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Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X

Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X

Titel: Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Kraus
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Da sagte ich, ein Beamter darf im Dienst nicht schlafen, und der Benno soll an die Wache gehen und die Tür nur auf- und zumachen, damit er meint, es wäre einer gekommen, und dann wieder zu uns hinter das Haus zurückschleichen. Das tat der Benno.
    Wir hörten das Klappern der Tür, und der Gendarm hörte es auch. Er erschrak und sprang vom Sofa mit wildem Gefuchtel , wobei sein Bauch wackelte, und schlüpfte schnell in die Stiefel und zog die Jacke über. Dann watschelte er in die Wache, wo keiner war, und an die Tür, wo auch keiner war, und wir hockten hinter einem Busch und lachten, aber ganz leise, was sehr schwierig ist, weil ein rechtes Gelächter lieber laut ist.
    Er kehrte kopfschüttelnd in die hintere Stube zurück. Vielleicht meinte er, er hätte bloß geträumt in seinem Dickschädel. Eine Weile bohrte er in der Nase, wovon die Erwachsenen sagen, daß man es nicht dürfe; aber wenn sie allein sind, tun sie es auch. Darauf zog er wieder Jacke und Stiefel aus und legte sich auf das Sofa und ließ einen ganz lauten Pups, denn er meinte, es würde niemand hören. Aber wir hörten es doch und lachten wieder. Nach einer Weile schnarchte er. Da sagte ich dem Maxi, daß nun er an der Reihe sei, dafür zu sorgen, daß ein Staatsbeamter nicht pennt, anstatt Verbrecher wie zum Beispiel einen Tierquäler zu fangen.
    Wieder klapperte die Tür, und wieder erschrak der Gendarm und diesmal so, daß er vom Sofa fiel. Aber schnell krabbelte er hoch und zog sich an und rannte in die Wache und an die Tür... wo überhaupt niemand war, weil der Maxi längst zu uns zurückgekehrt war, um mit uns zu lachen. Er feuerte die Tür zu, daß es krachte, und stampfte in das hintere Zimmer zurück mit einem bösen Gesicht, daß die Lefzen herabhingen wie bei einer Bulldogge. Vor lauter Ärger nahm er eine Flasche aus dem Schrank und trank daraus, was vielleicht Schnaps war. Doch davon wurde er noch müder, so daß er sich ein drittes Mal auf das Sofa schmiß , jedoch diesmal mit Jacke und Stiefeln. Als es so aussah, als ob er schliefe, sagte ich, daß ich ihn nun wecken wolle.
    „Und wenn er uns erwischt?“ flüsterte der Benno.
    „Wie soll der Rückzug vonstatten gehn ?“ fragte der Maxi.
    „Nach hinten durch die Gärten“, sagte ich.
    „Da kann er kein Motorrad benützen, um uns zu fangen.“
    Dann ging ich nach vorn und machte die Tür auf und zu. Aber schon hörte ich schnelle Schritte, da er vielleicht doch nicht richtig geschlafen hatte. Ich rannte um die Ecke und er hinter mir her, und wir flitzten alle durch den Garten und er immer hinter uns her mit großem Geschrei, daß er uns schon kriegen würde, uns miserablige Spitzbuben, und dann würde er uns beibringen, ob man einen Beamten im Dienst schikaniert. Es gab ein Loch im Zaun, und da witschten wir durch, und er witschte hinter uns her mit lautem Gebrüll. Wenn er nicht so schrecklich gekreischt hätte, hätte er vielleicht sogar den Maxi erreicht, der nicht sehr schnell sprinten kann.
    Auf einmal lag ein Wassergraben vor uns. Ich fürchtete schon, wir würden es nicht schaffen hinüberzuhopsen , da er ziemlich breit war; aber wenn man Angst hat, kann man viel weiter hopsen als normalerweise. Wir sprangen wirklich alle hinüber, und der X schwamm hinter uns her. Doch der Gendarm fiel hinein, daß das Wasser nur so spritzte, und als er hindurchwaten und ans andere Ufer krabbeln wollte, bellte der X ganz fürchterlich und schnappte nach seiner Hand.

    So holten wir einen Vorsprung heraus. Als ich nach ihm rief, rannte der X hinter uns her, und der Gendarm brüllte nur noch einige Beleidigungen und lief dann klatschnaß und sehr in Eile zurück.
    Sobald wir die Stelle erreicht hatten, wo der Fred mit den Fahrrädern wartete, setzten wir uns gleich darauf und strampelten die Straße in einem Mordstempo hinab. Aber wir fuhren nicht bis zu unserem Dorf. An einem Wald machten wir halt und legten uns ins Gebüsch, und nach einigen Minuten raste tatsächlich schon der Gendarm auf seinem Motorrad vorbei... Aber er kriegte uns nicht, weil wir schlauer gewesen waren.

Der X hat den Schmuß in den Hintern gebissen !

    D er Uhu war klein und schmächtig. Das größte an ihm war der Kopf. Aus dem Gesicht ragte eine gewaltige Hakennase, und drum herum standen braune Haare in alle Richtungen. Das gab ihm ein eulenhaftes Aussehen und war der Grund dafür, daß wir ihn Uhu nannten. Er war unser Lateinpauker und las uns gerade etwas von dem Marcus Tullius Cicero vor, was wir noch nicht

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