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Sigma Force 01 - Sandsturm

Sigma Force 01 - Sandsturm

Titel: Sigma Force 01 - Sandsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Explosionsgebiet verlassen hatte.
    Kara sagte etwas, aber er hörte sie nicht mehr.
    Painter drehte sich vom Fenster weg und rannte zur Tür. Aus dem Schusswechsel schien sich eine Pattsituation entwickelt zu haben. Er lauschte an der Tür. Nichts klang nah. Er schob den Riegel zurück.
    »Was machen Sie da?«, fragte Kara an seiner Schulter. Sie hielt sich dicht hinter ihm, aber offensichtlich ärgerte sie ihr eigenes Schutzbedürfnis.
    »Wir müssen vom Schiff runter.«
    Er öffnete die Tür einen Spalt. Wenige Schritte entfernt lag der Durchgang zum Mitteldeck. Der Wind war stärker geworden, die ersten Ausläufer des Sturms fegten bereits über die Shabab Oman hinweg. Segel knallten im Wind wie Peitschen. Taue klapperten in Führungen.
    Er musterte das Deck, las es wie ein Schachbrett.
    Die Mannschaft hatte keine Gelegenheit gehabt, die Hauptsegel zu raffen und zu sichern. Die omanischen Matrosen wurden niedergehalten von zwei – nein, drei Bewaffneten, die sich hinter einigen Fässern am anderen Ende des Mitteldecks versteckten. Die maskierten Männer waren perfekt positioniert, um die vorderen Teile des Schiffes zu überwachen. Einer hielt sein Gewehr auf das erhöhte Heck des Schiffes gerichtet, um ihnen den Rücken zu decken.
    Auf dem Mitteldeck selbst lag ein vierter Bewaffneter mit dem Gesicht nach unten, den Kopf in einer Blutlache. Die Leiche war nur wenige Schritte von Painter entfernt.
    Er schaute sich weiter um. Ähnlich geschützt hinter Kisten auf seiner Seite des Mitteldecks entdeckte er vier Männer der omanischen Grenzpatrouille, die Wüstenphantome. Sie lagen flach auf dem Bauch, die Gewehre auf die Maskierten gerichtet. Es war ein Patt. Offensichtlich waren es die Wüstenphantome gewesen, die der Nachhut aufgelauert, sie festgenagelt und so verhindert hatten, dass sie über die Reling flüchten konnten.
    »Kommen Sie«, sagte Painter und fasste Kara am Ellbogen. Er zog sie zur Tür der Suite hinaus und auf die nach unten führende Treppe zu.
    »Wohin gehen wir?«, fragte sie. »Ich dachte, wir müssen runter vom Schiff.«
    Er antwortete nicht. Es war zu spät, aber er musste sichergehen. Er stieg die Treppe zum nächsten Absatz hinunter. Ein kurzer Gang führte zu den Gästequartieren.
    Mitten im Korridor lag ein Körper auf dem Boden. Mit dem Gesicht nach unten wie der Maskierte oben. Aber dies war keiner der Angreifer.
    Er trug nur Boxershorts und ein T-Shirt. Ein winziger dunkler Fleck zeigte sich mitten auf seinem Rücken. Von hinten erschossen, als er zu fliehen versuchte.
    »Es ist Clay …«, murmelte Kara schockiert und eilte mit Painter auf ihn zu.
    Sie kniete sich neben den Jungen, aber Painter stieg über ihn hinweg. Er hatte keine Zeit zu trauern. Er eilte zu der Tür, auf die auch der Student zugelaufen war, entweder um sich zu verstecken oder um andere zu warnen. Zu spät.
    Sie waren alle zu spät gekommen.
    Vor der Tür blieb Painter stehen. Sie stand einen Spalt offen. Licht strömte in den Korridor. Painter lauschte angestrengt. Stille. Er war auf alles gefasst.
    »Safia?«, rief Kara ihm zu, denn sie wusste, was er befürchtete.
02:02
    Omaha streckte einen Arm aus, als das Schiff unter ihm rollte. Die Dunkelheit in der Bilge beeinträchtigte seinen Gleichgewichtssinn. Wasser schwappte ihm über die Füße, seine Knöchel wurden kalt.
    Hinter sich hörte er ein Krachen … und einen Fluch. Danny ging es auch nicht besser.
    »Wissen Sie, wohin wir gehen?«, fragte Coral Omaha mit frostiger Stimme, die in der feuchten Bilge ein wenig hallte.
    »Ja«, blaffte er zurück. Es war eine Lüge. Mit einer Hand tastete er sich an der gewölbten Wand links von ihm entlang und hoffte, er würde eine Leiter finden. Die nächste sollte zum Hauptfrachtraum unter dem Mitteldeck führen. Das hoffte er zumindest. Sie tapsten schweigend weiter.
    Ratten quiekten in scharfem Protest, und in der Dunkelheit klangen sie größer, riesig wie feuchte Bulldoggen. Die Fantasie machte aus Dutzenden Legionen. Omaha hörte, wie ihre Körper durchs Bilgenwasser platschten, während sie vor ihnen davonliefen und sich am Heck wahrscheinlich zu einer wütenden Masse sammelten. In einer Gasse in Kalkutta hatte er einmal eine von Ratten angenagte Leiche gesehen. Die Augen verschwunden, die Genitalien weggefressen, alle weichen Stellen aufgerissen. Er mochte Ratten nicht.
    Aber die Angst um Safia trieb ihn weiter, und seine Sorge wurde noch verstärkt von der Dunkelheit und den Feuerstößen. Blutige Bilder

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