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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Anfang zwanzig und wirkte wie ein Studienanfänger aus einem Werbespot der Modefirma Abercrombie & Fitch. Guten Morgen, sagte er und trat an den Tresen. Während ein Donnerschlag durchs Tal rollte, blickte Monk sich um. Unter gut verstehe ich was anderes, brummte er. Ah, Amerikaner, meinte der Mann am Tresen, der Monks Bemerkung mitbekommen hatte. In seinem Tonfall lag eine gewisse Kühle.
     
Gray räusperte sich. Ist das hier das Hirzfeld-Anwesen? Die Augen des Mannes weiteten sich leicht. Ja, schon, aber seit zwanzig Jahren ist hier die Burgschloss-Herberge untergebracht. Seit Johann Hirzfeld, mein Vater, das Anwesen geerbt hat. Dann waren die hier also richtig. Er sah Fiona an, die fragend eine Braue hob. Sie wühlte gerade in ihrem Rucksack. Er konnte nur hoffen, dass keine Blendgranaten darin waren.
     
Gray wandte sich wieder dem jungen Mann zu. Ich würde gern mit Ihrem Vater sprechen. In welcher Angelegenheit? Wieder dieser abweisende Tonfall, gepaart mit einer gewissen Vorsicht. Fiona schob Gray beiseite. In dieser Angelegenheit. Sie klatschte einen dicken Wälzer auf den Empfangstresen: die Darwinbibel. Verdammt noch mal! Dabei hatte er das Buch unter Bewachung im Flugzeug gelassen. Da hatte wohl jemand nicht aufgepasst. Fiona … , sagte Gray warnend. Die gehört mir, zischte sie.
     
Der junge Mann hob das Buch hoch und blätterte darin. Irgendwelche Anzeichen von Wiedererkennen zeigte er keine. Eine Bibel? Bekehrungsversuche sind in der Jugendherberge nicht gestattet. Er klappte das Buch zu und schob es Fiona entgegen. Außerdem ist mein Vater Jude.
     
Jetzt, das die Katze aus dem Sack war, entschied Gray sich für eine direktere Vorgehensweise. Die Bibel hat früher einmal Charles Darwin gehört. Wir glauben, dass sie im Besitz Ihrer Familie war, und würden uns gern mit Ihrem Vater darüber unterhalten. Der junge Mann beäugte die Bibel mit weniger Geringschätzung als zuvor. Die Bibliothek wurde verkauft, bevor mein Vater das Anwesen übernommen hat, sagte er langsam. Ich habe sie nie zu sehen bekommen. Erst von Nachbarn habe ich erfahren, dass sie Jahrhundertelang im Besitz unserer Familie war.
     
Er trat um den Tresen herum und geleitete sie am Kamin vorbei zu einem überwölbten Durchgang. Dahinter lag ein kleiner Saal. An der Seite waren hohe, schmale Fenster, was dem Raum etwas Klaustrophobisches gab. An der anderen Wand befand sich ein kalter Kamin, der so groß war, dass man aufrecht hätte hineintreten können. Die Wände waren gesäumt von Tischen und Bänken. Eine ältere Frau in einem Kittel putzte gerade den Boden.
     
Hier war früher die Bibliothek untergebracht. Jetzt ist das der Speisesaal der Herberge. Mein Vater wollte das Anwesen nicht veräußern, doch er hatte Steuerschulden. Ich nehme an, das war der Grund, weshalb die Bibliothek vor einem halben Jahrhundert verkauft wurde. Mein Vater musste die Möbel versteigern lassen. Mit jeder Generation verschwindet ein Stück Geschichte mehr. Eine Schande, sagte Gray.
     
Der Mann nickte und wandte sich ab. Ich gehe jetzt zu meinem Vater, Mal sehen, ob er mit ihnen sprechen möchte. Kurz darauf kam er zurück und geleitete sie zu einer breiten Flügeltür. Er sperrte auf und forderte sie auf hindurchzutreten. Dahinter lag der private Wohnbereich des Anwesens.
     
Der junge Mann stellte sich als Rayn Hirszfeld vor und geleitete sie nach hinten zu einem Gewächshaus aus Glas und Bronze. Töpfe mit Farnen und blühenden Bromelien säumten die Wände. An der einen Seite befand sich ein Stufenregal mit verschiedenen Pflanzen, von denen einige wie Unkraut wirkten. Weiter hinten stand eine einzelne Palme mit mehreren verdorrten Wedeln, deren Krone ans Glasdach stieß. Das Gewächshaus wirkte ungepflegt und vernachlässigt. Das durch eine geborstene Glasscheibe in einen Eimer tropfende Wasser verstärkte den Eindruck noch.
     
Der Glanz der alten Zeit war auch hier längst erloschen. In der Mitte des Gewächshaus saß ein gebrechlicher Mann in einem Rollstuhl, auf dem Schoß eine Decke, den Blick in den hinteren Teil des Raums gerichtet. Regen spülte über die Glasflächen, sodass die Außenwelt fern und unwirklich schien.
     
Rayn näherte sich ihm beinahe scheu. Vater. Hier sind die Leute mit der Bibel. Sprich Englisch Rayn … sprich Englisch. Der Mann drehte den Rollstuhl herum. Seine Haut wirkte pergamenten. Sein Atem pfiff. Wahrscheinlich litt er an einem Lugenemphysem. Sein Sohn Rayn schaute gequält drein. Gray fragte sich, ob er sich

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