Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
wussten sehr geschickt mit Sandstein umzugehen. Offensichtlich haben sie diese heiligen Stätten gefunden und diese wie auch immer geartete Energiequelle in einem stabilen Zustand in die Schlüssel eingearbeitet. Ob nun Antimaterie oder sonst etwas. Und dann diese Artefakte in Dingen versteckt, die in den Gräbern bereits vorhanden waren: die Statue in Salalah, die Gebetswand bei Hiobs Grab. Dann haben sie alles wieder mit Sandstein versiegelt, und zwar so geschickt, dass ihre Manipulationen nicht mehr zu erkennen waren.«
    Omaha nickte und zeichnete weiter.
    Das Plärren des Funkgeräts erschreckte sie beide. Es war Painter. »Safia, ich habe die Artefakte. Ich komme mit Wasser und etwas Proviant. Braucht ihr sonst noch was? Der Sturm wird langsam ziemlich heftig.«
    Sie überlegte kurz, schaute sich die drei Wände an und erkannte plötzlich, dass etwas sehr nützlich sein könnte. Sie sagte es ihm.
    »Roger. Ich bringe es mit.«
    Beim Abschalten merkte sie, dass Omahas Blick auf ihr ruhte. Er schaute etwas zu schnell wieder auf seinen Notizblock.
    »Besser konnte ich es nicht zeichnen«, murmelte er und zeigte ihr seine Skizze.
     

     
    »Irgendwelche Ideen?«, fragte sie.
    »Na ja, traditionell repräsentieren die drei Steine eines Trilithen die himmlische Dreiheit. Sada, Hird und Haba. «
    »Den Mond, die Sonne und den Morgenstern.« Safia nannte sie bei ihren modernen Namen. »Diese drei Himmelskörper wurden in allen frühen Religionen dieser Region verehrt. Wieder zeigte die Königin keine Bevorzugung eines speziellen Glaubens.«
    »Aber welche Steinplatte stellt welchen Himmelskörper dar?«, fragte Omaha.
    Sie nickte. »Wo fangen wir an?«
    »Am Morgen, würde ich sagen. Der Morgenstern erscheint bei Sonnenaufgang am südöstlichen Himmel.« Omaha klopfte auf die entsprechende Wand. »Das scheint mir ziemlich offensichtlich zu sein.«
    »Bleiben die beiden anderen Wände«, fuhr Safia fort. »Die nördliche Wand ist präzise entlang der Ost-West-Achse ausgerichtet.«
    »Der Weg der Sonne im Tagesverlauf.«
    Safias Gesicht hellte sich auf. »Dann könnte dieses quadratische Loch in der Nordwand ein Fenster darstellen, das das Sonnenlicht hereinlässt.«
    »Das heißt, diese letzte Wand stellt den Mond dar.« Omaha ging zur südwestlichen Wand. »Ich weiß nicht, warum diese Wand den Mond repräsentiert, aber Sada war die wichtigste Gottheit der Wüstenstämme Arabiens. Sie muss also eine besondere Bedeutung haben.«
    Safia nickte. In den meisten Kulturen war die Sonne die oberste Gottheit, sie war allumfassend, Leben spendend, wärmend. Aber in der sengend heißen Wüste war sie tödlich, gnadenlos, unversöhnlich. Deshalb wurde der Mond, Sada, wegen seiner lindernden Kühle am meisten verehrt. Der Mond war der Regenbringer, sein Symbol war der Stier mit den halbmondförmigen Hörnern. Die vier Mondphasen trugen den Namen Il oder Ilah , was im Lauf der Zeit zum Namen Gottes wurde. Im Hebräischen El oder Elohim. Im Arabischen Allah.
    Der Mond war allumfassend.
    »Trotzdem sieht diese Wand völlig leer aus«, sagte Omaha.
    Safia stellte sich zu ihm. »Irgendwas muss da sein.« Gemeinsam suchten sie die Steinplatte ab. Die Oberfläche war rau und zeigte an einigen Stellen pockennarbige Vertiefungen.
    Sandknirschen kündigte Painters Eintreffen an.
    Omaha kletterte halb die Leiter hoch und gab die Vorräte an Safia weiter.
    »Wie läuft’s da unten?«, fragte Painter, als er einen Plastikbehälter mit Wasser nach unten reichte.
    »Langsam«, sagte Safia.
    »Aber wir machen Fortschritte«, warf Omaha ein.
    Painter stemmte sich gegen den Wind. Ohne Last, wie er jetzt war, sah es aus, als könnte eine starke Bö ihn einfach davonblasen. Omaha kletterte wieder nach unten. Sand rieselte hinter ihm in die Kammer.
    »Du solltest jetzt besser zurück ins Haus«, rief Safia nach oben, da sie sich Sorgen um Painters Sicherheit machte.
    Er salutierte und verschwand im Sandsturm.
    »Und jetzt?«, fragte Omaha.
10:18
    Draußen kämpfte Painter gegen den Sturm an. Eine gespenstische Nacht hatte sich über die Ruinen gelegt. Staub verdeckte die Sonne und tauchte die Welt in Karmesin. Die Sicht betrug nur wenige Meter. Er hatte sein Nachtsichtgerät aufgesetzt, aber das brachte ihm kaum mehr als einen zusätzlichen Meter. Er sah das Tor kaum, als er geduckt darauf zulief.
    Der Wind fuhr in die Gassen zwischen den Häusern und verschob die oberste Sandschicht so, dass er das Gefühl hatte, in einem Bach zu gehen. Statik

Weitere Kostenlose Bücher