Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Berührung anflehte, etwas, das den Mann in ihm rief. Im Gegensatz zu Cassandra war Safia nicht nur Granit. Sie hatte Stärke in sich und Verletzlichkeit, das Harte und das Weiche.
    Tief in seinem Herzen wusste er, dass genau diese Widersprüchlichkeit ihn mehr faszinierte als alles andere. Das war etwas, das er eingehender erforschen wollte.
    »Und?«, fragte Kara nach einer langen Pause.
    Die erste Explosion ersparte ihm die Antwort.

01:55
    Omaha wachte mit Donner in den Ohren auf. Er schrak hoch, spürte die Vibration in seinem Bauch, hörte das Scheppern des winzigen Bullauges. Er wusste, dass sie in ein Gewitter hineinfuhren, und schaute auf die Uhr. Weniger als zehn Minuten waren vergangen. Zu früh für den Sturm …
    Danny sprang halb, halb fiel er aus der oberen Koje, landete taumelnd, stützte sich mit der einen Hand ab und zog sich mit der anderen seine Boxershorts hoch. »Verdammt! Was war denn das?«
    Plötzlich ratterten Schnellfeuergewehre über ihren Köpfen. Schreie folgten.
    Omaha warf die Decke zurück. Die ganze Nacht waren sie in einen Sturm gesegelt … aber nicht nur in den vom Wetterbericht vorhergesagten. »Wir werden angegriffen!«
    Danny holte seine Brille aus der obersten Schublade des kleinen Schreibtischs. »Wer greift uns an? Warum?«
    »Woher soll ich denn das wissen?«
    Omaha sprang auf die Füße und streifte sich ein T-Shirt über, um sich weniger nackt zu fühlen. Er verfluchte sich, weil er seine Schrotflinte und die Pistolen in Kisten im Frachtraum hatte verstauen lassen. Er wusste, wie gefährlich die arabischen Gewässer sein konnten, wie verseucht von Piraten und paramilitärischen Splittergruppen mit Verbindungen zu Terrororganisationen. Offensichtlich gab es auf dem offenen Meer immer noch genug Beute, die eine Plünderung lohnte. Aber er hätte nie erwartet, dass jemand das Flaggschiff der omanischen Marine angriff.
    Omaha öffnete die Tür einen Spalt und spähte auf den dunklen Gang hinaus. Eine einzelne Wandlampe warf einen Lichttümpel an der Treppe, die zu den beiden oberen Etagen und dem offenen Deck führte. Wie gewöhnlich hatte Kara ihm und seinem Bruder die schlechtesten Schlafplätze zugewiesen, direkt über der Bilge, ein Mannschaftsquartier im Vergleich zu den luxuriöseren Passagierkabinen. Auf der anderen Seite des Korridors ging ebenfalls eine Tür einen Spalt auf.
    Omaha und sein Bruder waren nicht die Einzigen, denen man minderwertige Quartiere zugewiesen hatte. »Crowe«, rief er.
    Die gegenüberliegende Tür ging weiter auf, doch statt Crowe zeigte sich seine Partnerin. Coral schlich barfuss heraus, in Jogginghose und Sport-BH, die weißblonden Haare fielen ihr offen auf die Schultern. Sie legte den Finger an die Lippen. Still. In der rechten Hand hielt sie einen langen Dolch, eine tückisch aussehende Klinge aus poliertem, rostfreiem Stahl mit schwarzem Karbongriff.
    Sie war allein.
    »Wo ist Crowe?«, zischte er.
    Sie deutete mit dem Daumen nach oben. »Ist vor zwanzig Minuten zu Kara gegangen.«
    Und genau von dort scheint die Schießerei zu kommen, ergänzte er in Gedanken. Angst und Sorge engten sein Gesichtsfeld ein, als er zur Treppe starrte. Safia und ihr Student hatten Kabinen direkt unter Karas Suite, beide waren also sehr dicht am Geschehen dran. Sein Herz verkrampfte sich bei jedem Feuerstoß. Er musste zu ihr. Er machte einen Schritt auf die Treppe zu.
    Wieder Schüsse, sie schienen vom Treppenabsatz zu kommen.
    Schritte polterten in ihre Richtung.
    »Waffen?«, flüsterte Coral.
    Omaha zeigte ihr seine leeren Handflächen. Sie waren gezwungen gewesen, alle persönlichen Waffen vor Betreten des Schiffes abzugeben.
    Sie verzog das Gesicht und eilte zum Fuß der Treppe. Mit dem Heft ihres Messers zertrümmerte sie die einzelne Glühbirne, die den Korridor beleuchtete. Dunkelheit umschloss sie.
    Die Schritte kamen auf sie zu. Zuerst war nur ein Schatten zu sehen.
    Coral schien in dem Schatten etwas zu erkennen, denn sie veränderte ihre Haltung und senkte den Arm.
    Eine dunkle Gestalt stolperte die letzten Stufen herab.
    Coral trat aus und traf den Mann in die Kniekehle. Mit einem Aufschrei fiel er kopfüber in den Korridor. Doch es war nur ein Mannschaftsmitglied. Der Schiffskoch. Er knallte mit dem Gesicht auf die Planken, der Kopf schnellte nach hinten. Er stöhnte, blieb aber bewegungslos und benommen liegen.
    Coral kauerte sich zur Sicherheit mit dem Messer über ihn.
    Oben wurde weiter geschossen, doch sporadischer, was zielgerichteter,

Weitere Kostenlose Bücher