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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Isabelle Warings Wohnung gelangen konnte.
    Allein dadurch hat er sich der Beihilfe schuldig gemacht.
    Deshalb wird demnächst ein Haftbefehl gegen ihn ergehen.
    Aber ich habe noch eine Information über Ihren Sohn, die ich Ihnen nicht vorenthalten will, wenn Sie nicht ohnehin schon im Bilde sind. Rick war am Abend vor Heather Landis Tod in Stowe, und wir haben einen Augenzeugen, der aussagen wird, daß sie offenbar Angst vor ihm hatte und bei seinem Auftauchen fluchtartig die Bar des Skihotels verließ.« Sloane hielt inne und sah Parker an, der angespannt vor ihm saß.
    Wie erregt er war, zeigte sich lediglich an den hektischen Flecken auf seinem Gesicht; seine Stimme blieb ruhig und eiskalt. »Ist das alles, Detective?«
    »Nicht ganz. Ihr Prachtjunge, Richard J. Parker junior, ist
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    drogenabhängig. Offensichtlich haben Sie aufgehört, seine Rechnungen zu bezahlen, aber seinen Stoff bekommt er nach wie vor aus irgendwelchen Quellen. Wahrscheinlich bedeutet das, daß er jemandem eine Menge Geld schuldet, was ihn in eine sehr gefährliche Lage bringen könnte. Mein Rat an Sie: Besorgen Sie ihm einen Strafverteidiger, und legen Sie ihm nahe, sich zu stellen. Andernfalls könnte auch gegen Sie Anklage erhoben werden.«
    »Ich weiß nicht, wo er ist«, stieß Parker hervor.
    Sloane stand auf. »Das nehme ich Ihnen nicht ab. Ich warne Sie. Möglicherweise schwebt er in großer Gefahr. Er wäre nicht der erste, dem so eine Sache über den Kopf wächst und der dafür bezahlen muß. Er könnte einfach verschwinden. Für immer.«
    »Mein Sohn ist in einer Rehabilitationsklinik für Drogenabhängige in Hartford«, sagte Priscilla Parker.
    Überrascht drehte Sloane sich um.
    Mrs. Parker stand in der Tür. »Ich habe ihn letzten Mittwoch dort hingefahren«, erklärte sie. »Mein Mann sagt die Wahrheit, wenn er behauptet, er wisse nicht, wo sein Sohn ist. Rick hat mich um Hilfe gebeten. Sein Vater war an diesem Tag anderweitig beschäftigt.« Ihre Augen ruhten auf der zweiten Kaffeetasse, dann sah sie ihren Mann haßerfüllt und mit unverhohlener Verachtung an.

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    Nachdem Lacey der Geschäftsführerin des Edina Health Clubs das ausgefüllte Anmeldeformular und den Scheck gegeben hatte, ging sie sofort auf den Squash-Court und begann, den Ball gegen die Wand zu schlagen. Ihr wurde jedoch bald klar, daß die Kombination einer schlaflosen Nacht und eines frühmorgendlichen ausgiebigen Dauerlaufs ihre Kräfte aufgezehrt hatte. Sie erwischte nicht einmal einfache Returns, und schließlich stürzte sie und verstauchte sich den Knöchel bei dem Versuch, einen unerreichbaren Ball zu treffen. In letzter Zeit war sie einfach vom Pech verfolgt.
    Wütend über ihre Ungeschicklichkeit und den Tränen nahe humpelte sie hinaus und holte Mantel und Einkaufstasche aus dem Schrank.
    Die Tür zum Büro der Geschäftsführerin stand halb offen.
    Vor dem Schreibtisch saß ein junges Paar, und ein grauhaariger Mann wartete.
    Lacey spürte, daß ihr Knöchel bereits anschwoll. Einen Augenblick zögerte sie vor der Tür und erwog, ob sie die Geschäftsführerin um eine elastische Binde aus dem Arzneischränkchen bitten sollte. Doch dann beschloß sie, sofort nach Hause zu fahren und ihren Knöchel mit Eis zu kühlen.
    Obwohl sie sich am Morgen nichts sehnlicher gewünscht hatte, als die Wohnung zu verlassen, wurde ihr jetzt klar, daß sie nur noch eins wollte: nach Hause fahren und die Tür hinter sich abschließen und verriegeln.

    Bei ihrem Dauerlauf am frühen Morgen hatte Lacey schon vereinzelte Wolken am Himmel gesehen. Jetzt hatten sie sich zu einer geschlossenen Wolkendecke verdichtet. Auf der Fahrt von
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    Edina nach Minneapolis ahnte Lacey, daß bald schwere Schneefälle einsetzen würden.
    Hinter dem Haus war ein Parkplatz für sie reserviert. Sie stellte das Auto ab und machte den Motor aus. Eine Weile saß sie schweigend da. Ihr Leben versank im Chaos. Hier war sie gelandet, Hunderte von Meilen von ihrer Familie entfernt, und führte ein Dasein, das man nicht mehr als Leben bezeichnen konnte. Einsam und verlassen. Sie saß in der Lügenfalle, mußte sich als eine andere ausgeben – und warum? Warum? Nur weil sie Zeugin eines Verbrechens geworden war. Manchmal wünschte sie, der Mörder hätte sie in dem Schrank entdeckt. Sie wollte nicht sterben, aber es wäre einfacher gewesen als dieses Leben, dachte sie verzweifelt. Das mußte anders werden.
    Sie öffnete die Wagentür und stieg vorsichtig aus, um ihren

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