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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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diente als Einsatzzentrum der gerichtsmedizinischen Teams. Nach der Landung war Gray von Logan Gregory, der Nummer zwei bei Sigma, der auch den Einsatz leitete, darüber informiert worden, dass die um Mitternacht abgezogenen Ermittlungsteams am Morgen zurückkehren würden. Punkt sechs. Bis dahin wären sie allein in der Kirche.
    Jedenfalls beinahe.
    Einer der Nebeneingänge öffnete sich. Eine groß gewachsene, hagere Gestalt zeichnete sich darin ab. Sie hob de n A nn.
    » Monsignore Verona «, flüsterte Kat.
    Der Priester näherte sich der Polizeiabsperrung rings um die Kathedrale und sprach mit zwei Wachposten, welche die Schaulustigen vom Tatort fernhalten sollten, dann zeigte er auf die drei Neuankömmlinge.
    Sie folgten dem Mann zum Eingang.
    » Captain Bryant «, sagte der Monsignore mit einem herzlichen Lächeln. » Ungeachtet der tragischen Umstände freue ich mich, Sie wiederzusehen. «
    » Danke, Professor «, sagte Kat und erwiderte das Lächeln. In ihren Augen lag aufrichtige Freundschaft.
    » Bitte nennen Sie mich Vigor. «
    Sie betraten den Dom durch die Vorhalle. Der Monsignore zog die Tür hinter sich zu und schloss ab. Er musterte Kats Begleiter.
    Gray spürte die Bürde seiner Rolle. Der Mann war fast so groß wie er selbst, aber schlanker. Das angegraute, wellige Haar hatte er zurückgekämmt. Er hatte einen akkurat gestutzten Spitzbart und war mit einer mitternachtsblauen Jeans und einem schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt bekleidet, unter dem man den Amtskragen sah.
    Sein prüfender Blick aber überraschte Gray am meisten. Trotz seiner freundlichen Art war ihm auch eine innere Härte eigen. Selbst Monk straffte unwillkürlich die Schultern.
    » Treten Sie ein «, sagte Vigor. » Wir sollten gleich anfangen. «
    Der Monsignore geleitete sie in die Kirche hinein. Gray fielen zwei Dinge gleichzeitig auf. Erstens der Geruch. Trotz des vorherrschenden Weihrauchdufts roch es unterschwellig verbrannt.
    Und noch etwas anderes fiel Gray auf. In einer Kirchenbank erhob sich eine Frau und trat ihnen entgegen. Sie wirkte wie die junge Audrey Hepburn; schneeweiße Haut, kurzer, kastanienbrauner Pony, das Haar in der Mitte geteilt und hinter die Ohren gekämmt, karamellfarbene Augen. Ohne zu lächeln musterte sie die Neuankömmlinge und verweilte einen Moment länger bei Gray.
    Er bemerkte die Ähnlichkeit zwischen ihr und dem Monsignore, weniger anhand des Gesichts, sondern aufgrund ihres prüfenden Blicks.
    » Meine Nichte «, stellte Vigor sie vor. » Leutnant Rachel Verona. «
    Die Vorstellungsprozedur war rasch erledigt. Obwohl es nach außen hin keine Animosität gab, blieben die beiden Lager getrennt. Rachel hielt Abstand, als sei sie gewappnet, notfalls die Waffe zu ziehen. Gray hatte das Halfter unter der offenen Weste bemerkt. Eine Beretta Kaliber 9 Millimeter.
    » Wir sollten jetzt anfangen «, sagte Vigor. » Der Vatikan hat unter dem Vorwand, der Dom müsse nach dem Abtransport der letzten Leichen neu geweiht und gesegnet werden, dafür gesorgt, dass wir ungestört arbeiten können. «
    Der Monsignore geleitete sie über den Mittelgang.
    Gray bemerkte die mit Klebeband markierten Kirchenbänke. Kärtchen mit den Namen der Opfer waren daran befestigt. Um die Kreideumrisse am Boden machte er einen Bogen. Das Blut war entfernt worden. Gelbe Plastikschilder markierten die Stellen, wo man Patronenhülsen gefunden hatte. Inzwischen waren sie längst im Labor.
    Er ließ den Blick durchs Kirchenschiff schweifen und stellte sich vor, wie es hier unmittelbar nach der Tat ausgesehen haben musste. Überall Leichen; der durchdringende Geruch von verbranntem Blut. Beinahe meinte er das Echo der Qual zu spüren, das ebenso wie der Gestank noch am Stein haftete. Er fröstelte. Seine Bindungen an die römischkatholische Kirche waren noch so eng, dass dies kein gewöhnliches Gewaltverbrechen für ihn war. Es war ein Affront gegen Gott. Satanisch.
    Gehörte das mit zum Motiv?
    Sollte hier eine schwarze Messe gefeiert werden?
    Der Monsignore ergriff wieder das Wort und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. » Dort drüben hatte sich der Junge versteckt. « Er zeigte auf einen Beichtstuhl an der Nordwand, etwa in der Mitte des lang gestreckten Kirchenschiffs.
    Jason Pendleton. Der einzige Überlebende.
    Dass in der Blutnacht nicht alle ums Leben gekommen waren, erfüllte Gray mit grimmiger Genugtuung. Die Täter hatten einen Fehler gemacht. Sie waren fehlbar. Dieser Gedanke beruhigte ihn ein wenig. So dämonisch die

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