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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ertasteten. Etwa in Hüfthöhe der Platte. Es sah natürlich aus und war im trüben Licht leicht zu übersehen. Er kauerte sich hin und schob den Zeigefinger hinein. Er verschwand bis zum Knöchel darin.
    Safia kam zu ihm. »Du hast es gefunden.«
    »Hol das Artefakt.«
    Safia ging zu dem Speer und hob ihn auf. Omaha zog den Finger aus dem Loch und half ihr, den Schaft hineinzustecken. Da die Wand geneigt war, gestaltete sich das etwas schwierig. Aber gemeinsam schafften sie es. Der Speer sank immer tiefer hinein. Schließlich war der gesamte Schaft verschwunden, und die Büste hing jetzt an der Wand wie eine menschliche Trophäe.
    Safia drehte die Büste. »Schau, wie die Wand an dieser Seite etwas eingedellt ist. Die Vertiefung passt genau zum Wangenknochen.« Sie drehte die Büste so, dass sie sich präzise einfügte.
    »Passt perfekt.«
    Sie trat zurück. »Wie ein Schlüssel im Schloss.«
    »Und schau, wohin unsere eiserne Königin starrt.«
    Safia folgte dem Blick. »Zur Mondwand.«
    »Jetzt das Herz«, sagte Omaha. »Gehört es zur Sonnen- oder zur Mondwand?«
    »Ich denke, zur Sonnenwand. Der Mond war der wichtigste Gott dieser Gegend. Sein weiches Licht brachte kühlende Winde und den Morgentau. Ich glaube, dass das, was wir als Nächstes suchen, der letzte Schlüssel oder Hinweis, mit dieser Wand zu tun hat.«
    Omaha trat zur Nordwand. »Also gehört das Herz zu dieser Wand. Der Sonne. Der strengen Herrin.«
    Safia betrachtete das Artefakt. »Eine Göttin mit einem eisernen Herzen.«
    Omaha nahm das Artefakt in die Hand. Es gab nur eine Stelle, wo man es ablegen konnte. In dem kleinen Fenster in der nördlichen Platte. Doch bevor er das Herz hineinschob, tastete er mit den Fingern die Grundfläche der Nische ab, wobei er sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um ganz hineingreifen zu können. »Es gibt hier leichte Vertiefungen. Wie an der Wand.«
    »Eine Passform für das Herz.«
    »Schloss und Schlüssel.«
    Sie mussten das Herz ein wenig hin und her drehen, bis es genau in die Vertiefungen im Sandstein passte. Schließlich ruhte es genau auf seinem Platz. Es stand aufrecht. Das mit Weihrauch verstopfte Ende zeigte zur Mondwand.
    »Okay, ich würde sagen, das ist eine wichtige Wand«, sagte Omaha. »Und jetzt?«
    Safia strich mit der Hand über die letzte Steinplatte. »Hier ist nichts.«
    Omaha drehte sich langsam im Kreis. »Zumindest nichts, was wir im Dunkeln erkennen können.«
    Safia warf ihm einen Blick zu. »Licht. Alle Himmelskörper spenden Licht. Die Sonne scheint. Der Morgenstern scheint.«
    Omaha kniff die Augen zusammen. »Aber was bescheinen sie?«
    Safia trat einen Schritt zurück. Wieder fiel ihr die ungewöhnlich raue Oberfläche der Wand auf, narbig wie eine Mondlandschaft. »Taschenlampen«, murmelte sie.
    Jeder hob eine vom Boden auf. Safia stellte sich neben die Büste. Omaha ging zum Herz in der Nische.
    »Es werde Licht.« Er hielt sich die Taschenlampe über den Kopf und richtete den Strahl so aus, dass es wirkte, als würde Sonnenlicht durch das Fenster scheinen, und zwar in dem Winkel, den das verstöpselte Ende angab. »Die Sonne scheint durch ein hohes Fenster.«
    »Und der Morgenstern scheint tief am Horizont«, sagte Safia, kniete sich hin und richtete den Strahl so aus, dass er der Blickrichtung der Büste entsprach.
    Omaha starrte die Wand an, die nun von ihren Lichtquellen aus unterschiedlichen Winkeln schräg beleuchtet wurde. Die Narben auf der Wand erzeugten Schatten und Furchen. Und diese Schattenspiele ergaben an der Wand einen Umriss.
    Omaha kniff die Augen zusammen. »Sieht aus wie der Kopf eines Kamels. Oder einer Kuh.«
    »Es ist ein Stier !« Safia schaute Omaha mit leuchtenden Augen an. »Sada, der Mondgott, wird als Stier dargestellt, wegen der halbmondförmigen Hörner des Tiers.«
    Omaha betrachtete den Umriss. »Aber wo sind dann die Hörner des Stiers?«
    Das Tier an der Wand hatte nichts zwischen den Ohren.
    Safia deutete zu den Gerätschaften. »Bring mir das da, während ich die Lampe halte.«
    Omaha legte seine Taschenlampe neben das Herz in die Nische. Dann nahm er das Gerät in die Hand, das aussah wie eine Schrotflinte mit glockenförmig verbreiterter Mündung, die ein wenig an eine kleine Satellitenschüssel erinnerte. Safia hatte Painter extra gebeten, ihr dieses Ding zu bringen. Omaha war schon sehr neugierig darauf, zu erfahren, wie es funktionierte.
    Er gab ihr das Gerät und übernahm ihre Taschenlampe.
    Sie stellte sich in die Mitte der

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