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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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schwang sich auf den Hengst. Er musste ohne Sattel reiten, das Seilstück diente als Zügel. »Wir sehen uns in Salalah«, murmelte er, drückte dem Pferd die Fersen in die Flanken und galoppierte dann tief geduckt davon.
    »Ich hoffe, er ist als Spion so gut wie als Reiter«, sagte Kara.
    Omaha sah Painter nach, bis der um eine Kurve verschwand. Dann setzte die Gruppe sich wieder in Bewegung und marschierte langsam auf die Stadt zu.

15:42
    Safia beugte sich über die topographische Karte der Region Dhofar. Sie lag ausgebreitet auf der Motorhaube ihres Mitsubishi. Mitten auf der Karte lagen ein digitaler Kompass und ein Plastiklineal. Sie veränderte die Lage des Lineals auf der Karte leicht, bis es präzise der Verlängerung der Längsachse des Grabes von Nabi Imran entsprach. Vor dem Verlassen des Grabmals hatten sie einige Minuten damit zugebracht, mithilfe des laserkalibrierten Instruments die exakten Maße zu bestimmen.
    »Was tun Sie jetzt?«, fragte Cassandra, die neben ihr stand, nun schon zum fünften Mal.
    Safia ignorierte sie weiterhin und bückte sich so tief, dass ihre Nase fast das Papier berührte. Besser geht’s ohne Computer nicht. Sie streckte die Hand aus. »Stift.«
    Kane griff in eine Innentasche seiner Jacke und gab ihr einen Kugelschreiber. Als Safia kurz den Kopf hob, sah sie die Waffe in seinem Schulterhalfter. Ohne ihm in die Augen zu sehen, nahm sie ihm vorsichtig den Stift aus den Fingern. Dieser Mann machte sie nervös, mehr noch als Cassandra, er erschütterte ihre Entschlossenheit.
    Safia konzentrierte sich auf die Karte, richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Lösung des Rätsels. Den nächsten Wegweiser zum geheimen Herzen Ubars.
    Sie zog an dem Lineal entlang eine Linie und nahm es dann weg. Der blaue Strich begann genau am Grab von Nabi Imran und erstreckte sich über die Landschaft. Sie fuhr die Linie mit dem Finger nach, achtete auf das Gelände, das er durchquerte, suchte nach einem bestimmten Namen.
    Sie hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was sie finden würde.
    Hinter der Stadtgrenze wurden die Höhenlinien unter ihrem Finger immer dichter, da die Landschaft sich zuerst zu einem Vorgebirge, dann zu Bergen wölbte. Sie folgte der blauen Linie, bis sie einen schwarzen Punkt auf einem steil abfallenden Hügel kreuzte. Dort stoppte sie und klopfte auf den Punkt.
    Cassandra beugte sich über die Karte und las den Namen unter Safias Finger. »Jebal Eitteen.« Sie schaute Safia an.
    »Der Berg Eitteen«, sagte Safia und studierte den schwarzen Punkt auf dem kleinen Berg. »Dort oben liegt noch ein Grab. Und wie dieses hier wird auch dieser Ort von allen drei Religionen verehrt – dem Christentum, dem Judentum und dem Islam.«
    »Wessen Grab ist es?«
    »Noch ein Prophet. Ayoub. In unserer Sprache Hiob.«
    Cassandra starrte sie nur stirnrunzelnd an.
    Safia erklärte: »Hiob taucht sowohl in der Bibel wie im Koran auf. Er war ein Mann von großem Reichtum und ebensolcher Familie, der aber dennoch standhaft blieb in seinem G lauben an Gott. Als Prüfung wurde ihm alles entrissen: sein Reichtum, seine Kinder, sogar seine eigene Gesundheit. So entsetzlich waren seine Leiden, dass man ihn mied und er gezwungen war, dort in der Einsamkeit zu leben.« Sie klopfte auf die Karte. »Auf dem Berg Eitteen. Trotz all dieser Beschwernisse blieb Hiob fest in seinem Glauben und seiner Ergebenheit zu Gott. Als Dank für seine Treue befahl Gott Hiob, er solle« mit dem Fuß auf die Erde treten ». Nun entsprang an dieser Stelle eine Quelle, aus der Hiob trank und in der er badete. Seine Leiden wurden geheilt, und er wurde wieder ein junger Mann. Den Rest seines Lebens verbrachte er auf dem Berg Eitteen und wurde schließlich auch hier begraben.«
    »Und Sie glauben, dass dieses Grab die nächste Station auf dem Weg nach Ubar ist?«
    »Wenn der erste Wegweiser hier bei diesem Grab errichtet wurde, dann lässt sich daraus schließen, dass der nächste an einem ähnlichen Ort zu finden ist. Eine weitere Grabstätte eines Heiligen, der von allen drei Religionen dieser Region verehrt wird.«
    »Dann müssen wir dort als Nächstes hin.«
    Cassandra griff nach der Karte.
    Safia legte eine Hand darauf, um sie aufzuhalten. »Ich habe keine Ahnung, was wir dort finden werden, wenn überhaupt etwas. Ich war schon einmal bei Hiobs Grab. Ich habe dort nichts von Bedeutung entdeckt, was etwas mit Ubar zu tun haben könnte. Und wir haben keinen Hinweis darauf, wo wir anfangen sollen zu suchen. Nicht

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