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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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jetzt? Was ist der nächste Schritt? Im Augenblick wissen wir noch kein bisschen mehr über Ubar.«
    Clay untersuchte das Herz. »Irgendwie ist es komisch, dass auf dem linken Ventrikel keine Buchstaben sind.«
    »›Ubar‹ wird nur mit drei Buchstaben geschrieben«, erklärte Safia.
    »Aber warum dann ein Herz mit vier Kammern verwenden und die Buchstaben in der Richtung des Blutflusses schreiben?«
    Safia drehte sich um. »Das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Blut fließt vom Körper durch die vena cava ins rechte Atrium. Der Buchstabe U. « Er zeigte auf den Stumpf eines großen Gefäßes, der aus der oberen rechten Kammer herausragte, und setzte dann seine Anatomiestunde fort, indem er mit dem Finger den Gefäßverlauf nachfuhr. »Dann fließt es durch die atrioventrikulare Klappe in den rechten Ventrikel. Der Buchstabe B. Von dort strömt das Blut durch die Pulmonalarterie in die Lunge und kehrt dann mit Sauerstoff angereichert durch die Pulmonalvene in das linke Atrium zurück. Der Buchstabe R. Ergibt ›Ubar‹. Aber warum hört die Beschriftung hier auf?«
    »Eine sehr gute Frage«, entgegnete Safia mit gerunzelter Stirn.
    Sie dachte über das Rätsel nach. Der Name Ubar war entsprechend der Richtung des Blutflusses geschrieben. Der Buchstabenverlauf schien ein Fließen zu etwas hin anzudeuten. Ihr kam ein Gedanke: »Wohin geht das Blut, nachdem es das Herz verlassen hat?«
    Clay deutete auf ein dickes, gebogenes Gefäß ganz oben am Herzen. »Durch die Aorta ins Gehirn und den Rest des Körpers.«
    Safia drehte das schwere Herz um, folgte der Aorta bis zu ihrem Ende und schaute in den Stummel. Ein Sandsteinpfropfen klemmte darin. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn zu entfernen, weil sie zu sehr mit der Oberfläche der Kammern beschäftigt war.
    »Was denkst du?«
    »Es sieht so aus, als würde die Beschriftung irgendwohin deuten.« Sie legte das Herz wieder auf den Tisch und schabte den Sandstein vom Ende der Aorta weg. Er löste sich leicht und bröselig. Als sie sah, was hinter dem Sand zum Vorschein kam, richtete sie sich erstaunt auf.
    »Was ist das?«, fragte Clay, der ihr über die Schulter blickte.
    »Etwas, das die alten Völker Arabiens noch höher schätzten als Blut.« Mit einer Picke schabte sie einige kristalline Fragmente des getrockneten Harzes auf den Tisch. Das süße Aroma der über die vielen Jahrhunderte hinweg konservierten Kristalle stieg ihr in die Nase. Es war ein Geruch aus einer Zeit vor Christus.
    »Weihrauch«, sagte Kara ehrfürchtig. »Was bedeutet das?«
    »Es ist eine Art Wegweiser«, antwortete Safia. »Wie das Blut fließt, so tun es auch die Reichtümer von Ubar.« Sie drehte sich zu ihrer Freundin um. »Der Hinweis muss auf Ubar deuten, auf den nächsten Schritt auf der Straße zum Tor der Stadt.«
    »Aber wohin deutet er?«, fragte Kara.
    Safia schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht sicher, aber die Stadt Salalah ist der Anfang der berühmten Weihrauchstraße.« Sie stupste die Fragmente kristallinen Weihrauchs an. »Und das Grab von Nabi Imran liegt innerhalb dieser Stadt.«
    Kara richtete sich auf. »Dann müssen wir dort unsere Suche beginnen.«
    »Suche?«
    »Wir müssen sofort eine Expedition zusammenstellen.« Kara redete schnell, mit weit aufgerissenen Augen. Aber das Amphetamin war nicht der Grund für ihre Aufgeregtheit. Es war Hoffnung. »Innerhalb einer Woche, länger darf es nicht dauern. Meine Kontakte in Oman werden alle nötigen Vorbereitungen treffen. Und wir brauchen die besten Leute. Dich natürlich, und wen du für geeignet hältst.«
    »Mich?«, fragte Safia, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Ich … ich bin nicht … ich habe seit Jahren nicht mehr im Gelände gearbeitet.«
    »Du gehst mit«, sagte Kara entschlossen. »Es ist Zeit, dass du aufhörst, dich in diesen staubigen Hallen zu verstecken. Du musst zurück in die Welt.«
    »Ich kann doch die Daten von hier aus koordinieren. Vor Ort werde ich doch gar nicht gebraucht.«
    Kara starrte sie an, und es sah fast so aus, als würde sie nachgeben, wie sie es in der Vergangenheit immer getan hatte. Doch dann sagte sie in einem heiseren Flüstern: »Saff, ich brauche dich. Wenn da wirklich was ist … eine Antwort …« Sie schüttelte den Kopf, man sah, dass sie den Tränen nahe war. »Ich brauche dich an meiner Seite. Ich schaffe das nicht alleine.«
    Safia schluckte, sie kämpfte mit sich selbst. Wie konnte sie ihrer Freundin diese Bitte abschlagen? Sie sah die Angst und die

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