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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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entgegnete Painter mürrisch. »Jemand muss aussteigen und die Tiere auseinander treiben.«
    »Ich kenne mich mit Kamelen aus«, sagte Barak und stieg aus.
    Kaum war er draußen, kam eine Hand voll Männer hinter Felsen und aus schattigen Nischen hervor. Sie richteten Gewehre auf den Transporter. Painter sah im Rückspiegel ebenfalls eine Bewegung. Dort hinten waren noch zwei Männer. Sie trugen staubige, knöchellange Kutten und dunkle Kopftücher.
    »Banditen«, blaffte Omaha und griff nach der Waffe in seinem Halfter.
    Barak stand neben der offenen Tür. Er hob die Hände, die Handflächen nach außen. »Keine Banditen«, flüsterte er. »Das sind die Bait Kathir.«
    Beduinennomaden konnten die verschiedenen Stämme auf hundert Meter Entfernung erkennen; an der Art, wie sie ihre Kopftücher banden, an der Farbe ihrer Kutten, an den Sätteln ihrer Kamele, an der Art, wie sie ihre Gewehre trugen. Painter hatte diese Fähigkeit zwar nicht, aber er hatte sich kundig gemacht über die Stämme des südlichen Arabien: Mahra, Rashid, Awamir, Dahm, Saar. Er kannte auch die Bait Kathir, Männer der Berge und der Wüste, ein zurückgezogen lebender, isolierter Stamm, dessen Angehörige dazu neigten, sehr schnell gekränkt zu sein. Sie konnten gefährlich werden, wenn man sie provozierte, und sie waren sehr fürsorglich gegenüber ihren Kamelen, mehr noch als gegenüber ihren Frauen.
    Einer der Männer trat vor, eine Gestalt, die nach Jahren in Sonne und Sand nur noch Haut und Knochen war. »Salam alaikum«, murmelte er. Friede sei mit euch. Merkwürdige Worte für jemanden, der noch immer eine Waffe auf sie gerichtet hielt.
    »Alaikum al salam«, erwiderte Barak, der noch immer die Handflächen erhoben hatte. Dann fuhr er auf Arabisch fort: »Was gibt es Neues?«
    Der Mann ließ sein Gewehr ein wenig sinken. »Was gibt es Neues« war die Standardfrage, die alle Stammesangehörigen bei einer ersten Begegnung stellten. Sie durfte nicht unbeantwortet bleiben. Ein Schwall von Worten ging nun zwischen Barak und dem Mann hin und her: Informationen über das Wetter, den Sandsturm, der die Wüste bedrohte, den vorhergesagten Megasturm, die vielen Beduinen, die aus ar-rimal , der Sandwüste, flohen, die Beschwerlichkeiten unterwegs, die verlorenen Kamele.
    Barak stellte Captain al-Haffi vor. Alle Wüstenmenschen kannten die Phantome. Unter den anderen Männern erhob sich Murmeln. Und schließlich wurden die Waffen über die Schultern gehängt.
    Painter war ebenfalls aus dem Transporter gestiegen und stand etwas abseits. Ein Außenseiter. Er wartete, bis das Ritual der Vorstellungen und des Informationsaustauschs vorüber war. Sofern er das Gespräch richtig mitbekam, war es offensichtlich so, dass Sharifs Urgroßmutter bei dem Film Lawrence von Arabien mit dem Großvater des Anführers dieser Gruppe zusammengearbeitet hatte. Bei einer solchen Verbindung kam Feierstimmung auf. Die Stimmen klangen aufgeregter.
    Painter ging zu Captain al-Haffi. »Fragen Sie sie, ob sie die Geländewagen gesehen haben.«
    Der Captain nickte und legte einen ernsthaften Ton in seine Stimme. Zur Antwort nickten die Männer. Ihr Anführer, Scheich Emir ibn Ravi, berichtete, dass vor vierzig Minuten drei Transporter hier durchgefahren seien.
    »Sind sie wieder heruntergekommen?«, fragte Painter nach, der jetzt Arabisch sprach und sich langsam in die Unterhaltung einmischte. Wegen seiner braunen Haut war eine eindeutige ethnische Zuordnung schwierig, und das milderte vielleicht den Argwohn der Männer vor dem Fremden.
    »Nein«, antwortete der Scheich und deutete mit der Hand den Hügel hoch. »Sie sind noch am Grab von Nabi Ayoub.«
    Painter starrte die dunkle Straße hoch. Sie waren also noch immer da oben. Omaha stand neben der offenen Beifahrertür. Er hatte den Wortwechsel mitbekommen.
    »Jetzt reicht’s«, drängte er. »Wir müssen weiter.«
    Die Bait Kathir hatten angefangen, ihre Kamele einzusammeln und sie von der Straße zu treiben. Die Tiere protestierten mit Gurgeln und wütendem Bellen.
    »Moment mal«, sagte Painter und wandte sich an Captain al-Haffi. »Wie viel Geld haben Sie vom Verkauf des Hengstes noch übrig?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Nur noch eine Hand voll Rial.«
    »Genug, um ein paar Kamele zu kaufen oder zu leihen?«
    Der Captain kniff die Augen zusammen. »Sie wollen Kamele. Wozu? Als Tarnung?«
    »Um näher an das Grab heranzukommen. Nur ein paar von uns.«
    Der Captain nickte und wandte sich an Scheich Emir. Sie sprachen

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