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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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stimmt. Er würde uns nur in
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    die Quere kommen. Aber im Augenblick sieht es so aus, als wäre die Sache abgeblasen. Abbott hat mich gerade angerufen«, sagte Sloane. »Gewissermaßen hat er sich entschuldigt. Er meint, wenn man es genau bedenkt, sei es möglich, daß sich Landi geirrt hat und doch keine Seiten fehlen. Als Jimmy an diesem Abend das Tagebuch von Lacey Farrell bekam, sei ihm so schwer ums Herz geworden, daß er es erst mal beiseite legte.
    Am nächsten Abend habe er sich betrunken, bevor er es sich ansah. Und einen Tag später haben wir seine Kopie an uns genommen.«
    »Möglicherweise täuscht er sich, was die fehlenden Seiten angeht, aber das werden wir wohl nie herausfinden«, entgegnete Baldwin kühl. »Und selbst wenn er sich wegen der unlinierten Seiten irren sollte, wurde das Originaltagebuch eindeutig entwendet, als es sich in Ihrer Obhut befand, und das heißt, Sie haben jemanden im Revier, der für die Gegenseite arbeitet. Ich schlage vor, daß Sie mal einen gründlichen Hausputz veranstalten.«
    »Wir sind gerade dabei.« Ed Sloane verzichtete darauf, Baldwin mitzuteilen, daß er dem Missetäter eine Falle gestellt hatte. Er hatte im Beisein seiner Kollegen geheimnisvolle Andeutungen über neues Beweismaterial im Fall Waring gemacht, das er angeblich in seinem Schrank verwahrte.
    Für Baldwin war das Gespräch beendet. »Halten Sie mich auf dem laufenden. Und versuchen Sie, sonstiges Beweismaterial, das für den Fall relevant sein könnte, besser zu sichern. Halten Sie das für machbar?«
    »Das tue ich. Und wenn ich mich recht erinnere, Sir, waren wir es, die nach dem Einbruch Savaranos Fingerabdruck an der Tür zu Miss Farrells Wohnung gefunden und identifiziert haben«, gab Sloane zurück. »Ich glaube, Ihre Ermittler waren davon überzeugt, daß er nicht mehr lebt.«
    Als der Staatsanwalt wortlos auflegte, war Detective Ed
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    Sloane sicher, daß er Baldwin tiefer getroffen hatte, als die ser zugab. Eins zu null für uns, dachte er.
    Aber das half ihm auch nicht weiter.

    An diesem Nachmittag mußten Gary Baldwins Mitarbeiter seine Enttäuschung über die verpatzte Ermittlung ausbaden. Doch als er hörte, daß Lacey Farrell neue Informationen für ihn hatte, besserte sich seine Laune schlagartig. »Ich warte so lange wie nötig, aber sorgen Sie dafür, daß Ihr Anruf heute abend auf jeden Fall zu mir durchgestellt wird«, instruierte er George Svenson in Minneapolis.
    Nach dem Gespräch fuhr Svenson zu dem Haus, in dem Lacey wohnte, und wartete im Auto auf sie. Als sie von der Arbeit heimkam, durfte sie nicht einmal hineingehen. »Der Mann sitzt wie auf Kohlen, weil er auf Ihren Anruf wartet«, sagte Svenson, »also erledigen wir das sofort.«
    Sie fuhren in seinem Wagen davon. Svenson war kein Mann vieler Worte, und offensichtlich fühlte er sich nicht zu müßigem Geplauder verpflichtet. Während ihrer Schulung in Washington hatte man Lacey darauf hingewiesen, daß US-Marshals alles andere als begeistert davon waren, für das Zeugenschutzprogramm zu arbeiten und sich um all die entwurzelten Menschen zu kümmern. Sie hatten das Gefühl, mit dieser Aufgabe zu einer Art Babysitter degradiert worden zu sein.
    Lacey war es derart unangenehm, von einem Fremden abhängig zu sein, daß sie sich vom ersten Tag in Minneapolis an entschlossen hatte, ihm möglichst wenig zur Last zu fallen. In den vier Monaten, die sie inzwischen hier lebte, hatte sie ihm nur eine einzige Bitte vorgetragen, die etwas aus dem Rahmen fiel: Sie wollte ihre Möbel lieber gebraucht kaufen, statt sich bei Einrichtungshäusern einzudecken.
    Jetzt hatte Lacey das Gefühl, daß sie sich Svensons
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    widerwilligen Respekt verdient hatte. Während sie durch den abendlichen Berufsverkehr zum abhörsicheren Telephon fuhren, erkundigte er sich nach ihrem Job.
    »Er gefällt mir«, sagte Lacey. »Wenn ich arbeite, fühle ich mich wieder wie ein ganzer Mensch.«
    Sie faßte sein Gebrummel als Zustimmung auf.
    Svenson war der einzige Mensch in der ganzen Stadt, dem sie hätte anvertrauen können, daß sie fast in Tränen ausgebrochen war, als Millicent Royce ihr ein Photo ihrer fünfjährigen Enkelin im Ballettröckchen zeigte. Es hatte sie so sehr an Bonnie erinnert, daß sie von Heimweh überwältigt wurde. Aber natürlich erzählte sie es ihm nicht.
    Schon beim Anblick von einem Kind in Bonnies Alter bekam Lacey Sehnsucht nach ihrer Nichte. Und seit sie das Bild gesehen hatte, ging ihr unaufhörlich das alte

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