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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Sand durchgesiebt worden.
    Doch die größte Mühe hatte man auf die Zitadelle verwendet. Die aufgehäuften Steine waren wieder zusammengesetzt worden wie ein Puzzle. Das Fundament der Burg hatte einen quadratischen Grundriss mit einer Kantenlänge von dreißig Metern, und darauf erhob sich der runde Wachturm.
    Safia stellte sich vor, wie Wachen auf der Brustwehr patrouillierten, nach Räubern Ausschau hielten und vorbeiziehende Karawanen überwachten. Unterhalb der Festung florierte eine geschäftige Stadt: Händler verkauften handgemachte Töpferwaren, gefärbte Stoffe, wollene Teppiche, Olivenöl, Palmbier, Dattelwein; Steinmetze plagten sich, um die Mauern noch höher zu machen, und überall in der Stadt bellten Hunde, schrien Kamele, und lachende Kinder liefen zwischen den Marktständen umher. Außerhalb der Mauern breiteten sich bewässerte Felder mit Hirse, Baumwolle, Weizen und Gerste aus. Es war eine Oase des Handels und des Lebens gewesen.
    Safias Blick wanderte zum Schlundloch. Eines Tages kam unvermittelt das Ende. Eine Stadt wurde zerstört. Die Leute flohen in abergläubischem Entsetzen. Und so versank Ubar im Sand und in der Zeit.
    Aber das alles war nur die Oberfläche. Die Geschichten über Ubar reichten tiefer, Legenden über magische Kräfte, tyrannische Könige, unermessliche Schätze, eine Stadt der tausend Säulen.
    Safia schaute zu den beiden Frauen, die eine alt, die andere jung, identische Zwillinge, doch Jahrzehnte auseinander. Wie hingen diese beiden Geschichten Ubars zusammen: die mystische und die profane? Sie wusste, die Antworten lagen hier versteckt.
    Sie erreichte das Tor der Zitadelle und starrte zur Festung hoch.
    Painter schaltete eine Taschenlampe an und richtete den hellen Strahl ins dunkle Innere der Zitadelle.
    Safia trat über die Schwelle. Kaum hatte sie die Festung betreten, war vom Wind nichts mehr zu spüren, das entfernte Grollen des Sandsturms war nur noch gedämpft zu hören.
    Lu’lu stellte sich neben sie.
    Barak folgte und schaltete den Metalldetektor ein. Er bewegte ihn hinter ihr über den Boden, als wollte er ihre Fußabdrücke im Sand verwischen.
    Nach sieben Schritten öffnete sich vor Safia eine fensterlose Kammer, eine von Menschen gemachte Höhle. Die Rückwand war eingestürzt, ein Steinhaufen lag vor dem Mauerrest.
    »Suchen Sie diese Kammer ab«, sagte Safia zu Barak.
    Der große Araber nickte und begann seine Suche nach versteckten Artefakten.
    Painter und Clay machten das Bodendurchdringungsradar betriebsbereit, wie Safia es angeordnet hatte.
    Safia leuchtete Wände und Decke mit ihrer Taschenlampe ab. Sie waren völlig schmucklos. Irgendwann hatte jemand hier ein Feuer entzündet. Rußflecken schwärzten die Decke.
    Safia ging in der Kammer auf und ab und suchte nach Hinweisen. Barak schwang seinen Metalldetektor hin und her und suchte Boden und Wände ab. Da die Kammer klein war, dauerte es nicht lange. Barak konnte kein Ergebnis melden. Das Gerät hatte kein einziges Piepsen von sich gegeben.
    Safia stand mitten im Zimmer. Diese Kammer war der einzige abgeschlossene Innenraum, der noch existierte. Der Turm darüber war eingestürzt und hatte alle Räume oberhalb dieser Ebene unter sich begraben.
    Painter schaltete das Bodendurchdringungsradar ein und klappte den tragbaren Monitor auf. Clay betrat die Kammer und zog den roten Schlitten langsam über den sandigen Steinboden, wie ein Ochse unter dem Joch. Safia kam dazu und betrachtete den Monitor, da sie am besten wusste, wie man die Darstellung interpretierte. Wenn es irgendwelche versteckten Kellerräume gab, würden sie sich auf dem Radarbild darstellen.
    Der Monitor blieb leer. Nichts. Solider Fels. Kalkstein.
    Safia richtete sich auf. Wenn es ein geheimes Herz Ubars gab, musste es irgendwo unter der Erde liegen. Aber wo?
    Vielleicht hatte Omaha mit seinem Team mehr Glück.
    Safia griff nach ihrem Funkgerät. »Omaha, kannst du mich hören?«
    Eine kurze Pause. »Ja, was gibt’s? Habt ihr schon was gefunden?«
    »Nein. Irgendwas da unten in der Grube?«
    »Wir sind eben dabei, die Untersuchung mit dem Detektor abzuschließen. Aber bis jetzt nichts.«
    Safia runzelte die Stirn. Das waren die beiden besten Stellen, wo man sich Antworten erhoffen konnte. Hier war das spirituelle Zentrum Ubars, das königliche Haus. Die alte Königin hätte doch sicher einen direkten Zugang zum geheimen Herzen ihrer Stadt und den Eingang mit Sicherheit ganz in der Nähe haben wollen.
    Safia wandte sich Lu’lu zu. »Du

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