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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Schlaues Mädchen. Aber Intelligenz war nur die halbe Miete. Kraft und Durchsetzungsvermögen waren ebenso wichtig. Das hatte Sigma ihr beigebracht, Hirn und Muskelkraft zu vereinigen. Die Summe aller Männer. Sigmas Motto.
    Diese Lektion würde Cassandra Dr. al-Maaz erteilen.
    Du bist vielleicht schlau, aber ich habe die Kraft.
    Sie schaute in den Seitenspiegel, zu der Kolonne militärischer Fahrzeuge. In den Transportern saßen hundert Männer, ausgerüstet mit den modernsten Waffen, die das offizielle Militär und die Gilde zu bieten hatten. Direkt hinter ihr, im Laderaum des Traktors, saß John Kane mit seinen Männern. Waffenläufe schwankten wie Fahnenstangen, während sie das tödliche Ritual der letzten Waffeninspektion vollzogen. Diese Männer waren die Besten der Besten, eine Prätorianergarde.
    Cassandra starrte wieder nach vorne, während der Traktor sich unermüdlich seinen Weg bahnte. Sie versuchte, das Dämmerlicht und die sandverwehte Landschaft zu durchdringen.
    Vielleicht würde Dr. al-Maaz diesen Schatz da draußen entdecken.
    Aber am Ende würde Cassandra ihn ihr entreißen.
    Sie blickte abermals auf den Monitor des Laptops. Der Sturm verschlang die Karte der Region, verzehrte alles in seinem Weg. Auf dem anderen Displayfenster leuchtete das Schema der Stadt und der Ruinen in der dunklen Kabine.
    Doch plötzlich zuckte Cassandra zusammen. Der blaue Kreis war nicht mehr auf der Karte zu sehen. Dr. al-Maaz war verschwunden.
09:53
    Safia hing an der Leiter. Sie schaute hoch zu Painter. Seine Taschenlampe blendete sie, und sie dachte zurück an die Situation im Museum, als sie an einer Strebe der Glasdecke hing und er unter ihr stand und sie ermutigte, auf das Sicherheitspersonal zu warten. Jetzt war es andersherum. Er war über ihr, sie unter ihm. Doch wieder hing sie über einem Abgrund.
    »Nur noch ein paar Sprossen«, sagte er, und sein Tuch wehte ihm um den Hals.
    Sie schaute nach unten zu Omaha. Er hielt die Leiter fest. »Ich hab dich.«
    Weihrauchbrösel rieselten um sie herum in die Tiefe. Zu Omahas Füßen lagen ganze Brocken davon, und die Luft in der unterirdischen Kammer war schwer von seinem Duft. Es hatte nur wenige Minuten gedauert, den Weihrauchpfropfen mit Pickeln zu zertrümmern.
    Nachdem sie durchgebrochen waren, hatte Omaha eine Kerze in die Höhle hinuntergelassen, sowohl um die Luftbeschaffenheit zu testen wie um das Innere zu erhellen. Dann war er selbst über die Klappleiter nach unten gestiegen, um den Hohlraum zu inspizieren. Erst als er sicher war, dass keine Gefahr drohte, ließ er Safia nachkommen. Sie musste den verletzten Arm aus der Schlinge nehmen, konnte allerdings nur den gesunden voll belasten.
    Sie kämpfte sich die letzten Sprossen hinab. Als sie Omahas Hand an ihrer Taille spürte, lehnte sie sich dankbar gegen ihn. Er half ihr auf den Boden.
    »Ich bin okay«, sagte sie, als er sie am Ellbogen stützen wollte.
    Er ließ die Hand sinken.
    Hier, geschützt vor dem Wind, war es viel stiller, und das gab ihr das Gefühl, als wäre sie ein wenig taub.
    Schon kletterte Painter mit schnellen Bewegungen die Leiter herunter. Bald leuchteten drei Taschenlampen die Wände ab.
    »Es ist wie in einer Pyramide«, sagte Painter.
    Safia nickte. Drei grob behauene Wände liefen schräg auf das Loch an der Spitze zu.
    Omaha kniete sich hin und strich mit der Hand über den Boden.
    »Sandstein«, sagte Safia. »Alle drei Wände und der Boden.«
    »Ist das wichtig?«, fragte Painter.
    »Das ist nicht das natürliche Gestein. Die Wände und der Boden sind behauene Sandsteinplatten. Das ist eine von Menschen geschaffene Kammer. Errichtet auf Muttergestein aus Kalkstein, wie ich vermute. Dann wurde außen herum Sand aufgeschüttet, bis nur die Spitze herausschaute. Die Öffnung wurde verstöpselt, und dann wurde das Ganze mit noch mehr lockerem Sand bedeckt.«
    Omaha schaute nach oben. »Und um ganz sicherzugehen, dass niemand durch Zufall darauf stieß, ließ man das Schlundloch darüber einstürzen und verscheuchte die Leute mit Geistergeschichten.«
    »Aber warum das alles?«, fragte Painter. »Was soll denn das sein?«
    »Ist das nicht offensichtlich?« Omaha grinste, und plötzlich wirkte er auf Safia sehr attraktiv. Tuch und Schutzbrille baumelten ihm unter dem Kinn, die Kapuze hatte er in den Nacken geworfen. Er hatte sich ein paar Tage nicht rasiert, sodass Wangen und Kinn mit bronzefarbenen Stoppeln bedeckt waren, und die Haare waren verstrubbelt. Sie hatte ganz vergessen,

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