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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Vorbehalte zu hegen, nur weil er ein Rebell war. Sie war schon bei den Rebellen gewesen und hatte mit eigenen Augen gesehen, daß sie genauso an Gott glaubten, ihre Frauen und Kinder liebten und auch ebenso wie die Yankees tapfer kämpften - und starben. Das war ihr natürlich vorher auch schon bewußt gewesen. Die meisten ihrer Nachbarn gehörten den Rebellen an: all die Menschen, mit denen sie aufgewachsen war, und die Freunde ihres Vaters und seine Geschäftspartner ... Sie mußte sich das manchmal nur einfach wieder ins Gedächtnis rufen.
    Und so setzte sie sich nun bei dem Gefreiten ans Bett und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, bevor sie seinen Fuß vorsichtig anhob und auf ihren Schoß legte, um ihn besser untersuchen zu können.
    »O Ma'am, Sie dürfen ihn nicht anfassen ...«, protestierte der Soldat auf seinem Lager.
    »Sir, ich muß ihn anfassen, wenn Sie wollen, daß ich ihn heile.«
    »Man hat mir gesagt, daß man ihn abhauen muß, weil ich sonst sterbe.« Der Mann hatte bestimmt riesengroße Angst und versuchte so tapfer, sie zu verbergen.
    »Möglicherweise«, gestand Rhiannon ein, während sie seinen Fuß abtastete und sich auch den Knöchel ganz genau ansah. Obwohl der Fuß selbst furchtbar aussah, hatte sie nicht den Eindruck, als ob sich die Infektion darüber hinaus ausgebreitet hätte. Vielleicht war doch noch etwas zu machen.
    Rhiannon sah zu Granger hoch und sagte: »Sergeant, ich brauche einen Eimer mit klarem, sehr salzigem Wasser.«
    »Salz!« rief Lawton erschrocken aus, »wollen Sie mich umbringen, Ma'am.«
    »Nein, das habe ich nun wirklich nicht vor«, entgegnete sie, und dabei spielte ein wehmütiges Lächeln um ihre Lippen. Da sie bemerkt hatte, daß die andere Frau sie beobachtete, drehte sie sich zu ihr um und betrachtete sie nun ihrerseits eingehender. Dann fragte sie sie: »Sind Sie Julian McKenzies Cousine?«
    Die Angesprochene schien zunächst überrascht, entgegnete dann aber: »Ja, ich bin Sydney McKenzie.« Und zu dem jungen Mann gewandt, bestätigte sie: »Nein, sie hat wirklich nicht vor, Sie zu quälen. Ich hätte selbst daran denken können - Salzwasser ist eines der besten Heilmittel, die Mutter Natur zum Reinigen von Wunden erdacht hat.«
    Da kamen auch schon zwei Männer mit einem großen Zuber voll Salzwasser herein, und Rhiannon fragte den verletzten Rebellen: »Können Sie aufstehen, Soldat?«
    »Ja, Ma'am.«
    Sydney stützte ihn, während Rhiannon ihn anwies, seinen Fuß in das Wasser zu tauchen. Bestimmt brannte es höllisch, denn er biß sich auf die Unterlippe - wohl um einen Schrei zu unterdrücken.
    »Soldat, Sie müssen Ihren Fuß im Wasser lassen, bis ich wiederkomme«, erklärte ihm Rhiannon, die sich nun ebenfalls erhoben hatte. »Ich werde ihnen eine Salbe zubereiten. Danach müssen Sie den Fuß wenigstens dreimal täglich in Salzwasser tauchen und hinterher dick mit der Salbe einstreichen und bandagieren.«
    Sie sah zu Sydney hinüber - da diese sich anscheinend um den Mann kümmern würde -, um sich zu vergewissern, ob sie wußte, wozu die Behandlung gut war. Sydney nickte bestätigend; dadurch sollte versucht werden, die Infektion herauszuholen.
    »Werde ich meinen Fuß behalten können?« fragte Lawton ängstlich.
    Rhiannon lächelte und hoffte, ihre Aussage dadurch ein bißchen positiver klingen zu lassen: »Das weiß ich nicht. Vielleicht nicht. Aber das Gift der Infektion hat sich noch nicht weiter ausgebreitet. Sie haben diese Verletzung bestimmt schon eine ganze Weile, und es sieht nicht so aus, als ob das Bein in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Deshalb können wir es erst einmal mit meinen Mitteln versuchen. Ich kann nichts garantieren, aber einen Versuch ist es wert.«
    Er ergriff ihre Hand und bedankte sich überschwenglich.
    »Es ist noch zu früh, mir zu danken. Noch haben wir Ihren Fuß nicht gerettet. Ich werde jetzt gehen, bin aber bald mit der Salbe wieder da.«
    Am frühen Abend kam Rhiannon zurück. Scheinbar hatte bereits dieses erste Tauchbad in Salzwasser eine Verbesserung gebracht. Vielleicht war es Einbildung, aber sie hatte den Eindruck, als sei die Schwellung schon etwas zurückgegangen. Sie bestrich Lawtons Fuß mit der Salbe und bandagierte ihn dann. Sydney, die die ganze Zeit über im Zimmer geblieben war, half ihr dabei. Rhiannon war erstaunt gewesen, daß Sydney sich nicht erschrocken gezeigt hatte, als sie ihr erzählte, daß sie die Salbe unter anderem aus schimmeligen Brotresten angerührt hatte.
    »Das hat

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