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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ein. Er hatte das Gefühl, er wäre in flüssigen Zement getreten.
    Das Rascheln und Knacken der Zweige kam immer näher.
    Monk versetzte Pjotr einen Stoß in den Rücken und wirbelte herum, um sich dem Angreifer zu stellen. Er hörte, wie der Junge ins Wasser fiel. Anstatt jedoch wegzulaufen, kam er zu Monk zurückgekrabbelt.
    »Nein! Lauf weg, Pjotr!«
    Der Junge stürzte an ihm vorbei, während ein großer Schatten aus den Bäumen herabsprang und mit einem lauten Platscher im Wasser landete. Junge und Schattengestalt fielen sich in die Arme.
    Marta.
    Monk wartete darauf, dass sich sein rasender Herzschlag beruhigte. »Pjotr, beim nächsten Mal … sagst du mir vorher Bescheid.« Langsam zog er den Fuß aus dem Morast hervor.
    Die Schimpansin umarmte den Jungen und zog ihn aus dem flachen Wasser. Konstantin und Kiska kamen angestapft. Marta ließ Pjotr los und drückte die Kinder nacheinander an ihre Brust. Dann näherte sie sich mit ausgebreiteten Armen Monk. Er bückte sich und ließ sich ebenfalls von ihr umarmen.
Sie war erhitzt und atmete ihm schnaufend ins Ohr. Die alte Äffin zitterte vor Erschöpfung. Er erwiderte die Umarmung, denn er spürte, wie anstrengend es für sie gewesen war, wieder zu ihnen zu stoßen.
    Als Monk sich aufrichtete, fragte er sich, wie Marta sie wohl gefunden hatte. Er ahnte, wie sie es angestellt hatte, sie einzuholen. Während er mit den Kindern mühsam durch Wasser und Morast gestapft war, hatte sie sich an den Sumpfbäumen entlanggehangelt. Aber wie hatte sie sie ausfindig gemacht?
    Monk musterte das dunkle Sumpfland.
    Wenn die Schimpansin ihnen hatte folgen können, dann …
    »Lasst uns weitergehen«, sagte er.
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Martas Auftauchen hatte die Kinder belebt, doch schon bald raubte ihnen das schwierige Terrain erneut den Atem, und sie mussten wieder kämpfen. Konstantin ging ein Stück voraus. Pjotr hielt sich an Monks Seite, während Marta sich meistens an Ästen entlanghangelte, sodass ihre Füße das Wasser nur streiften.
    Monk konnte Konstantin kaum mehr erkennen. Zur Linken rief eine Eule, ein langgezogener, hohl klingender Laut.
    Aus einer Ansammlung von Weiden rief Konstantin zu ihnen zurück: »Eine izba !«
    Monk hatte keine Ahnung, was er meinte, doch es klang gar nicht gut. Er stapfte zu dem Jungen und stellte fest, dass das Wasser hier nicht mehr so tief war.
    Er schob sich durch den Vorhang der Weidenäste hindurch. Vor ihm lag eine der zahlreichen kleinen Inseln. Doch sie war nicht leer. Auf der flachen Erhebung stand auf kurzen Pfählen eine Hütte. Sie war aus grob behauenen Baumstämmen erbaut, das Dach mit Moos bedeckt. Das einzige Fenster war unbeleuchtet. Sie wirkte unbewohnt. Aus dem Schornstein kam kein Rauch.

    Konstantin wartete am Rand der Insel inmitten hohen Schilfs.
    Monk trat neben ihn.
    Der Junge hob den Arm. »Eine Jagdhütte. Die gibt es überall in den Bergen.«
    »Ich seh mal nach«, sagte Monk. »Ihr wartet hier.«
    Er kletterte aufs Trockene und ging um die Hütte herum. Sie war klein, der Rauchabzug aus Bruchsteinen errichtet. Das Gras reichte ihm bis zur Hüfte. Anscheinend war seit einer Ewigkeit kein Jäger mehr hier gewesen. Das Fenster war von innen verrammelt. Monk machte einen kleinen Anleger aus, doch es waren keine Boote daran festgemacht. Im Schilf aber lag ein Flachbodenkahn - eine Art Floß mit spitzem Bug. Es war mit Moos überwachsen, aber hoffentlich noch einsetzbar.
    Monk wandte sich wieder der Hütte zu. Er rüttelte an der Tür. Sie war unverschlossen, doch die Bretter hatten sich verzogen, und es erforderte einige Anstrengung, sie aufzubekommen. Die verrosteten Angeln quietschten. Im dunklen Inneren roch es modrig. Wenigstens war es trocken. Die Blockhütte hatte nur einen einzigen Raum. Der größte Teil des Bretterbodens war mit Heu bedeckt. Die Einrichtung bestand aus einem kleinen Tisch und vier Stühlen. An der einen Wand standen primitive Schränke, eine Kochecke fehlte. Offenbar war ausschließlich an der Feuerstelle gekocht worden, wo ein paar Eisenpfannen und Töpfe standen. In einer Ecke war ein kleiner Holzstapel.
    Gar nicht schlecht.
    Monk trat ins Freie und winkte die Kinder zu sich heran.
    Er rastete nur ungern, doch sie alle brauchten dringend eine Ruhepause. Da das Fenster mit einem Laden verschlossen war, konnte er es riskieren, ein kleines Feuer zu machen. Es wäre angenehm, Kleider und Stiefel zu trocknen, und die
Nacht würde bestimmt kalt werden. Wenn sie ausgeruht waren

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