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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Anspruch genommen. Er erhob sich und sah, daß gerade ein Krankenwagen ankam. Das Fahrzeug hielt direkt vor den Yankee-Zelten.
    Der Mann auf dem Kutschbock sprang herunter und schrie: »Zu Hilfe, wir brauchen unbedingt mehr Leute hier draußen, Dr. McManus...«
    Daraufhin kam ein Arzt mit einer blutverschmierten Uniform aus dem Lazarettzelt heraus und erwiderte: »Die Männer müssen warten, bis sie dran sind.« Dann verschwand er wieder.
    »Gütiger Gott, die Männer hier sterben mir weg ... einige brauchen vielleicht nur ein bißchen Wasser, um durchzuhalten ... Lieber Gott, warum kann mir denn keiner helfen?« sagte der Mann und sah flehentlich zu den etwa zwanzig Gefangenen und ihren Wärtern hinüber.
    Die gefangenen Rebellen und die beiden Yankees starrten sich einen Augenblick lang wortlos an. Dann sagte einer der Wächter, dem man anmerkte, daß ihm seine Worte unangenehm waren: »Wir müssen hier die Rebellen bewachen.«
    »Verdammt noch mal!« ließ sich da Julian vernehmen, während er mit großen Schritten auf den Krankenwagen zuging. »Wir sind vielleicht Rebellen, aber bei Gott keine Unmenschen! Wenn mir jemand hilft, schaffen wir die Männer vom Wagen und sehen, was wir tun können...«
    »Ich helfe Ihnen, Doc!« sagte einer der Rebellen und stand seinerseits von dem Baumstamm auf. Aber ein anderer, ein großer Kerl in einer Infanterieuniform, die auch schon mal bessere Tage gesehen hatte, verstellte Julian den Weg. »Wenn sie am Leben bleiben, kommen sie zurück und töten uns!«
    »Vielleicht«, entgegnete Julian, die Hände in die Hüften gestemmt, und sah den Mann ungerührt an, »vielleicht aber auch nicht. Ich werde Ihnen jetzt mal erklären, wie das
    alles zusammenhängt. Ich bin ein Rebell, weil ich in erster Linie Floridianer bin, und was noch wichtiger ist, Soldat, ich bin ein gottesfürchtiger Mensch, und wir wollen gar nicht davon reden, daß ich außerdem Arzt bin, der einen Eid geschworen hat, Leben zu bewahren. Sie können nun also versuchen, mich aufzuhalten oder mir aus dem Weg gehen!«
    Der Kerl runzelte die Stirn, machte dann aber doch einen Schritt zur Seite und fluchte: »Zur Hölle, Doc, ich kann auch nicht länger hier sitzen und mir das Geschrei der verletzten Yankees anhören. Sagen Sie mir, was ich tun soll!«
    Julian sah daraufhin zu dem Soldaten, der die Verwundeten gebracht hatte, und fragte: »Dürfen wir?«
    »Ich bitte darum, Doc!«
    Julian fing an, Befehle zu geben, und zog die Männer vorsichtig vom Ambulanzwagen. Drei der verletzten Soldaten auf dem Wagen waren bereits tot. Unter den zwanzig noch lebenden befanden sich drei Rebellen. Julian tat sein Bestes, um die schwer mitgenommenen Soldaten vor der unbarmherzig niederbrennenden Sommersonne zu schützen. Ein paar Eichen warfen notdürftig Schatten, aber da man das Feldlazarett an einem kleinen Bach errichtet hatte, war wenigstens die Versorgung der Verwundeten mit Wasser kein Problem. Julian hatte zwar keine Instrumente zum Operieren, aber da sogar die Yankees - die Wachen und der Kutscher - seinen Anweisungen Folge leisteten, gelang es ihm, einige gebrochene Gliedmaßen zu schienen, Blutungen zu stillen und den Sterbenden den Tod ein wenig zu erleichtern.
    Er war gerade dabei, eine notdürftige Aderpresse neu anzulegen, als der Yankee-Arzt wieder aus dem Lazarettzelt kam. Einen Augenblick lang betrachtete er die Szenerie mit Erstaunen, gewahrte aber schnell den sich für ihn daraus ergebenden Vorteil.
    »Sind Sie Arzt?« sprach er Julian an, hielt einen Augenblick inne und sagte dann: »Sie sind ein McKenzie. Verdammt soll ich sein, wenn Sie nicht aussehen wie Colonel Ian. Sind Sie sein Zwilling?«
    »Nur der jüngere Bruder«, entgegnete Julian.
    »Sie sind Chirurg, richtig?« Einen Augenblick lang sah er ihn an und schien zu überlegen, ob er ihn überhaupt fragen durfte, was er ihn fragen wollte, dann sagte er: »Nun, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dringend wir Ihre Hilfe brauchen könnten. Wären Sie bereit, in einem Yankee-Lazarett zu arbeiten?«
    Ohne zu zögern, entgegnete Julian: »Ja.« Dann drehte er sich zu den Rebellen um, die ihm mit den Verwundeten geholfen hatten, und sagte: »Keiner der Männer hier ist ein Unmensch. Wir kämpfen einfach nur auf der anderen Seite.«
    Dr. McManus sah nun seinerseits in die Runde und sagte: »Vielen Dank, Jungs, ich bin euch für eure Hilfe wirklich sehr dankbar. Dr. McKenzie, wenn Sie mir jetzt folgen wollen?«
    Als Julian mit dem Arzt ins Zelt kam, waren dort

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