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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nächsten Tagen noch sehr oft hören. Deshalb hatte Tara ihn davor gewarnt, zur Hundertjahrfeier des 4. Juli die ganze Familie einzuladen. O Gott, wie viele kleine McKenzies bevölkerten jetzt den Rasen vor dem Haus?
    »Vater!«
    Tia eilte zu ihm, immer noch schlank und zierlich, trotz der fünf Douglases, die sie gemeinsam mit Taylor zum Stammbaum der Familie beigetragen hatte.
    Nach all den Jahren erwärmte ihr Anblick nach wie vor Jarretts Herz. Ein Mann war stolz auf seine Söhne, aber die Töchter schätzte er ganz besonders. Das hatte er zusammen mit seinem Schwiegersohn festgestellt -nach der Geburt der kleinen Jessica Lynn, des zweiten Mädchens nach drei Jungen.
    Atemlos, die Wangen gerötet, blieb sie neben ihm stehen. Vorhin hatte er sie mit den kleineren Kindern auf dem Rasen umhertollen sehen. Sie war eben erst mit ihrem Mann von einer lange geplanten Reise nach Ägypten zurückgekehrt. Auf dem Heimweg über New York hatten sie die große Ausstellung anlässlich der Hundertjahrfeier in Philadelphia besucht. Davon war sie hell begeistert.
    Allmählich heilten die Wunden des Krieges. Ein Jahrzehnt nach dem Ende des bitteren Konflikts zeigten sich zwar noch Narben. Aber die meisten Menschen blickten hoffnungsvoll in eine friedliche Zukunft.
    »Was machst du auf dem Friedhof, Vater? Mutter will die Geburtstagstorte für die Kinder anschneiden.«
    »Für welche?«
    »Natürlich für die September-Kinder«, erwiderte sie lachend, küsste seine Wange, und er legte einen Arm um ihre Schultern.
    Dann wandten sie sich zum Rasen, wo Picknicktische standen. Der 19-jährige Anthony Malloy, der älteste der dritten McKenzie-Generation, hatte soeben die Schule in Tallahassee abgeschlossen. Wie sein Vetter Taylor wollte er sich der Architektur widmen. Nun saßen die beiden nebeneinander und unterhielten sich sichtlich angeregt.
    Nach dem Krieg hatte Taylor die Häuser seiner Träume gebaut, auch eines für seine große Familie, behauptete jedoch, Cimarron würde immer an erster Stelle in Tias Herzen stehen.
    Gutmütig zauste Anthony die Haare seiner lebhaften Halbgeschwister, der Zwillinge Ana und Ashley Langley, während er Taylor interessiert zuhörte.
    So tolerant war Sean nicht, als seine Schwestern Ariana und Kelly den Gartenschlauch packten und ihn anspritzten. Unterstützt von seinen Vettern Conar, Allen und Tias ältestem Sohn Robert stürzte er sich auf die Mädchen. Wieder erklang fröhliches Gekreische, als Tara, die gerade ein Tablett mit Limonade zu den Tischen trug, eine kühle Dusche hinnehmen musste.
    Jerome baute wieder Schiffe. Zusammen mit Risa besaß er einen Yachthafen und gestattete sogar Yankee-Touristen, eines seiner Strandhäuser zu bewohnen. Ian war in die Politik gegangen, fest entschlossen, die letzten Differenzen zwischen den Nord- und den Südstaaten zu beseitigen.
    Ebenso wie Brent arbeitete Julian in seiner eigenen Arztpraxis. Jesse hielt sich meistens in Washington auf, wo er bei der Pinkerton-Agentur angestellt war, während Sydney für die Gleichberechtigung der Frauen kämpfte. Auch sie war mit ihrer ganzen Familie zur Hundertjahrfeier nach Cimarron gekommen. Nun saß sie neben ihrem Vater und zeigte ihrer kleinen Schwester Mary, wie man Wolle aufwickelte.
    »Manchmal dachte ich, einen solchen Tag würde ich niemals erleben«, gestand Jarrett seiner Tochter.
    »Ja, ich weiß - aber wir haben alle überlebt - dank dir und Onkel James.«
    »Im Krieg verstand ich mich nicht besonders gut mit meinem Bruder.«
    »Oh, wir hatten alle unsere Meinungsverschiedenheiten. Zum Glück hast du uns einiges gelehrt, das wir niemals vergessen.«
    »Was denn?«
    »Liebe, Mut und Durchhaltevermögen. Und wir haben's geschafft! Vater, du ahnst nicht, was wir alles auf der Ausstellung gesehen haben! Telefone, neue Dampfmaschinen, Klimaanlagen, motorisierte Fahrzeuge ... Diese Dinge werden wir wohl erst in einigen Jahren benutzen können. Aber die Prototypen gibt's schon jetzt.«
    »Deine Kinder werden den Segen des Fortschritts genießen.«
    »Und ich vielleicht auch - früher als erwartet.«
    »Ich wahrscheinlich nicht ...«
    »O Vater ...«
    »Pst! Zumindest durfte ich mich über den Frieden freuen. Und ich sah meine Kinder, Neffen und Nichten zu klugen, verantwortungsvollen Menschen heranwachsen. Was immer die Zukunft bringen mag - ihr werdet dafür sorgen, dass die Angehörigen aller Rassen und Glaubensbekenntnisse ein würdevolles Leben führen können.«
    Lächelnd strich sie sich das dunkle Haar

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