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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ersten Mal etwas besser. Da sie wusste, dass ihre Söhne bald abreisen mussten, wollte sie möglichst oft mit ihnen zusammen sein. Inzwischen waren die meisten Unionssoldaten, die Jarrett McKenzie beigestanden hatten, auf ihre Posten zurückgekehrt. Ians Truppe hatte die Halbinsel überquert. Und Taylors Männer brachten die Gefangenen, die den Kampf um Cimarron überlebt hatten, an Bord eines Schiffs in den Norden. Vorerst blieben Julians Sanitäter und die verwundeten Rebellen auf der Plantage.
    Ian stellte seinem Vater einige Soldaten zur Verfügung, falls der Krieg noch einmal bis nach Cimarron Vordringen sollte. Daran allerdings zweifelte Taylor. Ein persönlicher Rachefeldzug hatte Weir hierher geführt. Normalerweise konnte der Süden keine Soldaten für Privatkriege erübrigen.
    Ein paar Tage würde Taylor noch auf Cimarron bleiben. Bis jetzt hatte er sich um seine Verwundeten gekümmert, den Gefangenentransport arrangiert und noch keine Zeit gefunden, um mit Tia zu sprechen. Außerdem verbrachte sie, seit sie wieder auf den Beinen war, fast die ganze Zeit bei ihrer Mutter. Nachts war er nicht zu ihr ins Bett gegangen., um die frische Wunde zu schonen. Aber nun hatte Julian ihm versichert, ihr Arm würde gut verheilen.
    Am Ufer des Teichs schloss Taylor sekundenlang die Augen. Dies war seine Heimat - das milde Klima, nur eine schwache Ahnung des Winters in der Luft, das Flüstern einer Palme, die sich im Wind beugte, der Schrei eines Reihers.
    Bald würde der Winter beginnen. Aber jetzt verbreitete die Sonne noch ihre Wärme, die Kiefern, Eichen und Palmen boten Schutz vor der Hitze.
    Die nackten Füße im kühlen Wasser, saß Tia auf einem umgestürzten Baumstamm. In ihrem blau geblümten Baumwollkleid, das lange Haar offen, wirkte sie wie ein junges Mädchen - eine Nymphe, ein Wassergeist. Aber als sie sich zu Taylor wandte, erschienen ihm ihre dunklen Augen viel älter, und ihr schönes Gesicht verriet die starke innere Anspannung, unter der sie gestanden hatte.
    Er setzte sich zu ihr auf den Baumstamm. »Hier kommen die McKenzies also her, wenn sie nachdenken wollen.«
    »Ja, mein Lieblingsplätzchen«, erwiderte sie und er hörte, wie gepresst ihre Stimme klang. »Ich liebe die Vögel, das Wasser, das Sonnenlicht, die sanften Brisen ... O Taylor, ich danke dir. Cimarron bedeutet mir sehr viel. Aber ich ging nicht zu Weir, um die Plantage zu retten - sondern das Leben meines Vaters. Irgendwie musste ich den Schurken aufhalten. Und ...« Nach einer kleinen Pause fragte sie: »Warum hast du mich weggeschickt, Taylor?«
    »Weil du nach Hause wolltest«, entgegnete er tonlos.
    »Ja - aber nicht ohne dich.«
    »Jedes Mal, wenn ich dich liebte, hatte ich das Gefühl, ich würde dir etwas Schreckliches aufzwingen. Du hast erklärt, du möchtest keine Kinder bekommen.«
    »Davor hatte ich große Angst. Aber - ich bin froh, dass du so geduldig warst. Mein Gott, Taylor, du musst doch gespürt haben, wie mir zu Mute war!«
    »Eines Nachts hast du geweint.«
    »Ich brauchte dich so dringend ... Als du nach Ellington Manor gekommen bist - und mir erlaubt hast, mit dir zu reiten ...«
    »Hätte ich mich bloß nicht dazu überreden lassen! Du weißt ja, was geschehen ist.«
    »Jetzt ist alles wieder gut«, erwiderte sie lächelnd. »Und meine Mutter wird bald genesen. Ich musste einfach nach Cimarron kommen, Taylor. Vielleicht war es mein Schicksal ... Du hättest mich jedoch daran hindern können. Außerdem sagte ich, danach würde ich alles tun, was du willst. Ich werde mein Wort halten.
    Was immer du auch beschließt - ich werde mich nicht dagegen wehren. Nicht einmal, wenn du mich in ein Gefängnis bringst.«
    Seufzend verdrehte er die Augen. »Was für ein verlockender Vorschlag!«
    »Ich meine ...« Unsicher wich sie seinem Blick aus. »Jeder andere Mann hätte mich an jenem Abend in Ellington Manor erwürgt. Ich nehme an, du möchtest dich jetzt scheiden lassen.«
    »Zweifellos hätte dich jeder andere Mann erwürgt.« Taylor ergriff einen flachen Kieselstein und ließ ihn über die Wasserfläche tanzen. »Aber was soll ich mit einer erdrosselten Ehefrau anfangen?«
    »Ehefrau? Aber ...«
    »Habe ich nicht gesagt, ich würde dich niemals freigeben?«
    »Und das Gefängnis?«, wisperte sie.
    »Eine Zeit lang wird deine Mutter dich noch brauchen.«
    »Oh, mein Gott, Taylor!« Plötzlich erhob sie sich, sank auf seinen Schoß und küsste ihn. Ihre Lippen schmeckten süß vor Leidenschaft, salzig von ihren Tränen.

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