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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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lediglich aufgeregt und verwirrt. Außerdem überdeckten der Qualm und die Farbdämpfe Elizabeths Eigengeruch. Sie taumelte von den Männern weg und auf die Mall hinaus.
    An der anderen Seite war Kowalski der Nächste in der Reihe. Um seine Verkleidung zu vervollständigen, hielt er in
jeder Hand einen Farbeimer, die er vor allem dazu eingesetzt hatte, andere Leute beiseitezudrängen. Er wurde ebenfalls abgetastet. Selbst die Farbeimer wurden geöffnet.
    Gray hielt den Atem an. Das war gar nicht gut. Die allgemeine Panik beeinträchtigte die Gründlichkeit der Bewaffneten in weit geringerem Maße als erhofft.
    Kowalski hatte die Durchsuchung überstanden und wurde weitergewinkt.
    Gray trat aus der Tür und wurde von einem der Sicherheitsleute aufgehalten.
    »Arme hoch!«, sagte der Mann. Ein Kollege von ihm zielte mit seiner Waffe auf Grays Brust und verlieh der Aufforderung Nachdruck.
    Er wurde abgetastet, vom Kopf bis zu den Füßen. Zum Glück hatte er sein Fußhalfter mitsamt der Waffe rechtzeitig in einen Abfallkorb geworfen.
    Aber trotzdem …
    »Öffnen Sie die Tasche!«
    Gray wusste, dass Widerstand zwecklos war. Er ließ die Tasche zu Boden fallen und öffnete den Reißverschluss. Dann nahm er den einzigen Gegenstand heraus, der sich darin befand: eine kleine elektrische Schleifmaschine. Der Mann schüttelte die Tasche und vergewisserte sich, dass sie tatsächlich leer war - dann wurde Gray durchgewinkt.
    Als er an dem kläffenden Hund vorbeikam, fiel ihm ein mit einem Anzug bekleideter Mann auf, der ein Stück abseits stand. Er trug keine Schutzweste. An einem Ohr klemmte ein Bluetooth-Headset. In barschem Ton erteilte er Befehle; offenbar führte er hier das Kommando. Gray erinnerte sich, ihn auch an der Laderampe des Museums für Naturgeschichte gesehen zu haben.
    Als er an ihm vorbeikam, bemerkte er den am Sakko befestigten Ausweis.

    D.I.A.
    Defense Intelligence Agency - militärischer Abschirmdienst.
    Der Name war fett gedruckt: Mapplethorpe .
    Ehe der Mann auf ihn aufmerksam werden konnte, trat Gray auf die Mall hinaus. Erst ein gutes Stück vom Museum entfernt näherte er sich unauffällig den beiden anderen - drei ganz normale Handwerker, die sich zufällig wiedertrafen. Gray schaltete das Kehlkopfmikrofon ein und versuchte, die Kommandozentrale von Sigma zu erreichen.
    »Gray! Wo stecken Sie?«
    Es war Painter Crowe.
    »Keine Zeit für Erklärungen«, sagte Gray. »Ich brauche ein neutrales Fahrzeug, an der Ecke Vierzehnte und Constitution Avenue.«
    »Wird gleich da sein.«
    Als sie sich zur Kreuzung wandten, streckte Gray die Hand aus.
    Kowalski reichte ihm einen der Farbeimer. »Bin froh, wenn ich’s loswerde.«
    Gray nahm den Eimer erleichtert entgegen. Am Boden lag der seltsame Affenschädel. Gray hatte sich darauf verlassen, dass die Männer am Ausgang davor zurückschrecken würden, in der dicken Latexfarbe zu rühren, zumal der Overall des Malers mit derselben Farbe bekleckert war. Wenn der Schädel erst einmal gesäubert wäre, würde man hoffentlich bald schlauer sein.
    »Wir haben es geschafft«, sagte Elizabeth erleichtert.
    Gray enthielt sich einer Bemerkung.
    Er wusste, dass sie sich täuschte.
     
    Auf der anderen Seite der Welt erwachte in einem dunklen, fensterlosen Raum ein Mann. An einem Instrumentenrack leuchteten ein paar Lämpchen. Er machte den Blinkrhythmus
eines EKG-Monitors aus und schnupperte Desinfektionsmittel und Jodtinktur. Benommen setzte er sich auf. Zu schnell. Die Lichter verschwammen wie umherhuschende Fische in einem nachtdunklen Meer.
    Der Anblick rief eine tief verschüttete Erinnerung wach.
    Lichter im dunklen Wasser …
    Er versuchte erneut sich aufzurichten, doch seine Ellbogen waren am Geländer des Betts festgeschnallt. An einem Krankenbett. Er konnte nicht einmal die Arme unter der Decke hervorziehen. Entkräftet sank er zurück.
    Habe ich einen Unfall gehabt?
    Während er nach Atem rang, nahm er ein bedrohliches Prickeln wahr, als würde er beobachtet. Er wandte den Kopf und machte undeutlich die Umrisse einer Tür aus. Ein dunkler Schatten regte sich auf der Schwelle. Ein Schuh scharrte über die Fliesen. Dann ein leises Flüstern. In einer fremden Sprache. Anscheinend Russisch.
    »Wer ist da?«, fragte er mit rauer Stimme. Seine Kehle brannte, als hätte er Säure geschluckt.
    Schweigen. In der Dunkelheit herrschte Totenstille.
    Er wartete mit angehaltenem Atem.
    Dann flammte nahe der Tür eine Taschenlampe auf. Das Licht blendete ihn. Instinktiv

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