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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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zuckte, aber es war kein Schrei zu hören, denn sein Gesicht war im Glas gefangen. Er war sofort tot. Die Ränder seines Umhangs schwelten.
    Kinder schrien auf und drückten sich an ihre Mütter.
    Barak kam von weiter hinten herbeigerannt. Sein Gesicht war eine schmerzverzerrte Maske. Safia nickte den Frauen und Kindern zu.
    »Haltet sie ruhig«, sagte sie. »Haltet sie in Bewegung.«
    Dann nahm sie den nächsten Beutel. Ihre Hände zitterten. Painter trat neben sie und nahm ihr den Beutel ab. »Lass mich.«
    Sie nickte und reihte sich hinter ihm ein. Kara war hinter ihr. »Das war ein Unfall«, sagte sie. »Du kannst nichts dafür.«
    Safia wusste es, aber ihr Herz sprach eine andere Sprache. Dennoch ließ sie sich von ihrem Schmerz nicht paralysieren. Sie folgte Painter und gab ihm immer wieder neue Beutel.
    Schließlich erreichten sie den Durchlass der Außenmauer. Auf der anderen Seite des Innenhofs erstrahlte der Eingang zum Palast. Omaha stand mit einer Taschenlampe in der Hand im Torbogen. »Ich habe das Außenlicht für euch angelassen.« Er winkte sie zu sich.
    Safia musste sich beherrschen, um nicht einfach loszurennen. Noch waren sie nicht in Sicherheit. So arbeiteten sie sich mit demselben langsamen, aber stetigen Tempo wie zuvor voran, umrundeten die eiserne Kugel in der gläsernen Hand und standen schließlich vor dem Palasteingang.
    Safia durfte als Erste eintreten. Sie ging hindurch, schlang die Arme um Omaha und ließ sich gegen ihn fallen. Er hob sie hoch und trug sie in den großen Saal.
    Sie wehrte sich nicht. Jetzt waren sie in Sicherheit.
19:07
    Cassandra hatte diese Prozession beobachtet, bewegungslos und kaum atmend. Sie wusste, dass jede Bewegung den Tod bedeutete. Safia und Painter waren nur wenige Meter vor ihrem gläsernen Versteck an ihr vorbeigezogen.
    Painter war eine Überraschung gewesen. Wie konnte er hier sein?
    Aber sie reagierte nicht. Sie hörte sogar auf zu atmen. Sie war eine Statue. In den vielen Jahren der Ausbildung bei den Special Forces und den Einsätzen im Feld hatte sie viele Arten gelernt, sich bewegungslos und still zu verhalten. Jetzt brauchte sie alle.
    Cassandra hatte gewusst, dass Safia kam. Sie hatte ihren Weg mit den Augen verfolgt und dabei gesehen, wie vor wenigen Augenblicken das letzte rote Dreieck auf ihrem Suchgerät erloschen war. Jetzt war sie alleine. Aber es war noch nicht vorbei.
    Verblüfft hatte Cassandra zugesehen, wie Safia von der Erdoberfläche in die Kaverne zurückkehrte, hierher, so dicht an ihr vorbei.
    Ein Sandpfad.
    Safia hatte den einzigen sicheren Zufluchtsort in der ganzen Kaverne entdeckt: das große, turmartige Gebäude, das sich etwa fünfzehn Meter von ihr entfernt erhob. Cassandra hörte die glücklichen Stimmen der anderen, als sie den Palast erreichten.
    Noch rührte sie keinen Muskel.
    Der Sandpfad verlief nur etwa zwei Meter von ihr entfernt. Zwei große Schritte. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die Gewölbedecke. Sie wartete, jeden Muskel angespannt, bereit zum Sprung. Doch noch blieb sie eine Statue.
    Dann schlug etwa drei Meter entfernt ein Blitz ein.
    Nahe genug.
    Im Vertrauen auf das alte Sprichwort, dass ein Blitz nie zweimal an derselben Stelle einschlägt, sprang sie durch die Tür. Eine andere Möglichkeit hatte sie nicht.
    Ein Fuß berührte Glas, aber gerade lange genug, um sich abzustoßen. Der andere landete auf Sand. Sie ging auf dem Pfad in die Hocke.
    Geschafft.
    Sie atmete tief durch und schluchzte beinahe erleichtert auf. Diesen kurzen Augenblick der Schwäche gestattete sie sich. Sie brauchte ihn, um sich für ihren nächsten Schritt zu wappnen. Sie wartete, bis ihr Herzschlag sich beruhigt hatte und ihre Hände nicht mehr zitterten.
    Schließlich beruhigte sich ihr Körper wieder. Sie streckte den Hals wie eine erwachende Katze, atmete einmal tief ein und wieder aus. Jetzt aber los.
    Sie stand auf und zog den Funkzünder aus der Tasche. Sie kontrollierte ihn, um sicherzugehen, dass er nicht beschädigt oder die Elektronik durchgebrannt war. Alles schien in Ordnung zu sein. Sie tippte auf eine Taste, drückte den roten Knopf und tippte dann noch einmal auf die Taste.
    Ein Totmannschalter.
    Nun musste sie nicht mehr auf den Knopf drücken, um die Sprengladung in Safias Nacken zu aktivieren, sondern nur noch den Finger heben.
    So vorbereitet, zog sie die Pistole aus ihrem Halfter.
    Zeit, die Nachbarn zu begrüßen.
19:09
    Painter saß auf dem Boden und schaute sich in dem überfüllten Saal um. Coral hatte

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