum Eingang, während meine Eltern mit Anton zur Tribüne abbiegen. Die Zuschauertribüne wird voll.
     
    Im Foyer der Halle drängeln sich Spieler und Lehrer, überall liegen Sporttaschen und Ballnetze. Mein Herzschlag beschleunigt sich, ich freue mich so dermaßen darauf, hier gleich zu spielen.
    »Paula!« Kathis Stimme röhrt unverkennbar durch den Krach. »Hier sind wir!«
    Florian Hoffmann steht in der Mitte unserer Truppe und füllt ein Formular aus. Er sieht kurz hoch und hakt etwas ab. »Paula. Gut, dann fehlen nur noch die Zwillinge, ach, da kommen sie schon! Hallo Mela, hallo Lucie, so, dann mal los, wir gehen in die Kabine, wo ist die denn? Ach da, da hängt das

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