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Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Sieh dich um: Thriller (German Edition)

Titel: Sieh dich um: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Osborne
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nicht wert. Es ergab in finanzieller Hinsicht keinen Sinn. Und die Leute in der Chefetage mögen es nicht, wenn die Dinge keinen finanziellen Sinn ergeben. Das mögen sie gar nicht.«
    Danas Mut sank während Finklesteins Worten bis zu den Knien hinunter. »Sie haben also überhaupt keine Aufzeichnungen mehr?«, fragte sie matt.
    Finklestein schüttelte nüchtern den Kopf. »Keine«, bestätigte er beinah so, als erfülle es ihn mit Befriedigung, diese entmutigende Information weiterzugeben. »Wir haben sämtliche Unterlagen vor zwei Jahren vernichtet.« Er zögerte kurz und schürzte die Lippen. »Abgesehen davon, Agent Whitestone, wurden solche Dinge schon vor Jahren auf digitale Technologie umgestellt. Um ehrlich zu sein, mich überrascht, dass Sie das nicht längst wissen. Klingt für mich so, als müsste das FBI endlich aus der Steinzeit erwachen und ins digitale Zeitalter kommen. Könnte hilfreich dabei sein, diesen Schachbrett-Mörder endlich zu fassen.«
    Dana starrte ihn an. Hitze stieg siedend heiß in ihr auf. Sämtliche Nackenhaare standen ihr zu Berge. »Wie bitte?«, stieß sie hervor. Sie hatte den Schachbrett-Mörder Finklestein gegenüber mit keinem Wort erwähnt, genauso wenig wie Brown.
    Finklestein senkte verlegen den Blick auf den Schreibtisch und spielte mit einem schweren Hefter aus Metall.
    »Was denn?«, winselte er abwehrend. »Ich habe eben erst Ihre Fotos in der Zeitung gesehen, weiter nichts. Kommen Sie bloß nicht auf falsche Gedanken, Agent Whitestone, ich bin definitiv nicht Ihr Killer.«
    Dana wandte sich auf dem Absatz um und stürmte aus Finklesteins Büro.
    Brown folgte ihr auf den Fersen.
    Sie war kurz davor gewesen, den Kerl zu verhaften – seine selbstgefälligen Bemerkungen hatten ihr beinah den Rest gegeben. Es frustrierte sie zutiefst, schon wieder in einer Sackgasse gelandet zu sein, aber sie dachte nicht daran, sich von einem Arschloch wie Finklestein zu einer unbesonnenen Handlung hinreißen zu lassen.
    Sie warf die Tür hinter sich zu, dass es krachte, und Finklesteins pompöse Plakette fiel scheppernd auf den gefliesten Boden unter ihren Füßen.
    11
    Mittwoch, 16:00 Uhr
    Sergej Michalovic konnte es kaum erwarten, sich an die Arbeit zu machen, also wartete er nicht. Welchen Sinn hätte es gehabt? Er konnte diesem Wettstreit ebenso gut auf der Stelle zu einem raschen, tödlichen Start verhelfen.
    Der erste Zug der Partie erwies sich als ausgesprochen einfach, beinah völlig mühelos. Dank der erschöpfenden Vorbereitung und der Nachforschungen, die er in beide Seiten des Spielfelds investiert hatte, war er bereit – unabhängig von der Farbe, die ihm der Wurf der Münze zugedachte. An sich sollten sich die Manöver problemlos gestalten – ein Kinderspiel.
    Andererseits traten bei diesen Spielen immer Pannen auf, richtig?
    Natürlich. Es gab immer den einen oder anderen unwilligen Teilnehmer, der sich nach Kräften bemühte, dazwischenzupfuschen und die simple Perfektion des Spiels zu stören, ganz gleich, wie gut er und O’Hara recherchiert und sich vorbereitet hatten. Abgesehen davon, wo stand geschrieben, dass ein Kinderspiel immer einfach sein musste?
    Aber es spielte keine Rolle. Wie hieß es so schön? Wer am lautesten schreit, bekommt, was er will. Und – finanziell gesehen – verfügte Michalovic über genügend Lautsprecher, um selbst den lautesten Chor zu übertönen, ein treffender Vergleich angesichts der Tatsache, dass er und O’Hara einmal mehr im Begriff standen, ihren persönlichen Chor aus Schreien und Wehklagen zu dirigieren. Michalovic ergriff das Telefon, das auf der Glasplatte des massiven Schreibtischs in seiner luxuriösen Bürosuite im dreiundachtzigsten Stock des Trump Towers stand, und wählte eine Nummer. Er lehnte sich in seinem behaglichen Ledersessel zurück. Zehn Minuten später hatte er ein Apartment mit Anschrift 19016 Fourth Avenue in Manhattan angemietet.
    Als er fertig war, setzte er sich wieder auf und legte den Hörer behutsam zurück auf die kunstvolle Gabel, während er staunend darüber, wie einfach es gewesen war, den Kopf schüttelte. Da er einst selbst so mittellos gewesen war, dass er sich sein Abendessen in von Ratten, Maden und anderem unaussprechlichen Ungeziefer bewohnten Müllcontainern suchen musste, wusste er aus Erfahrung, dass es höchst selten vorkam, so schnell eine Unterkunft zu finden. Aber wie hieß es so schön? Geld regiert die Welt.
    Und Geld hatte Michalovic reichlich.
    Ja, Amerika war in der Tat

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