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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Trotzdem war ihre blasse Haut in den vergangenen Stunden immer wächserner geworden, und ihre Lippen waren bläulich angelaufen.
    »Disseminierte intravasale Koagulopathie«, erklärte Lisa, doch ebenso gut hätte sie Swahili sprechen können.
    Monk, der ebenfalls Medizin studiert hatte, hätte gleich gewusst, wovon sie redete. Kat schüttelte abwehrend den Kopf. Sie wollte noch immer nicht darüber nachdenken, weshalb das Mädchen Monks Bild gezeichnet hatte. Ganz offensichtlich hatte sie es speziell für Kat gezeichnet. Zwischen ihnen hatte sich eine Beziehung entwickelt. Das hatte Kat beim Vorlesen gemerkt. Meistens wirkte das Verhalten des Mädchens oberflächlich und gekünstelt, doch hin und wieder sah sie Kat genauer an. In ihren Augen leuchtete etwas, eine Mischung aus Vertrauen und beinahe so etwas wie Wiedererkennen. Kat war dahingeschmolzen. Da sie selbst ein kleines Kind hatte, war ihr Mutterinstinkt stark ausgeprägt. Außerdem war sie wegen Monks Tod noch immer aufgewühlt.
    »Was heißt das?«, wandte Painter sich an Lisa.
    Er stand an der anderen Bettseite. Kurz zuvor hatte er einen Anruf von Gray aus Indien entgegengenommen. Grays Gruppe war angegriffen worden und fuhr jetzt in den Norden des Landes. Painter ließ bereits die Hintergründe des Überfalls untersuchen - der Mordversuch an dem Professor konnte kein Zufall gewesen sein. Jemand hatte gewusst , dass Painter dorthin geflogen war. Obwohl der Direktor damit beschäftigt war, das Geheimnis zu lüften, hatte er sich Zeit genommen, sich Lisas Bericht persönlich anzuhören.
    Dr. Cummings hatte eine Reihe von Bluttests durchgeführt.

    Ehe Painters Frage beantwortet wurde, trat Dr. Sean McKnight in den Raum. Er hatte Sakko und Krawatte abgelegt und sich die Hemdsärmel bis zum Ellbogen hochgekrempelt. Nachdem Gray Meldung erstattet hatte, war er hinausgegangen, um ein paar Anrufe zu tätigen. Painter wandte sich ihm zu und hob fragend eine Braue, doch Sean forderte Lisa mit einer Handbewegung auf fortzufahren. Er sank auf den Stuhl neben dem Bett. Dort hatte er in der vergangenen Stunde Wache gehalten. Auch jetzt wieder hatte er die Hand aufs Laken gelegt. Kat und Sean hatten sich lange unterhalten. Er hatte zwei Enkelkinder.
    Lisa räusperte sich. »DIC ist ein pathologischer Prozess, in dessen Verlauf sich im gesamten Kreislauf kleine Blutgerinnsel bilden. Die Gerinnungsfaktoren werden dezimiert, was zu inneren Blutungen führt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, aber meistens ist dies Folge einer Primärerkrankung. Von Schlangenbissen, Krebs, starken Verbrennungen, Schock. Eine der Hauptursachen ist jedoch Meningitis, eine infektiöse Hirnhautentzündung. In Anbetracht des Fiebers und …«
    Lisa deutete auf das Implantat an der Schädelseite des Kindes. Ihre Lippen wurden vor Besorgnis ganz schmal. »Sämtliche Tests haben die Diagnose bestätigt. Herabgesetzte Thrombozytenzahl, erhöhte Fibrinwerte und erhöhte Blutgerinnungszeit. Ich bin mir bezüglich der Diagnose sicher. Ich gebe ihr rote Blutkörperchen sowie Antithrombin und Drotrecogin Alpha. Das sollte ihren Zustand vorübergehend stabilisieren, aber eine wirksame Behandlung müsste an der Primärerkrankung angreifen, welche die DIC ausgelöst hat. Und darüber wissen wir nichts. Sascha ist nicht septisch. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung und der Analyse der Rückenmarksflüssigkeit sind negativ. Es könnte sich um eine Virenerkrankung handeln, doch ich glaube, es gibt eine andere
Ursache, bezüglich der wir noch im Dunkeln tappen, die aber mit dem Implantat in Verbindung stehen könnte.«
    Kat atmete stockend aus. »Und solange wir die nicht kennen …«
    Lisa verschränkte die Arme, als imitierte sie Kats Haltung. »Sie baut ab. Ich habe die Entwicklung verlangsamt, aber wir brauchen mehr Informationen. Die Initialen DIC haben bei Medizinern auch noch eine andere Bedeutung. Sie stehen für Death Is Coming. « Es geht zu Ende.
    Kat wandte sich Painter zu. »Wir müssen etwas unternehmen.«
    Painter nickte und blickte Sean an. »Wir haben keine Wahl. Wir brauchen Informationen. Wenn wir mehr Zeit hätten, kämen wir vielleicht von selbst dahinter, aber es gibt gewisse Leute, die sich mit dieser Biotechnologie auskennen und genau wissen, was man mit dem Mädchen angestellt hat.«
    Sean seufzte. »Wir müssen behutsam vorgehen.«
    Kat spürte, dass Sean und Painter sich bereits abgesprochen hatten. »Was haben Sie vor?«
    »Wenn wir das Leben des Kindes retten wollen«,

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