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Sieg des Herzens

Titel: Sieg des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verschwören!« konterte sie.
    »Mein Bruder ist ein Yankee. Warum sollte er sich gegen Sie verschwören?«
    »Weil Blut dicker ist als Wasser.«
    »Wenn dem so wäre, gäbe es keinen Krieg«, murmelte er.
    Er klang verbittert, müde und enttäuscht, und sie war versucht, ihm tröstend eine Hand auf den Arm zu legen. Aber das wäre bestimmt ein Fehler gewesen, und sie kam zu dem Schluß, daß sie es besser nicht tun sollte, weil sie es nicht tun durfte. Bevor sie sich zu etwas hinreißen ließ, das sie später bereute, stand sie lieber auf.
    Entschlossen blickte sie noch einmal übers Wasser, in dessen bewegter Oberfläche sich die untergehende Sonne spiegelte, und sagte dann entschuldigend: »Ich sollte mal nach Rachel...«
    Aber bevor sie noch weitersprechen konnte, hatte sich auch Julian erhoben und drehte sich zu dem Pfad um, auf dem sie zum Bach gekommen waren. Eine blonde Frau kam dort geradewegs auf sie zugeeilt und rief aufgeregt: »Julian!«
    Sie war klein und zierlich, und ihr Haar glänzte golden im Sonnenlicht, während sie auf Julian zurannte und sich ihm in die Arme warf. Er drückte sie fest an sich, und Rhiannon, der die Situation unangenehm war, weil sie sich wie das fünfte Rad am Wagen vorkam, trat ein paar Schritte zurück. Es gab wirklich furchtbar viele Frauen in seinem Leben. Seine Schwester hatte sie ja schon getroffen, und die hier war bestimmt keine Cousine - diese schöne Blonde hatte mit Sicherheit keinen einzigen Tropfen indianischen Blutes in den Adern.
    »Julian, es ist wie ein Wunder. Er sieht gut aus. Er wird es schaffen, oder?«
    »Wir werden sehen.«
    »Er wird nicht sterben, nicht wahr, Julian? Und bestimmt nicht jetzt, wo Risa auch hier ist. Gott sei Dank hatte er dich...«
    »Er hätte es ohne Dr. Stewart nicht überlebt, Alaina. -Es ist so schön, dich zu sehen, aber wie konntest du so schnell herkommen?«
    »Wir wußten, daß er verletzt ist«, sagte sie sanft.
    »Ian hat euch erzählt, was er gehört hat?«
    »Ja, natürlich. Risa war ganz außer sich, sie wollte unbedingt hierher, da sie wußte, daß Jerome herkommen würde. Und nun hat Ian furchtbare Angst um Jerome, aber er mußte heute früh zurück nach Norden. Selbst ihm ist es nicht gelungen, noch einen Aufschub zu erwirken. Es wird sicher bald irgendwo eine ganz furchtbare Schlacht geben. Ich glaube ...«, sagte sie noch und brach dann mitten im Satz ab, als sie Rhiannon erblickte, die etwas von ihnen entfernt im Schatten einer Eiche stand, bisher kein Wort gesagt hatte und in der Abenddämmerung kaum zu erkennen war.
    »Oh, es tut mir leid!« rief die blonde Frau aus.
    »Eigentlich ist es mein Fehler«, murmelte Julian schuldbewußt und rückte etwas von ihr ab. »Alaina, das ist Mrs. Rhiannon Tremaine. Rhiannon, darf ich Ihnen meine Schwägerin Alaina vorstellen?«
    »Rhiannon«, stieß Alaina hervor, »die Yankee-Hex...« Sich an ihre gute Erziehung erinnernd, hielt sie abrupt inne und sagte: »Oh, es tut mir wirklich leid. Man hat uns gerade erzählt, wie sehr Sie Jerome geholfen haben, und natürlich habe ich auch schon über meinen Mann von Ihnen gehört. Eigentlich hat er mir schon eine ganze Menge von Ihnen erzählt, und es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits, Mrs. McKenzie«, entgegnete Rhiannon und überlegte sich, was Ian ihr wohl über sie erzählt haben mochte.
    »Ist Risa denn auch hier?« fragte Julian.
    »Natürlich. Sie ist bei Jerome. Sie möchte Sie unbedingt sehen, Mrs. Tremaine, um Ihnen zu danken.«
    »Das ist doch nicht nötig«, murmelte Rhiannon.
    »Aber sie glaubt, daß es ihre Pflicht sei. Ihr Vater ist General in der Union, und sie weiß ganz genau, wie schwer diese Situation für Sie sein muß. Natürlich bin auch ich Ihnen dankbar, daß Sie dazu beigetragen haben, Jeromes Leben zu retten. Allerdings bin ich selbst im Süden geboren und aufgewachsen, und mein Herz gehört der Sache der Rebellen. Deshalb ist es für mich jedesmal wieder eine Zerreißprobe, dafür zu beten, daß mein Mann den Krieg heil übersteht, während ich gleichzeitig darum bitte, daß die Seite, für die er kämpft, verliert.«
    Rhiannon hätte nichts darauf zu erwidern brauchen und hätte es besser auch nicht getan. Aber sie konnte nicht umhin, zu sagen: »Die Union wird nicht verlieren, Mrs. McKenzie...«
    Ians kleine blonde Frau lächelte und zog dabei kaum merklich, aber amüsiert eine Augenbraue hoch, als sie Rhiannon entgegnete: »Sie scheinen sich da ja ganz sicher zu sein, Mrs.

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