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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Schmetterling auf einmal zu deutlich zu erkennen und wurden leichte Beute der Vögel. Innerhalb weniger Generationen nahm der überwiegende Teil der Population jedoch eine tiefschwarze Farbe an, womit die Tarnung wiederhergestellt war.
     
Wenn Mutationen tatsächlich zufällig auftreten, argumentierte Anna, ist es schon ein erstaunlicher Zufall, dass damals ausgerechnet die schwarze Farbe ausgebildet wurde. Wenn das ein rein zufälliges Ergebnis war, hätte es doch auch rote, grüne oder purpurfarbene Schmetterlinge geben müssen, nicht wahr? Oder vielleicht zweiköpfige?
     
Lisa hätte vor Entrüstung beinahe die Augen verdreht. Ich könnte jetzt erwidern, dass die andersfarbigen Motten gefressen wurden und dass die zweiköpfigen Exemplare gestorben sind. Aber Ihre Argumente sind nicht stichhaltig. Die Farbveränderung der Schmetterlinge wurde nicht durch eine Mutation hervorgerufen. Diese Art besaß bereits ein Gen für Schwarz. In jeder Generation wurden ein paar schwarze Exemplare geboren, doch die meisten wurden gefressen, sodass die Population weiß blieb. Als die Bäume jedoch verrußten, hatte die schwarzen Schmetterlinge einen Überlebensvorteil und füllten die Lücke aus, welche die weißen hinterließen. Eben darum geht es bei diesen Beispiel. Die Umwelt vermag eine Population zu beeinflussen. Mit Mutationen hatte das gar nichts zu tun. Das Gen für Schwarz war bereits vorhanden. Anna lächelte.
     
Lisa begriff, dass die Deutsche lediglich ihr Wissen hatte auf die Probe stellen wollen. Sie straffte sich ein wenig. Einerseits war sie verärgert, andererseits reizte sie das Ganze nur noch mehr. Sehr schön, sagte Anna. Dann möchte ich auf ein weniger weit zurückliegendes Ereignis zu sprechen kommen. Auf ein Ereignis, das unter kontrollierten Laborbedinungen stattgefunden hat. Ein Forscher hat einen Stamm Kolibakterien gezüchtet, der keine Laktose verdauen konnte. Damit impfte er eine Petrischale und bot Laktose als einziges Nahrungsmittel an. Was meinen Sie, was passierte?
     
Lisa zuckte die Schultern. Da die Bakterien Laktose nicht verdauen konnten, müssen sie wohl verhungert sein. So erging es achtundneunzig Prozent der Bakterien. Die verbliebenen zwei Prozent aber lebten munter weiter. Sie hatten spontan ein mutiertes Gen herausgebildet, dass sie in die Lage versetzte, Laktose zu verdauen. Und zwar im Verlauf einer einzigen Generation. Ich finde das erstaunlich. Sie nicht? Das wiederspricht dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit. Warum haben zwei Prozent der Population trotz der vielen Gene des Escherichia-coli- Bakteriums und des seltenen Auftreten von Mutationen das eine zum Überleben notwendige Gen ausgebildet? Das spricht der Wahrscheinlichkeit Hohn.
     
Lisa musste ihr insoweit recht geben. Vielleicht war das Labor kontaminiert. Das Experiment wurde wiederholt, und zwar mit gleichem Ergebnis. Lisa blieb skeptisch. Ich sehe den Zweifel in Ihren Augen. Betrachten wir ein anderes Beispiel, das den zufälligen Charakter der Genmutationen widerlegt. Und das wäre? Gehen wir zurück zum Anfang des Lebens. Zur Ursuppe, im der die Evolutionsmaschine ansprang.
     
Anna hatte gemeint, die Geschichte der Glocke reiche bis zum Ursprung des Lebens zurück. Wollen Sie darauf hinaus? Lisa spitzte die Ohren.
     
Stellen wir die Uhr zurück, fuhr Anna fort. Betrachten wir den ersten Einzeller und vergegenwärtigen wir uns Darwins Dogma: Alles, was existiert, stammt von einer einfachen, weniger komplexen Lebensform ab. Aber was war vor dem ersten Einzeller? Wie weit lässt sich das Leben reduzieren, und kann man es dann noch als Leben bezeichnen? Ist die DANN lebendig? Oder das Chromosom? Wie steht es dann mit einem Protein oder Enzym? Wo liegt die Grenze zwischen Chemie und Leben?
     
Zugegeben das ist eine interessante Frage, räumte Lisa ein. Dann möchte ich eine weitere Frage stellen. Wie muss man sich den Sprung von der chemischen Ursuppe zu ersten Zelle vorstellen?
     
Lisa kannte die Antwort. Die Erdatmosphäre enthielt große Mengen Wasserstoff, Methan und Wasserdampf. Bei Energiezufuhr, zum Beispiel in Form von Blitzen, bilden diese Gase einfache organische Verbindungen. Die köchelten dann in der sprichwörtlichen Ursuppe und bildeten schließlich Moleküle, die selbstreplizierend waren.
     
Was im Laborversuch bestätigt wurde, sagte Anna und nickte. In einem Glaskolben mit Gasen vor der Zusammensetzung der ursprünglichen Erdatmosphäre bildet sich eine wässrige Mischung von Aminosäuren, den

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