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Sieh dich nicht um

Sieh dich nicht um

Titel: Sieh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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in der New Yorker Wohnung der Farrell war er unvorsichtig gewesen, was sonst gar nicht seine Art war, und hatte einen Fingerabdruck an der Tür hinterlassen. Der Riß im
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    Zeigefinger des rechten Handschuhs war ihm entgangen. Dieser Fehler durfte sich nicht wiederholen.
    Man hatte ihn beauftragt, Farrells Wohnung zu durchsuchen, um sicherzugehen, daß sie nicht eine zweite Kopie von Heather Landis Tagebuch für sich persönlich gemacht hatte. Er ging zum Schreibtisch und wollte mit der Suche beginnen.
    In diesem Augenblick klingelte das Telephon. Mit katzenartiger Gewandtheit durchquerte er den Raum und stellte sich neben den Apparat. Erleichtert bemerkte er, daß der Anrufbeantworter eingeschaltet war.
    Lacey Farrells Stimme ertönte leise und zurückhaltend. »Sie haben den Anschluß 555-1247 erreicht. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht. Ich rufe Sie zurück«, lautete die knappe Botschaft.
    Der Anrufer hatte eine energische, befehlsgewohnte Stimme.
    »Alice, hier spricht George Svenson. Wir sind unterwegs. Ihre Mutter hat gerade unsere New Yorker Kollegen verständigt. Sie sagt, daß Sie in Schwierigkeiten sind. Bleiben Sie in der Wohnung. Verriegeln Sie die Tür. Lassen Sie niemanden herein, bis ich da bin.«
    Savarano erstarrte. Sie waren unterwegs! Wenn er nicht sofort von hier verschwand, war er derjenige, der in der Falle saß.
    Sekunden später hatte er die Wohnung verlassen, rannte den Korridor hinunter zur Feuertreppe.
    Gerade als er sicher in seinem Wagen saß und sich in den spärlich fließenden Verkehr auf der Hennepin Avenue eingegliedert hatte, brausten die Polizeiautos mit Blaulicht an ihm vorbei.
    So knapp war er noch nie davongekommen. Eine Weile fuhr er ziellos dahin und zwang sich, in Ruhe nachzudenken.
    Wohin würde die Farrell flüchten? Würde sie sich bei einem Freund oder einer Freundin verstecken oder sich irgendwo in einem Motel verkriechen?
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Wo sie auch steckte, sie hatte nicht mehr als eine halbe Stunde Vorsprung.
    Er mußte sich in sie hineinversetzen. Was würde er tun, wenn er im Zeugenschutzprogramm wäre und ein Killer hätte ihn aufgespürt?
    Dem Marshal Service würde ich jedenfalls nicht mehr vertrauen, dachte Sandy. Ich würde mich nicht von ihnen in einer anderen Stadt unterbringen lassen und abwarten, wie lange es dauert, bis ich das nächste Mal entdeckt werde.
    Menschen, die freiwillig aus dem Zeugenschutzprogramm ausstiegen, taten das in der Regel, weil sie ihre Verwandten und Freunde vermißten. Normalerweise fuhren sie nach Hause.
    Die Farrell hatte nicht etwa das FBI verständigt, als ihr klar wurde, daß ihre Tarnung aufgeflogen war. Nein, sie hatte ihre Mutter angerufen.
    Dorthin wollte sie, schloß er. Sie war auf dem Weg zum Flughafen, auf dem Weg nach New York. Dessen war Sandy sich sicher.
    Also fuhr er auch dorthin.
    Die Frau mußte Angst haben. Sie würde sich nicht mehr darauf verlassen, daß die Cops sie beschützten. Die Wohnung in New York hatte sie noch. Ihre Mutter und Schwester lebten in New Jersey. Kein Problem, sie dort zu finden.
    Andere hatten sich eine Ze itlang erfolgreich vor ihm versteckt, aber auf lange Sicht war noch niemand davongekommen. Am Ende spürte er sein Opfer immer auf. Die Jagd machte Spaß, aber noch besser gefiel ihm das Töten.

    Zuerst ging er an den Schalter von Northwest Airlines. Nach der Zahl der Angestellten zu urteilen war das die wichtigste Fluggesellschaft in Minneapolis. Dort erfuhr er, daß im Augenblick alle Flüge wegen Schneefalls Startverbot hatten.
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    »Dann kann ich vielleicht noch mit meiner Frau fliegen«, sagte er. »Sie ist vor etwa vierzig Minuten weggefahren. Ihre Mutter hatte in New York einen Unfall, und ich vermute, daß sie den ersten Flug genommen hat, den sie kriegen konnte. Der Name ist Alice Carroll.«
    Die Frau am Schalter zeigte sich äußerst hilfsbereit. »In der letzten Stunde ist kein direkter Flug nach New York gegangen, Mr. Carroll. Vielleicht hat sie aber eine Verbindung über Chicago genommen. Sehen wir mal im Computer nach.«
    Ihre Finger huschten über die Tastatur. »Da haben wir's. Ihre Frau hat Flug 62 nach Chicago gebucht, Abflug 11:48.« Sie seufzte. »Die Maschine hat den Flugsteig schon verlassen und sitzt jetzt auf der Rollbahn fest. Ich fürchte, da kann ich Sie nicht mehr unterbringen, aber Sie könnten Ihre Frau in Chicago treffen. Hier habe ich eine Maschine, die gerade Passagiere an Bord nimmt. Wahrscheinlich landen die beiden Flüge fast

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