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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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schaute hoch zu dem dunkler werdenden Himmel, die Sonne war schon beinahe verschwunden. Dann stieg sie über einen Gebetsteppich auf dem Boden.
    Safia ging zu der Ecke, wo sich an zwei Wänden grob in den Stein gehauene Nischen befanden, die den Gläubigen die Richtungen angeben sollten, in die sie beten mussten. Sie wusste, dass die neuere nach Mekka zeigte, und ging zu der anderen, der älteren Nische.
    »Hier hat der Prophet Hiob gebetet«, murmelte Safia, mehr zu sich selbst als zu Cassandra. »Immer in Richtung Jerusalem.«
    Nach Nordwesten.
    Safia betrat die Nische und drehte sich um, sodass sie in die Richtung schaute, aus der sie gekommen war. In der Dämmerung konnte sie den Metalldeckel der Grube gerade noch erkennen. Die Abdrücke zeigten genau hierher.
    Sie betrachtete die Nische. Es war eine solide Mauer aus Sandstein, der in der Gegend abgebaut worden war. Die Blöcke waren nur noch lose aufeinander gestapelt, der Zahn der Zeit hatte an der Mauer genagt. Sie legte die Hand auf die Innenwand der Nische.
    Sandstein … wie die Skulptur, in der sie das eiserne Herz gefunden hatten.
    Cassandra trat neben sie. »Was wissen Sie, das Sie uns nicht sagen?« Seitlich unter dem Brustkorb spürte Safia plötzlich den Lauf einer Pistole. Sie hatte überhaupt nicht gesehen, dass die Frau die Waffe gezogen hatte.
    Ohne die Hand aus der Nische zu nehmen, wandte sie sich Cassandra zu. Es war nicht die Pistole, die sie zum Sprechen brachte, sondern ihre eigene Neugier.
    »Ich brauche einen Metalldetektor.«

18:40
    Als die Nacht hereinbrach, bog Painter von der Hauptstraße auf den Kiesweg ab. Ein grünes Schild mit arabischer Beschriftung meldete JEBAL EITTEEN 9 KM. Der Transporter holperte von Asphalt auf Kies. Painter ging nicht vom Gas, Steine spritzten auf. Kies schepperte in den Radkästen, es klang wie Feuer aus einer automatischen Waffe. Das Geräusch machte seine Besorgnis nicht kleiner.
    Omaha saß auf dem Beifahrersitz, das Fenster halb heruntergekurbelt.
    Danny saß hinter seinem Bruder. »Denken Sie dran, diese Scheißkarre hat keinen Vierradantrieb.« Seine Zähne klapperten so heftig wie das Fahrzeug.
    »Ich kann jetzt nicht langsamer fahren«, rief Painter nach hinten. »Wenn wir erst mal näher dran sind, muss ich es vorsichtiger angehen. Ohne Licht. Aber jetzt müssen wir draufdrücken.«
    Omaha grunzte zustimmend.
    Als sie eine steile Steigung erreichten, drückte Painter das Gaspedal ganz durch. Das Heck brach aus. Painter steuerte gegen. Das Fahrzeug war alles andere als geländegängig, aber sie hatten keine Wahl.
    Nach der Rückkehr aus dem Internetcafé hatte Captain al-Haffi mit einem 1988er VW-Eurovan auf sie gewartet. Coral untersuchte gerade seine anderen Erwerbungen: drei Kalaschnikows und zwei Heckler-&-Koch-9-mm-Pistolen. Das alles hatte er für den Hengst des Sultans bekommen. Die Waffen waren in Ordnung, und es gab auch genügend Munition, aber das Fahrzeug wäre nicht Painters erste Wahl gewesen. Der Captain hatte nicht gewusst, dass sie die Stadt verlassen würden. Und da ihnen die Zeit knapp wurde, konnten sie sich nicht mehr nach Alternativen umsehen.
    Immerhin hatten sie in dem Transporter alle Platz. Danny, Coral und die beiden Wüstenphantome saßen zusammengepfercht in der ersten hinteren Reihe, Kara, Clay und Captain al-Haffi in der zweiten. Painter hatte versucht, sie davon abzubringen, alle mitzukommen, aber er hatte zu wenig Zeit, um seine Argumente überzeugend darzustellen. Sie hatten alle mitkommen wollen, und leider wussten sie zu viel. Cassandra konnte jederzeit Mörder ausschicken, um sie zum Schweigen zu bringen. Keiner ahnte, wo sie überall Augen hatte, und Painter wusste nicht, wem er vertrauen konnte. Also blieben sie zusammen.
    Er jagte den Transporter um eine enge Spitzkehre. Der Strahl seiner Scheinwerfer schwang um die Kurve und blendete ein großes Tier, das mitten auf der Straße stand. Das Kamel starrte den Transporter an, während Painter auf die Bremse stieg. Sie kamen schlitternd zum Stehen.
    Das Kamel glotzte mit leuchtend roten Augen auf das Fahrzeug herab und trottete dann langsam zum Straßenrand. Painter musste aufs Bankett ausweichen, um an dem Tier vorbeizukommen.
    Sofort danach beschleunigte er wieder – nur um nach wenigen Metern erneut zu bremsen. Ungefähr ein Dutzend Kamele versperrten die Straße, ohne erkennbare Ordnung schlenderten die Tiere umher.
    »Hupen Sie«, sagte Omaha.
    »Damit Cassandras Gruppe hört, dass jemand kommt?«,

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