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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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überdurchschnittlich intelligent, gesellschaftlicher Außenseiter. »Und was ist das für ein Muster?«, fragte Dana.
    Flynn blätterte am anderen Ende der Verbindung in einem Stapel von Papieren. »Es ist im Bobby-Fischer-Fall«, sagte sie. »Der, bei dem der Mörder alle Opfer mit einer Neun-Millimeter-Pistole erschossen hat. Erinnerst du dich?«
    Dana bekam eine Gänsehaut. Drei Stockwerke höher lag eine Neun-Millimeter-Patrone in einem Asservatenbeutel und wartete geduldig auf ihren Versand nach D. C. zur weiteren forensischen Untersuchung. Gab es einen besonderen Grund, weshalb der Killer versuchte, die beiden Fälle miteinander zu verbinden? Und falls ja, was für einen Grund?
    Dana fröstelte plötzlich trotz des für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Wetters. Ein Hochdrucksystem, das die Ostküste heraufzog, hatte den schwarzen Himmel des Vortags in strahlendes Blau verwandelt, beinah so, als wollte es den Bewohnern von New York vorgaukeln, dass der Sommer vor der Tür stand. Dana jedoch wusste, dass dieses schöne Wetter nicht von langer Dauer sein würde. Das war es im April in New York City nie. Früher oder später kamen die frischen, nasskalten Frühlingstemperaturen zurück, die selbst durch schwere Handschuhe und Stiefel hindurch die Finger steif werden ließen und in den Füßen schmerzten.
    Selbstverständlich erinnerte sich Dana an den Bobby-Fischer-Fall. Wie konnte sie ihn je vergessen? Im Verlauf dieser »Partie« hatte der Killer einem siebzehnjährigen Jungen mit einer russischen Makarow-Pistole den halben Schädel weggeschossen. Als wäre das nicht genug, hatte er acht weitere Personen durch Kopfschüsse getötet.
    »Den werde ich bestimmt nie vergessen, Maggie«, sagte Dana. »Was hast du gefunden?«
    Flynn räusperte sich erneut. »Nun ja, er hat bei jedem Mord die gleiche Pistole benutzt, aber den Kugeln nach, die wir in den Leichen gefunden haben, hat er jedes Mal andere Munition verwendet.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Plötzlich ertönte ein lauter Knall an Danas Ohr, der beinah ihr Trommelfell zum Bersten gebracht hätte. Sie wirbelte wild herum, starrte die Gasse entlang zu den Mülltonnen und den Simsen der Gebäude, zwischen denen sie sich befanden. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft in der Brust. Ihre Sicht wurde kurz trüb und gleich darauf wieder klar. Alle Bewegungen ringsum erstarben.
    Brown sah sie mit einem verwirrten Stirnrunzeln an.
    Einen Moment später war Maggie Flynn wieder in der Leitung. »Tut mir leid, Dana«, sagte sie. »Ich habe das Telefon fallen lassen.«
    Dana stieß ein nervöses Lachen aus und versuchte, das Hämmern ihres Pulses in den Handgelenken zu ignorieren. Sie wurde allmählich paranoid. Aber konnte man es ihr verdenken? Angesichts all der Morde, die sie im Verlauf ihrer Karriere erlebt hatte, gab es mehr als reichlich Gründe für sie, Verfolgungswahn zu entwickeln. Das kam davon, wenn man selbst von einem brutalen Serienmörder aufs Korn genommen wurde – wie es Nathan Stiedowe bei ihr getan hatte.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Maggie Flynn fort. »Beim ersten Mord im Bobby-Fischer-Fall kam die Patrone von einer Firma namens American Eagle mit Sitz in der Nähe von San Francisco. Fünfundneunzig Grains, Vollmantelgeschosse. Beim zweiten Mord stammte die Patrone von einer in Texas ansässigen Firma namens PS Grand. Messingummantelte Geschosse, Patronen mit Boxerzündung. Beim dritten Mord benutzte er wieder die Munition von American Eagle. Und so weiter und so fort, die ganze Reihe hindurch.«
    Dana hatte Mühe, ihre Aufregung im Zaum zu halten. Sie wusste, dass sie ruhig bleiben musste und sich nicht mitreißen lassen durfte, auch wenn sie sich nichts sehnlicher wünschte, als dass dies der große Durchbruch wäre, auf den sie gewartet hatten – der Durchbruch, der diesen unerträglichen Fall endlich knacken konnte. Sie wusste, es wäre keine gute Idee, zu viel zu erwarten. Von unkooperativen Zeugen über unzuverlässige Daten bis hin zu banalem Pech konnte einfach zu viel schiefgehen. Es hatte keinen Sinn, den Tag vor dem Abend zu loben.    
    Andererseits konnte es manchmal tatsächlich so einfach sein, einen Serienmörder zu fassen.
    Danas Verstand rotierte, als ihr Gehirn die neuen Informationen verarbeitete. »Wir könnten Einblick in die Verkaufslisten der Munitionshersteller verlangen«, sagte sie hastig und ließ sich letztlich doch mitreißen. »Der Mörder ist vielleicht darin erfasst. Mit etwas Glück ist es von da an nur noch

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