Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Tat gewesen sein mochte, war sie doch von ganz gewöhnlichen Menschen verübt worden. Was nicht heißen sollte, dass es keine Dämonen in Menschengestalt gab. Menschen aber konnte man dingfest machen.
    Sie gelangten zum erhöht platzierten Allerheiligsten mit dem Marmoraltar und der hochlehnigen cathedra , dem Bischofssitz. Vigor und seine Nichte bekreuzigten sich. Vigor sank auf ein Knie nieder. Dann geleitete er sie durch einen Durchgang im Altargeländer. Der Altar wies ebenfalls Kreidemarkierungen auf, der Travertinmarmor war fleckig. Rechts hatte die Polizei einen Bereich mit Plastikband abgesperrt.
    Auf dem geborstenen Steinboden lag ein auf die Seite gekippter goldener Schrein. Die Oberkante lag zwei Stufen weiter unten auf. Gray streifte den Rucksack ab und ließ sich auf ein Knie nieder.
    Der goldene Reliquienschrein stellte offenbar eine Miniaturkirche dar, mit Spitzbogenfenstern und in Gold, Rubinen und Smaragden ausgeführten Szenen aus Christi Leben, angefangen von der Anbetung der Heiligen Drei Könige bis zur Geißelung und Kreuzigung.
    Gray streifte Latexhandschuhe über. » Und darin wurden die Gebeine verwahrt? «
    Vigor nickte. » Seit dem dreizehnten Jahrhundert. «
    Kat stellte sich neben Gray. » Wie ich sehe, wurden bereits Fingerabdrücke genommen. « Sie zeigte auf das feine weiße Pulver in den Vertiefungen der Reliefs.
    » Ohne Ergebnis «, meinte Rachel.
    Monk ließ den Blick durch den Dom schweifen. » Sonst wurde nichts mitgenommen? «
    » Es wurde eine gründliche Bestandsaufnahme durchgeführt «, fuhr Rachel fort. » Außerdem hatten wir Gelegenheit, sämtliche Beschäftigten einschließlich der Priester zu befragen. «
    » Es könnte sein, dass ich selbst mit ihnen sprechen möchte «, murmelte Gray, der noch immer den Schrein betrachtete.
    » Sie wohnen am Ende des Klostergartens «, antwortete Rachel in etwas härterem Ton. » Keiner hat etwas gehört oder gesehen. Aber wenn Sie Ihre Zeit verschwenden wollen, bitte sehr. «
    Gray hob den Blick. » Ich habe nur gesagt, es könnte sein, dass ich mit ihnen sprechen möchte. «
    Sie erwiderte seinen Blick. » Ich bin davon ausgegangen, dass wir gemeinsam ermitteln. Wenn Sie die Arbeit jedes Einzelnen überprüfen wollen, kommen wir nicht weiter. «
    Gray atmete tief durch. Die Ermittlungen hatten gerade erst begonnen, und schon war er jemandem auf die Zuständigkeitszehen getreten. Er hätte ihre Zurückhaltung richtig deuten und es vorsichtiger angehen lassen sollen.
    Vigor legte seiner Nichte beschwichtigend die Hand auf die Schulter. » Ich versichere Ihnen, die Befragung war gründlich. Ich bezweifle, dass Sie von meinen Kollegen, bei denen Besonnenheit häufig vor Mitteilsamkeit geht, mehr in Erfahrung bringen würden, zumal Sie keinen Amtskragen tragen. «
    Monk ergriff das Wort. » Das ist alles gut und schön. Aber könntet ihr mal auf meine Frage eingehen? « Alle Blicke wandten sich ihm zu. Er grinste durchtrieben. » Ich habe gefragt, ob sonst noch etwas mitgenommen wurde. «
    Gray spürte, wie sich die Aufmerksamkeit von ihm abwandte. Monk hatte sich wie gewöhnlich in den Vordergrund geschoben. Ein Diplomat mit Ganzkörperschutz.
    Rachel musterte Monk mit unnachgiebigem Blick. » Wie ich schon sagte, es wurde nichts … «
    » Ja, danke, Leutnant. Aber mich würde interessieren, ob im Dom noch andere Reliquien verwahrt werden. Irgendwelche Reliquien, die die Diebe nicht mitgenommen haben. «
    Rachel wirkte verwirrt.
    » Ich hab mir gedacht, was die Diebe dagelassen haben, könnte ebenso informativ sein wie das, was sie mitgenommen haben «, erläuterte Monk.
    Die Frau entspannte sich ein wenig und ließ sich seinen Gesichtspunkt durch den Kopf gehen. Ihre Verärgerung verflog.
    Gray konnte sich nur wundern, wie Monk das anstellte.
    Der Monsignore übernahm die Antwort. » Es gibt hier eine Schatzkammer. Dort befinden sich die Reliquien der romanischen Kirche, die ursprünglich an dieser Stelle stand: der Petrusstab und die Petruskette sowie ein paar Splitter vom Kreuz Jesu. Außerdem ein gotischer Bischofsstab aus dem vierzehnten Jahrhundert und ein juwelenbesetztes Kur-Schwert aus dem fünfzehnten. «
    » Und aus der Schatzkammer wurde nichts entwendet. «
    » Das wurde bereits überprüft «, antwortete Rachel. Die Augen hatte sie vor Konzentration zusammengekniffen. » Sonst wurde nichts entwendet. «
    Kat ging neben Gray in die Hocke, behielt aber die Stehenden im Auge. » Also wurden nur die Gebeine gestohlen. Warum?

Weitere Kostenlose Bücher