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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ausgestorben, aber nicht ausgestorben genug für seinen Geschmack.
    Die große Katze zog vorbei.
    Aber sie war nicht alleine.
    Ein zweiter Leopard tauchte auf, er bewegte sich schneller, war offensichtlich jünger, erregter. Dann ein dritter. Ein Männchen. Riesige Pranken, beim Gehen leicht ausgestellt, gelbe Klauen.
    Ein Rudel.
    Er hielt den Atem an, betete wie von Sinnen, ein Höhlenmensch, der sich vor den Gefahren, die außerhalb seines Lochs lauerten, versteckte.
    Dann tauchte eine andere Gestalt auf.
    Keine Katze.
    Nackte Beine, nackte Füße, katzenhafte Anmut in den Bewegungen.
    Eine Frau.
    Aus seiner Lage konnte er oberhalb der Schenkel nichts mehr sehen.
    Sie ignorierte ihn ebenso wie die Leoparden, ging schnell vorbei und dann offensichtlich den Berg hoch.
    Jacques kroch aus seiner Höhle, wie Lazarus aus seinem Grab. Er konnte nicht anders. Auf Händen und Knien streckte er den Kopf hinaus. Die Frau stieg den Abhang hoch, auf einem Pfad, den nur sie kannte. Sie hatte die Farbe warmen Mokkas und Haare bis zur Taille. Sie war nackt, doch ohne jede Scham.
    Sie schien seinen Blick zu spüren, doch sie drehte sich nicht um. Wieder spürte er dieses überwältigende Gefühl, beobachtet zu werden. Es schäumte in ihm auf. Angst packte ihn, aber er konnte nicht wegsehen.
    Sie ging inmitten der Leoparden auf das Grab auf dem Gipfel zu. Ihre Gestalt schien zu flirren, ein Trugbild auf dem heißen Sand.
    Ein Scharren ließ ihn den Blick senken.
    Zwei Skorpione huschten über seine Finger. Sie waren nicht giftig, aber ihr Stich war schmerzhaft. Er stöhnte auf, als immer mehr aus Ritzen und Spalten quollen, die Wände herunterliefen, von der Decke fielen. Hunderte. Ein Nest. Er krabbelte aus der Höhle. Er spürte Stiche, sengende Funken auf dem Rücken, den Knöcheln, im Nacken und an den Händen.
    Er fiel aus der Öffnung und rollte die harte Erde hinunter. Weitere Stiche brannten wie glühende Zigaretten. Er schrie vor Schmerz auf, dann rappelte er sich hoch, schüttelte sich, riss sich die Jacke herunter, fuhr sich durch die Haare. Er stampfte auf und stolperte den Abhang hinunter. Noch immer quollen Skorpione aus der Öffnung der Höhle.
    Er schaute nach oben, weil er plötzlich Angst hatte, die Leoparden auf sich aufmerksam zu machen. Aber die Hügelflanke war leer.
    Die Frau, die Katzen waren verschwunden.
    Es war unmöglich. Aber das Feuer der Skorpione hatte alle Neugier aus ihm herausgebrannt. Rücklings stolperte er weiter, auf seinen Rover zu. Aber seine Augen suchten, wanderten höher, auf den Gipfel zu.
    Zu Hiobs Grab.
    Er riss die Tür seines Rover auf und kletterte auf den Fahrersitz. Man hatte ihn verscheucht, davongejagt. Da war er sich ganz sicher.
    Dort oben würde etwas Schreckliches passieren.
16:45
    »Safia ist noch am Leben«, sagte Painter, als er durch die Tür des sicheren Hauses kam. Es war weniger ein Haus als eine Zwei-Zimmer-Wohnung über einem Import-Export-Laden am Rand des Al-Haffa-Suks. Bei einer solchen Fassade fiel das Kommen und Gehen von Fremden nicht auf. Das gehörte zum Tagesgeschäft.
    Painter schob sich an Coral vorbei, die auf sein Klopfen geöffnet hatte. Die beiden Wüstenphantome, die diskret den Eingang bewachten und die Umgebung im Auge behielten, hatte er bereits bemerkt. Die anderen hingen im vorderen Zimmer herum, müde und erschöpft von der Fahrt. Aus dem angrenzenden Badezimmer war Wasserrauschen zu hören. Painter sah, dass Kara fehlte. Danny, Omaha und Clay hatten alle nasse Haare. Sie hatten sich einer nach dem anderen den Staub und Dreck der Straße vom Körper geduscht. Captain al-Haffi hatte eine Kutte gefunden, aber sie war ihm um die Schultern herum zu eng.
    Omaha stand auf, als Painter eintrat. »Wo ist sie?«
    »Als ich ankam, fuhren Safia und die anderen eben von dem Grabmal weg. In einer Kolonne aus Geländewagen. Schwer bewaffnet.« Painter ging zu der kleinen Küchenzeile. Er beugte sich über das Waschbecken, drehte den Hahn auf und ließ sich Wasser über den Kopf laufen.
    Omaha stellte sich hinter ihn. »Und warum verfolgen Sie sie nicht?«
    Painter richtete sich auf und strich sich die nassen Haare zurück. Wasser lief ihm über Nacken und Rücken. »Das tue ich ja.« Er schaute Omaha streng an und ging dann an ihm vorbei zu Coral. »Wie sind wir ausgerüstet?«
    Sie nickte zu der Tür, die ins hintere Zimmer führte. »Ich hielt es für das Beste, auf Sie zu warten. Das Tastenfeld ist kniffeliger, als ich dachte.«
    »Zeigen Sie es

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