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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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seinen Militär-Khakis trug.
    Ein Beduine. Auch die anderen trugen diese Kombination. Safia bemerkte die Pistolen an ihren Gürteln. Der Mann, der sich zu Kara hinunterbeugte, trug zusätzlich noch einen Krummdolch im Gürtel. Das war kein zeremonielles Messer, sondern eine gefährliche Waffe, die aussah, als wäre sie schon oft benutzt worden. Offensichtlich war er der Anführer, der sich von seinen Männern durch eine blasse, wulstige Narbe quer über der Kehle abhob. Er nickte zu dem, was Kara sagte, und wandte sich dann an seine Männer. Die Gruppe marschierte davon.
    »Wer war denn das?«, fragte Safia.
    »Captain al-Haffi«, sagte Kara. »Von der omanischen militärischen Grenzpatrouille.«
    »Die Wüstenphantome«, murmelte Omaha und benutzte den Spitznamen der Truppe.
    Die Phantome waren die Special Forces Omans. Sie führten tief in der Wüste einen beständigen Krieg gegen Schmuggler und Drogenhändler und brachten oft Jahre draußen zwischen den Dünen zu. Britische und amerikanische Special Forces wurden von Ex-Phantomen in Wüstenkriegsführung und Überlebenstechniken ausgebildet.
    Kara erzählte weiter: »Er und seine Männer haben sich freiwillig als Leibwächter für diese Expedition gemeldet. Mit der Erlaubnis von Sultan Qaboos.«
    Safia sah zu, wie die Männer unter Deck verschwanden.
    Omaha streckte sich und gähnte. »Ich lege mich jetzt bis Sonnenaufgang ein paar Stunden hin.« Dann schaute er noch einmal Safia an. »Du solltest auch ein wenig schlafen. Wir haben einen langen Tag vor uns.«
    Safia zuckte unverbindlich mit den Achseln. Nicht einmal einen so schlichten Vorschlag wollte sie von ihm annehmen.
    Er wandte den Blick ab. Nun fielen ihr zum ersten Mal die Spuren der vergangenen Jahre in seinem Gesicht auf, die Fältchen an seinen Augenwinkeln waren länger und tiefer geworden, die Haut darunter wirkte von der Sonne gegerbt. Er hatte noch ein paar fadendünne Narben mehr. Sie konnte nicht leugnen, dass er auf seine derbe Art sehr attraktiv war. Sandblonde Haare, ein kantiges Gesicht, dunkelblaue Augen. Aber sein jungenhafter Charme war verblasst. Er wirkte jetzt müde, von der Sonne ausgedörrt.
    Trotzdem … irgendetwas regte sich in ihr, als er den Blick abwandte, ein alter Schmerz, der ebenso vertraut wie warm war. Als er sich umdrehte, stieg ihr sein herber Geruch in die Nase, eine Erinnerung an den Mann, der einst neben ihr in einem Zelt geschnarcht hatte. Sie musste sich zwingen, ihn nicht zu berühren, ihn nicht zurückzuhalten. Was hätte das auch gebracht? Sie hatten sich nichts mehr zu sagen, zwischen ihnen herrschte nur verlegenes Schweigen.
    Er ging.
    Als sie sich umdrehte, merkte sie, dass Kara sie anschaute.
    Kara schüttelte den Kopf. »Lass die Toten in Frieden ruhen.«
01:38
    Der Videomonitor zeigte das Tauchteam. Cassandra stand über den Bildschirm gebeugt, als versuchte sie, durch das Dröhnen der Motoren des Tragflächenbootes etwas zu verstehen. Die Einspielung kam vom Tauchboot des Teams, der Argus , das fünf Meilen entfernt und zwanzig Faden tief auf der Lauer lag.
    Die Argus besaß zwei Kammern. Achtern befanden sich der Pilot und der Copilot. In der Bugkammer, die sich jetzt mit Wasser füllte, warteten die beiden Kampftaucher. Während das Wasser über die Männer stieg und Innen- und Außendruck sich anglichen, öffnete sich der Bug wie eine Muschelschale. Die beiden Taucher stießen sich ab und schwammen in das von den Strahlern des Tauchbootes erhellte Bugwasser. Beide Männer hatten sich kleine Puls-Jets zum Manövrieren um die Taille geschnallt. Diese von DARPA entwickelten intermittierenden Strahltriebwerke konnten die Männer auf erstaunliche Geschwindigkeiten beschleunigen. Zusätzlich zog das Paar in Taschennetzen ein ganzes Zerstörungsarsenal hinter sich her.
    Blechern klang die Kommunikation in ihren Ohren. »Ziel mit dem Sonar erfasst«, berichtete der Pilot der Argus. »Einsatzteam wird ausgesetzt. Geschätzter Kontakt in sieben Minuten.«
    »Sehr gut«, antwortete sie leise. Dann spürte sie jemanden an ihrer Schulter und drehte sich um. Es war John Kane. Sie hob die Hand.
    »Aussetzung der Minen bei null zweihundert«, endete der Pilot.
    »Verstanden«, sagte Cassandra, wiederholte die Zeit und meldete sich ab.
    Kane hielt ihr ein Satellitentelefon entgegen. »Zerhackte Verbindung. Nur für Ihre Ohren bestimmt.«
    Cassandra nahm das Gerät. Nur für Ihre Ohren. Das konnte bedeuten, dass es sich um einen ihrer Vorgesetzten handelte. Inzwischen

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