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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mich damit zu quälen. Ich bin wirklich zu erledigt für so was!«
    »Eines Tages werden Sie wohl zugeben müssen ...«
    »Ich werde nie irgend etwas zugeben, Colonel McKenzie.«
    »Doch, das werden Sie.«
    »Niemals!«
    »Vielleicht halte ich Sie einfach solange gefangen, bis Sie es zugeben.«
    Sie erschrak bei dem Gefühl, das der heisere Tonfall seiner Stimme in ihr hervorrief. Ihr Ehemann war noch nicht lange tot... aber es war schon so lange her, daß sie ihn gesehen und berührt hatte ... anders als in ihren Träumen. Und dieser McKenzie wirkte trotz seiner Fehler - oder viel-leicht gerade deswegen - sehr anziehend auf sie. Er war ein wenig barsch, geradeheraus und viel zu männlich. Allein seine Reibeisenstimme erzeugte bei ihr ein Gefühl, als strichen seine Finger über ihre nackte Haut.
    »Hören Sie auf damit!«
    »Womit?«
    »Mich so anzusehen.«
    »Wollen Sie, daß ich gehe?«
    »Ja. Nein. Natürlich nicht, aber Sie müssen doch von den Anstrengungen der Operation völlig erledigt sein. Ich ... Erzählen Sie mir doch etwas von Ihrer Familie.«
    Als sie seinen leicht irritierten Blick erwiderte, stellte sie fest, daß sie tatsächlich gerne mehr über seine Familie erfahren hätte. Diese McKenzies waren irgendwie alle etwas Besonderes. Sie sahen sich so ähnlich, und jeder war doch wieder ganz anders.
    »Er hat indianisches Blut, nicht wahr - Jerome meine ich«, sagte sie dann.
    »Seminolenblut«, entgegnete Julian lächelnd.
    »Dann ist Ihr Onkel - oder Ihre Tante - indianischer Herkunft?«
    Immer noch lächelnd antwortete er: »Teela ist glaube ich Irin, wie meine Mutter. Ihr rotes Haar beweist es. Mein Großvater Sean war zweimal verheiratet, einmal mit meiner Großmutter Geneva und dann mit Jeromes Großmutter Mary, deren Mutter eine halbe Indianerin war. Das Blut unserer Vorfahren hat sich bei uns allen ziemlich stark durchgesetzt.« Er pflückte einen Grashalm, begann nachdenklich darauf herumzukauen und sagte schließlich: »Der Unionsgeneral Sherman hat seine ersten Kriegserfahrungen hier unten im Süden gemacht. Die Unionsarmee hat die Seminolen gejagt wie Vieh und viele von ihnen regelrecht abgeschlachtet. Auch den wenigen Überlebenden gewährte man keine Gnade. Aber die Bundestruppen kämpften nie lange oder hart genug, um eine Schlacht wirklich zu gewinnen. Und da ihnen das nicht gelang, haben sie das Volk einfach ausgerottet.«
    Er klang sehr verbittert, und Rhiannon sah ihn nur an, ohne etwas darauf zu erwidern.
    Nach einem Augenblick fuhr er leichthin fort: »Das ist einer der Gründe, warum mein Onkel oder mein Vetter sich niemals einem mit Unionsuniform unterordnen würden.«
    »Aber, Julian«, protestierte Rhiannon, »es gibt auf beiden Seiten Männer und Frauen, die Angst vor den Indianern haben. Einige der Soldaten, die die Seminolen verfolgt haben, tragen nun das Grau der Konföderierten...«
    »Nicht nur einige, wahrscheinlich eine ganze Menge«, gestand er ihr nach einem Augenblick des Überlegens ein. »Aber zeigen Sie sich mal mit einer blauen Uniform unten in den Everglades, und ich verspreche Ihnen, der nackte Haß schlägt Ihnen entgegen.«
    »Können Sie deshalb so gut schwimmen und einen Pfad auch im Dunkeln finden? Weil Sie indianische Verwandte haben, meine ich.«
    »Das ist der Grund dafür, warum wir uns alle in den unterschiedlichsten Gegenden von Florida so gut auskennen«, entgegnete er und fügte dann lächelnd hinzu: »Ian ist der älteste, Jerome und ich sind gleichaltrig. Wir haben noch einen Vetter, Brent. Er ist nur ein bißchen jünger als ich. Dann ist da noch Tia, die Sie schon kennengelernt haben, und Sydney, Jeromes kleine Schwester. Natürlich haben wir, als wir klein waren, Indianer gespielt und immer versucht, zu beweisen, daß wir uns genauso leise anschleichen, ebenso tapfer, stark und edel sein können wie unsere indianischen Vorfahren.
    Tante Teela und Mutter haben viel mit uns geschimpft, und ab und zu haben wir uns natürlich auch gestritten, aber eigentlich waren wir wie die Mitglieder eines Stammes, die bereit sind, für die anderen einzutreten und sie zu verteidigen, ob es sich nun um den Bruder, die Schwester, den Vetter oder die Cousine handelte. Wir standen uns alle sehr nahe. Und dann kam der Krieg.«
    »Der Krieg scheint nichts daran geändert zu haben«, entgegnete Rhiannon freundlich.
    »Er hat eine Menge verändert, glauben Sie mir«, versicherte ihr Julian.
    »Aber Ihnen und Ihrem Bruder ist es immerhin gelungen, sich gegen mich zu

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