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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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zu sehen, doch dann hießen sie sie freundlich willkommen. Sie tranken gerade einen Sherry vor dem Essen und bestanden darauf, Lacey auch ein
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    Glas anzubieten. Von dem Einbruch hatten sie schon gehört.
    »Das ist einer der Gründe, warum ich hier bin«, erklärte Lacey.
    Als Lacey eine Stunde später ging, hatte sie Regan damit beauftragt, sie zu vertreten, wenn sie wegen Unterschlagung des Tagebuchs vor Gericht gestellt wurde.
    »Das Geringste, was Ihnen passieren kann, ist, daß man Ihnen Behinderung einer Amtshandlung vorwirft«, hatte Regan gesagt.
    »Aber wenn die Staatsanwaltschaft glaubt, daß Sie das Tagebuch aus niedrigen Beweggründen behalten haben, können Sie ziemliche Schwierigkeiten bekommen.«
    »Mein einziger Beweggrund war, daß ich den letzten Willen einer Sterbenden erfüllen wollte«, protestierte Lacey.
    Regan lächelte, doch seine Augen blieben ernst. »Mich müssen Sie nicht überzeugen, Lacey. Aber Sie haben sich nicht sehr klug verhalten.«

    Laceys Auto stand in der Tiefgarage. Wenn es wirklich zum Schlimmsten kam, würde sie sich den Wagen nicht mehr leisten können – noch eine unangenehme Erkenntnis, der sie sich an diesem Tag stellen mußte.
    Obwohl der Berufsverkehr schon vorbei war, waren noch viele Autos unterwegs. Ich bin schon eine Stunde zu spät dran, dachte Lacey, während sie im Schrittempo über die George Washington Bridge fuhr. Eine gesperrte Spur hatte zu einem Verkehrschaos geführt. Bestimmt hatte Jay inzwischen eine tolle Laune. Es tat ihr wirklich leid, daß sie ihre Familie warten ließ.
    Wieviel soll ich ihnen verraten? überlegte sie und beschloß, ihnen die ganze Wahrheit zu sagen. Wenn Mom oder Kit mich im Büro anrufen und ich nicht da bin, werden sie es so oder so erfahren.
    Jack Regan war ein guter Anwalt und würde sie schon
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    herauspauken.
    Als Lacey von der Route 17 in die Sheridan Avenue einbog, blickte sie in den Rückspiegel. Folgte ihr dieser Wagen? Hör auf damit, schalt sie sich. Allmählich wirst du paranoid.

    Kit und Jay wohnten in einem ruhigen, teuren Viertel. Lacey parkte vor dem Haus, stieg aus und ging die Auffahrt hinauf.
    »Sie ist da!« jubelte Bonnie. »Lacey ist da!« Sie rannte zur Tür.
    »Wird auch langsam Zeit«, brummte Jay.
    »Gott sei Dank«, murmelte Mona Farrell. Sie wußte, daß Jay trotz Alex Carbines Anwesenheit seine Gereiztheit nicht mehr lange im Zaum halten würde.
    Bonnie öffnete die Tür. Doch als sie die Arme nach Lacey ausstreckte, knallten plötzlich Schüsse. Kugeln pfiffen ihnen um die Ohren. Lacey spürte einen Schmerz am Schädel und warf sich nach vorne, um Bonnie zu schützen. Es klang so, als kämen die Schreie aus dem Haus, aber in dem Moment hallte er in Laceys ganzen Kopf wider.
    In der Stille, die auf die Schüsse folgte, versuchte Lacey zu begreifen, was eben geschehen war. Sie hatte Schmerzen, aber dann erkannte sie entsetzt, daß das Blut, das ihr gegen den Hals spritzte, von ihrer kleinen Nichte stammte.

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    Der Arzt im Wartezimmer der Kinderabteilung des Hackensack Medical Center lächelte Lacey beruhigend zu. »Bonnie ist nur knapp mit dem Leben davongekommen, aber sie wird es schaffen. Und sie will Sie unbedingt sehen, Miss Farrell.«
    Alex Carbine war bei Lacey. Mona, Kit und Jay waren Bonnies Bettchen aus dem OP in ihr Zimmer gefolgt. Lacey war zurückgeblieben.
    Meine Schuld, meine Schuld, ging es ihr ständig im Kopf herum. Obwohl eine Kugel ihren Schädel gestreift hatte, spürte sie kaum Schmerzen. Sie fühlte sich geistig und körperlich wie betäubt. Alles war so unwirklich, und Lacey konnte das schreckliche Ereignis noch immer nicht fassen.
    Der Arzt hatte Verständnis für Laceys Ängste und bemerkte, daß sie sich Vorwürfe machte. »Miss Farrell, vertrauen Sie mir.
    Es wird eine Weile dauern, bis der Arm und die Schulter Ihrer Nichte geheilt sind, aber sie wird wieder so gut wie neu. Bei Kindern geht das recht schnell. Und sie vergessen rasch.«
    So gut wie neu, dachte Lacey bedrückt und blickte starr geradeaus. Sie ist losgelaufen, um mir die Tür zu öffnen. Mehr hat sie nicht getan. Bonnie hat nur auf mich gewartet. Und das hat sie fast das Leben gekostet. Kann es jemals wieder so werden wie vorher?
    »Lacey, gehen Sie zu Bonnie«, drängte Alex Carbine.
    Als Lacey ihn ansah, fiel ihr dankbar ein, daß er es gewesen war, der die Polizei gerufen hatte. Währenddessen hatte ihre Mutter versucht, das Blut zu stillen, das aus Bonnies Schulter spritzte.
    Jay und Kit

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