Sigma Force 01 - Sandsturm
Suche.«
Allseitiges Nicken war die Antwort auf ihre Anweisungen. Alle Beteiligten trugen rötlich braune Wüstenumhänge, die Lu’lu zur Verfügung gestellt hatte. Die Gesichter waren vermummt, die Augen hinter Schutzbrillen versteckt. Es sah beinahe aus, als würden sie sich auf einen Tauchgang vorbereiten.
»Wenn ihr irgendwas von Bedeutung findet, meldet es mir über Funk. Ich komme dann und sehe es mir an. Und denkt daran …«
Sie tippte auf die Uhr an ihrem Arm in der Schlinge. »Nach fünfundvierzig Minuten kommen wir alle hierher zurück. Das Zentrum des Sturms trifft uns in knapp einer Stunde. Wir warten das Schlimmste hier drin ab, untersuchen alles, was wir gefunden haben, und machen dann weiter, wenn der Sturm etwas nachgelassen hat. Noch Fragen?«
Niemand hob die Hand.
»Dann los.«
Die dreißig Sucher machten sich auf in den Sturm. Da die Zitadelle die erfolgversprechendste Stelle für die Suche nach den Toren von Ubar war, führte Safia die Hauptgruppe zu den Ruinen der Festung, um dort die Arbeitskraft zu konzentrieren. Painter und Clay zogen den Schlitten mit dem Bodendurchdringungsradar hinter sich her. Barak trug einen Metalldetektor auf der Schulter wie ein Gewehr. Dahinter schleppten Kara und Clay Grabungswerkzeug. Den Abschluss bildeten Lu’lu und Jehd. Alle anderen Rahim waren auf die restlichen Abschnitte verteilt.
Safia bog um die Ecke des Schlackensteinhauses. Sofort wurde sie von einer Bö einen Schritt zurückgeworfen. Es war beinahe, als würde Gott sie mit rauer, sandiger Hand vor die Brust stoßen. Sie stemmte sich gegen den Wind und ging auf den Eingang der Ruinenanlage zu.
Ihr fiel auf, dass Painter die hodja musterte. Sie alle hatten nach dem Zusammentreffen ihre jeweiligen Geschichten erzählt, sodass jetzt jeder auf dem Laufenden war. Natürlich war Safias Geschichte die schockierendste und scheinbar fantastischste: ein geheimer Stamm von Frauen, die ihre Abstammung bis zur Königin von Saba zurückführten, einer Linie, die ihnen dank irgendeiner Quelle im Herzen Ubars merkwürdige mentale Kräfte verlieh. Obwohl Painters Gesicht hinter Schutzbrille und Tuch versteckt war, drückte allein seine Haltung Zweifel und Unglauben aus. Argwöhnisch hielt er sich zwischen Safia und der hodja.
Sie verließen das eigentliche Dorf und betraten das Ruinengelände durch ein Holztor. Die Teams verteilten sich auf die ihnen zugewiesenen Abschnitte. Omaha und Danny hoben grüßend die Arme, als sie auf das Schlundloch unterhalb der Zitadelle zugingen. Wegen ihrer Ausgrabungserfahrung würden sie die Durchsuchung des Schlundlochs überwachen. Die Spalte war eine andere wahrscheinliche Stelle für einen bedeutsamen Fund, da ein Teil der hoch aufragenden Festung in das Loch gestürzt war.
Trotzdem war Omaha nicht sehr glücklich über die ihm zugewiesene Aufgabe. Seit Safias Ankunft war er ihr auf Schritt und Tritt gefolgt, und sein Blick war kaum von ihrem Gesicht gewichen. Seine Aufmerksamkeit hatte ihr die Röte ins Gesicht getrieben, halb aus Verlegenheit, halb aus Verärgerung. Aber sie begriff, wie erleichtert er war, sie lebendig wiedergefunden zu haben, und so wehrte sie sich nicht dagegen.
Painter hingegen verhielt sich ihr gegenüber sehr zurückhaltend, er war leidenschaftslos, fast kalt, Er schien immer beschäftigt und hörte sich Safias Geschichte ohne jede Reaktion an. Etwas hatte sich zwischen ihnen verändert, eine gewisse Verlegenheit war spürbar. Safia wusste, was es war. Sie musste sich zwingen, um nicht die Stelle zu reiben, wo er ihr den Dolch an die Kehle gedrückt hatte. Er hatte eine Seite von sich gezeigt, die schärfer und schneidender war als der Dolch: nackte Gewalt. Keiner von beiden wusste, wie er reagieren sollte. Sie war zu schockiert und bestürzt. Und er hatte sich verschlossen.
Doch nun richtete Safia ihr ganzes Augenmerk auf das Geheimnis hier und führte ihr Team über einen steilen Pfad zu der Festung auf dem Hügel. Während sie hochstiegen, eröffnete sich ihnen das gesamte Ruinensystem. Zehn Jahre war es her, dass Safia zum letzten Mal hier gewesen war. Damals war nur die Zitadelle zu sehen gewesen, völlig verfallen, nur ein Steinhaufen, und ein kleiner Abschnitt der Mauer. Jetzt war die gesamte umlaufende Befestigungsanlage vom Sand befreit und von Archäologen teilweise wieder aufgebaut worden, wie auch die Sockelstümpfe der sieben Türme, die einst diese Mauern bewachten.
Sogar das zehn Meter tiefe Schlundloch war ausgegraben und der
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